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Glücksklee

Glücksklee

Titel: Glücksklee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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lässt», sagte er sanft. An den strahlenden Gesichtern der Eltern erkannte Ruth, dass dieses unkonventionelle Arrangement sie zwar ein bisschen verwunderte, ihnen aber keine weiteren Sorgen bereitete. Ihre einzige Tochter war schon immer für Überraschungen gut gewesen, das war also nichts Neues.
    Allerdings hatte Ruth bisher weder mit ihren Eltern noch mit Charlie viel über ihre Rückkehr nach Los Angeles gesprochen. Und selbst bei ihren Telefonaten mit Chloe und ihrem Agenten hatte sie sich in Bezug auf ihre Pläne sehr bedeckt gehalten.
    So gerne sie sich auch mit Charlie häuslich niederlassen wollte, ihr war klar, dass sie in Hollywood noch Verpflichtungen hatte und dass sie bald zurückfliegen musste. Im Oktober sollte weitergedreht werden. Jetzt war es Anfang September, und eigentlich hatte sie gegen Ende des Monats fliegen wollen, aber sie hatte noch nicht gebucht. Erik wurde bestimmt allmählich kribbelig. Auch von Chloe hatte sie ein paar unbeantwortete Anrufe auf dem Handy, und ihre Mails hatte sie schon eine ganze Weile nicht mehr gelesen, aus Angst, dass jemand sie zur Rückkehr drängen könnte.
    Ruth wusste, dass sie diese Seite ihres Lebens im Moment verdrängte. Sie spielte praktisch Mann und Frau mit ihrem alten und jetzt auch neuen Freund, war im vierten Monat schwanger und wusste immer noch nicht, wie es weitergehen sollte. Inzwischen fühlte sie sich in Lakeview zu Hause, was sie überraschte und auch erschreckte, besonders wenn sie an ihre Karriere dachte, für die sie so hart gearbeitet hatte.
    Während sie so mit Charlie durch die Stadt bummelte, gelang es ihr sehr gut, diese Themen von sich fernzuhalten. Sie musste zugeben, dass sie sich wirklich darauf freute, niedliche kleine Sachen für ihr Baby einzukaufen. Es würde ihr großen Spaß machen, ihr Söhnchen oder Töchterchen hübsch anzuziehen.
    Sie verließen gerade Hand in Hand ein Geschäft und plauderten fröhlich, als Ruth plötzlich, wie aus heiterem Himmel, von einem Blitzlicht geblendet wurde. Das war so lange nicht mehr vorgekommen, dass es ihr die Sprache verschlug.
    «Stopp!», rief Charlie geistesgegenwärtig und schirmte Ruth vor dem Fotografen ab, der nun richtig zudringlich wurde. «Verschwinden Sie!»
    Doch der Reporter ignorierte ihn. «Ist es richtig, dass Sie schwanger sind?», brüllte er Ruth ins Gesicht, während er das Objektiv auf ihren Bauch richtete.
    «Kein Kommentar! Lassen Sie mich in Ruhe!», zischte Ruth ihn an. Mit einer Hand verdeckte sie ihr Gesicht, mit der anderen die leichte Wölbung ihres Bauches. Dieser Fotograf war offenbar nicht von hier, denn kein Mitarbeiter der
Lakeview News
hätte es gewagt, sich dermaßen schlecht zu benehmen und so mit ihr zu reden.
    «Von wem ist es denn? Von dem Mann hier oder von Troy Valentine?»
    «Komm hier weg!» Charlie nahm Ruth an der Hand und zog sie in ein Restaurant in der Nähe, wohin der Fotograf ihnen nicht folgte.
    Nachdem Charlie sie zu einem Tisch geführt hatte, bat er eine Kellnerin, ihr ein Glas Wasser zu bringen. «Ist alles in Ordnung, Liebes?»
    «Ach, du grüne Neune!» Ruth schlug sich die Hände vor das Gesicht. «Jetzt weiß es bald jeder. Wir müssen weg. Wir müssen hier raus!»
    Charlie nahm ihre Hände in seine. «Wir können gehen, wohin du möchtest. Aber glaubst du wirklich, dass sie dich wieder in Schwärmen überfallen werden? Das ist doch lange her. Vielleicht war der Kerl nur ein Einzelfall.»
    «Charlie, das verstehst du nicht. Sie werden sich die Finger danach lecken, vor allem, wenn sie glauben, dass das Kind von Troy ist.»
    Charlie wirkte gequält. Offensichtlich befand er sich hier auf unbekanntem Terrain. «Tut mir leid, ich … äh … ich weiß nicht, was ich machen soll.»
    «Also, hier müssen wir sowieso wieder raus. Lass uns zu dir fahren … oder nein, ich möchte nicht, dass sie erfahren, wo du wohnst – wenn sie das nicht schon rausgekriegt haben.»
    Schließlich gelang es ihnen, ein Taxi zu bestellen, das sie auf einer Nebenstrecke zu Ruths Eltern brachte. Auf diese Weise hofften sie zu vermeiden, dass der Fotograf ihnen folgte.
    Ruth hatte ihre Mutter angerufen, um sie vorzuwarnen, und da ihre Eltern im Laufe der Jahre etwas Erfahrung mit solchen Dingen gesammelt hatten, wussten sie genau, was zu tun war. Der Anblick von Ollie, wie er mit seinem Jagdgewehr in der Auffahrt stand, reichte normalerweise, um selbst den verbissensten Bluthund von Reporter zu verscheuchen.
    Zurück in ihrem Elternhaus wanderte Ruth

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