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Glückskekssommer: Roman (German Edition)

Glückskekssommer: Roman (German Edition)

Titel: Glückskekssommer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hohlfeld
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dass ihr durchhängt«, sagt sie. »Aber trotzdem muss mir mal eine Frage gestattet sein.«
    »Ja?« Lila und ich schauen sie wie gebannt an.
    »Habt ihr euch eigentlich schon mal über die Neuigkeiten gefreut?«
    »Wie meinst du das?«
    Jetzt seufzt Vicki, wahrscheinlich weil wir uns in ihren Augen sehr blöd anstellen. »Ich meine, ihr könnt doch glücklich sein, dass ihr nun wirklich Schwestern seid«, erklärt sie. »Ich hatte immer das Gefühl, dass das euer größter Wunsch ist.«
    Lila schaut mich an. »Es ist alles schwierig«, sagt sie leise. »Ich fühle mich so alleingelassen. So als hätte ich überhaupt keine Familie, zumindest keine Eltern mehr.«
    »Aber du hast eine Schwester«, beschwört Vicki sie eindringlich. »Und was für eine. Ich bin neidisch. Das kannst du mir glauben.«
    »Na ja.« Auf Lilas Gesicht stiehlt sich ein zaghaftes Lächeln. Vicki nickt ihr aufmunternd zu. »Ich habe sie schon sehr lieb.«
    Vicki und Lila! Ich staune, wie unkompliziert die beiden miteinander kommunizieren. Sie haben sich tatsächlich nach all den Jahren vertragen – und das ganz ohne mein Zutun. Zwischen mir und Lila ist auch alles wieder in Ordnung. Ich bin butterweich vor Rührung, und das ist ein guter Grund, mal wieder ein paar Freudentränen laufen zu lassen.
    »… obwohl sie eine schreckliche Heulsuse ist und eine Chaotin«, seufzt Lila.
    »Da hast du allerdings recht«, lacht Vicki. »Seit sie hier wohnt, passieren mir nur krasse Sachen.«
    »Danke gleichfalls«, schniefe ich und muss doch gleichzeitig grinsen.
    »… und in jedem Zimmer steht eine Taschentücher-Box.«
    »Das ist gar nicht wahr«, lach-heule ich.
    »Ich nehme sie zurück, wenn sie dich nervt«, sagt Lila und grinst Vicki verschwörerisch an.
    »Jetzt mal was anderes«, sage ich. Ich schnappe mir beherzt die letzte Praline, bevor die anderen es tun. Sie sollen jetzt mal auf andere Gedanken kommen. Und ich auch. »Ich habe eine Idee und die wollte ich mit euch besprechen.«
     
    *
     
    Basti hat eine 24-Stunden-Schicht hinter sich, als er am Abend bei mir eintrudelt. Das erste, was er sieht, ist ein geplatzter Papiercontainer. Na ja, zumindest sieht es so aus, finde ich, nachdem ich ihn hereingelassen habe und nun mein Zimmer wieder betrete. Zwischen Bergen von Zeichnungen sitzen Lila und Vicki auf dem Fußboden, sortieren und diskutieren.
    »Wir bereiten eine Modenschau vor«, sage ich.
    Gleichzeitig frage ich mich, ob ich nicht verrückt geworden bin. Ich? Eine Modenschau? Ja, bin ich denn Karl Lagerfeld?
    In drei Wochen ist das Wedding-Sommerfest, bei dem ich Models mit verschiedenen Kreationen aus meiner ›Einfach-Rosa‹-Kollektion über einen Laufsteg vor dem ›Schraders‹ schicken will. Anne hat mich auf die Idee gebracht, als sie mir 200 Euro für meine Seidenbluse angeboten hat. Ich möchte es jetzt mit Mode versuchen und mit dem Geld Margrets (und meine) Werkstatt retten. Keine Ahnung, ob es funktionieren wird. Aber Vicki und Lila waren von der Idee und meinen Zeichnungen so begeistert, dass ich eigentlich an meinen Plan glaube.
    »Klasse Idee«, sagt Basti. Er steigt auf Zehenspitzen über die Bilderflut Richtung Bett.
    »Das hier solltest du unbedingt zeigen«, sagt er. Dabei deutet er auf ein schwarzes, geschnürtes Korsagenkleid mit extratiefem Ausschnitt. »Aber nachher führst du es erst einmal mir vor, okay?«
    »Das kann ich dir nicht vorführen«, sage ich. »Ich habe es doch noch gar nicht genäht.«
    »Na, dann das hier«, sagt er.
    Jetzt tippt er auf eine Zeichnung mit einer weißen Tunika, die weite Ärmel hat, aber am Busen eng gerafft und ebenfalls weit ausgeschnitten ist.
    »Das finde ich auch toll«, sagt Vicki. »Das musst du unbedingt nähen.«
    »Ach, das gibt es auch noch nicht?«, fragt Basti enttäuscht.
    Nach 24 Stunden Arbeit darf er ruhig mal ein bisschen langsam kapieren.
    »Die Sachen, die du hier siehst«, sage ich und küsse ihn auf die Stirn, »gibt es alle noch nicht. Ich muss sie erst nähen.«
    »Wann sagtest du, ist die Modenschau?«, fragt Basti und guckt mich ungläubig an.
    »In drei Wochen«, antwortet Lila für mich. Auf einmal sieht sie ganz zerknautscht aus.
    »Da hast du dir aber wirklich was vorgenommen«, sagt jetzt auch Vicki.
    Was ist denn auf einmal los? Eben waren wir noch völlig begeistert und dann kommt Basti, stellt drei Fragen und wir flüchten wie die Hasen in den Bau. Und mein Schatz ist noch nicht fertig.
    »Ich habe ja nicht groß die Ahnung …«
    Dann halt doch die

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