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Glücksklee

Glücksklee

Titel: Glücksklee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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hast uns doch gerade erst von deinem kleinen Geheimnis erzählt – wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen!» Diese Worte schmerzten mehr, als Trish ahnen konnte. Aber Nina konnte einfach nicht fassen, dass ihre Freundin sich wissentlich mit dem Ehemann einer anderen Frau traf. «Und außerdem ist es meine Sache. Es geht dich nichts an. Ich weiß gar nicht, warum ich es euch überhaupt erzählt habe.»
    «Also, mir wäre es am liebsten, wenn ich von nichts wüsste», bekannte Nina leise.
    «Nina, du kannst das gar nicht beurteilen. Spiel hier bitte nicht den Moralapostel. Außerdem kennst du seine Frau, sie ist wirklich eine alte Zicke – das hast du selbst gesagt.»
    Entgeistert schaute Nina Trish an. «Wie bitte? Woher sollte ich denn die Frau von diesem Typen kennen?»
    «Sie kommt regelmäßig ins Café, sie und ihre Freundin mit einer ganzen Horde Kinder.»
    «O Mann … du meinst doch nicht etwa …?» Doch, jetzt wurde Nina klar, dass Trish Emer und Deirdre meinte. Ihr schwindelte. Deirdres Mann hatte sie auf dem Gartenfest bei Jess kennengelernt. Er hieß Kevin, und das bedeutete, dass Dave der Mann von … «Und Dave hat dir gesagt, seine Ehe bestünde nur noch auf dem Papier?», fragte sie Trish.
    Trish nickte trotzig. «Ja, da läuft nichts mehr. Aber sie haben eben das Kind, deswegen sind sie noch zusammen. Die Frau ist nur mit dem Mädchen beschäftigt, sie sitzt den ganzen Tag rum und tut nichts, während er schuftet, um das große Haus abzubezahlen.»
    «Trish …» Nina war sich nicht sicher, ob sie das Recht hatte, ihrer Freundin die Augen zu öffnen. Doch sie fand, Trish musste erfahren, dass sie sich etwas vormachte. «Ich sage das jetzt nicht, um dir weh zu tun, aber wenn du von Emer sprichst … Ich habe vor kurzem gehört, dass sie wieder schwanger ist.»
    «Was? Was redest du da?», fragte Trish mit verzerrtem Gesicht.
    «Doch, ehrlich. Ich war dabei, als Emer es bekannt gegeben hat», fuhr Nina mit sanfter Stimme fort. «Wenn Dave dir also erzählt hat, dass ihre Ehe praktisch vorbei ist …»
    «Nein.» Trish schlug sich die Hände vors Gesicht. «Dieses elende Schwein! Ich schwöre, ich …» Nina legte ihrer Freundin tröstend den Arm um die Schultern, aber Trish schüttelte sie ab. «Lass mich in Ruhe», sagte sie mit tränenerstickter Stimme. Sie sammelte ihre Papiere ein und stopfte sie in ihre Aktentasche. «Vergesst alles, was ich gesagt habe!» Und damit stürzte Trish aus dem Raum und knallte die Tür hinter sich zu.
    Nina sah Ruth an, die während des ganzen Wortwechsels geschwiegen hatte.
    «Interessanter Tag, was?», sagte sie jetzt mit großen Augen.
    Nina nickte bedrückt. «Das kann man wohl sagen.»
    Plötzlich hatte sie Angst, Angst um ihr Baby und Angst vor der Zukunft. Angst, dass sie durch ihre harten Worte soeben einen weiteren wichtigen Menschen in ihrem Leben verloren hatte.
    Ruth stand auf und nahm ihre Handtasche. «Komm, lass uns zu Ella gehen», sagte sie. «Ich glaube, wir beide können jetzt eine ordentliche Portion Kohlehydrate vertragen.»

[zur Inhaltsübersicht]
    Kapitel 26
    Jess lag im Bett und tätschelte sich den Bauch. Wieder einmal dachte sie über die Schwangerschaft nach. Sie wünschte so sehr, dass Brian sich mehr darüber freuen könnte. Sie war sicher gewesen, dass er nach der anfänglichen Überraschung überglücklich sein würde.
    Stattdessen jedoch hielt er sie seit dem Gartenfest auf Distanz – als wäre sie zerbrechlich oder, schlimmer noch, als hätte sie etwas verbrochen. Was ja, wie sie beschämt zugeben musste, auch der Fall war.
    Entsprechend waren die letzten Tage sehr ernüchternd gewesen. Sie hatte erwartet, dass nach den ersten schwierigen Wochen nun eine erfreuliche, aufregende Zeit beginnen würde, aber weit gefehlt. Bei Emer dagegen klappte alles prima; sie hatte sogar schon ein Zimmer für das neue Baby eingerichtet und wollte Strampler kaufen gehen. Sie drängte Jess, doch mitzukommen, doch Jess war nicht danach zumute, solange Brian sich nicht beteiligen wollte.
    Seit dem Fest fühlte Jess sich einsam. In ihrer Ehe hatte das gemeinsame Vergnügen immer eine große Rolle gespielt, und das war nun über Nacht aus ihrem Leben verschwunden. Sie vermisste Brian und wünschte, sie könnte den Mann, mit dem sie so lange zusammengelebt hatte, zurückgewinnen. Letztlich fragte sie sich, ob es nicht vielleicht ein großer Fehler gewesen war, ihn so mit ihrem Kinderwunsch zu behelligen.
    Mehr noch, sie kam allmählich

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