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Glücksklee

Glücksklee

Titel: Glücksklee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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nicht, er winkte sie durch, ohne sie eines zweiten Blickes zu würdigen.
    Nachdem sie ihr Gepäck abgeholt hatte, trat sie in die Ankunftshalle und entdeckte sofort ihren Chauffeur. Er hielt ein kleines Schild mit dem Namen «R. Seymour» in die Höhe. Mit einem Lächeln, das Titan zum Schmelzen gebracht hätte, ging Ruth auf ihn zu.
    «Hallo», gurrte sie, «ich nehme an, Sie warten auf mich …»
    Der Mann lächelte zurück und musterte sie kurz von Kopf bis Fuß. Ruth wusste, dass Chloe einen angesehenen Dubliner Fahrservice mit ihrer Abholung beauftragt hatte, aber sie überlegte, wie oft dieser Mann wohl Stars von ihrem Kaliber zu sehen bekam. Allmählich schwoll ihr Ego an, und der Gedanke, dass er sie wie eine Königin hoheitsvoll durch die Ankunftshalle geleiten würde, verursachte ihr ein Schwindelgefühl.
    Doch statt sie überschwänglich zu begrüßen und ihr höflich die Reisetasche von Louis Vuitton abzunehmen, konsultierte der Mann nur sein Klemmbrett und winkte Ruth, ihm zu folgen.
    «Ich muss Ihnen mitteilen, dass draußen ein ganzer Pulk Fotografen wartet – offenbar haben sie irgendwie rausgekriegt, dass Sie heute ankommen.»
    Ruth lächelte still vor sich hin. Natürlich wusste die Presse von ihrer Ankunft, denn jemand hatte den Termin durchsickern lassen.
Gut gemacht, Chloe.
    «Das ist kein Problem – damit muss man rechnen», seufzte sie.
    «Na ja … es ist wirklich eine ganze Horde, und sie sind anscheinend ganz wild darauf, mit Ihnen zu reden», erklärte der Fahrer. Ruth spürte, wie ihre Nackenhaare sich sträubten.
    Die irischen Pressevertreter rissen sich um sie! Wie lange hatte Ruth von diesem Moment geträumt. Bei jedem beschissenen Werbespot, bei jeder peinlichen, miserabel bezahlten Nebenrolle hatte sie gewusst, dass eine große Zukunft auf sie wartete, und jetzt war es so weit, es wurde Wirklichkeit. Ruth fühlte sich so beschwingt wie noch nie.
    «Wie auch immer», fuhr der Chauffeur fort, «bleiben Sie einfach dicht hinter mir, dann sorge ich dafür, dass Sie unbehelligt in den Wagen kommen.»
    «Natürlich. Danke, dass Sie so um mich besorgt sind.»
    Ruth folgte dem Fahrer durch die automatischen Türen zum Parkplatz. Oder zumindest vermutete sie, dass sie den Weg zum Parkplatz einschlugen, denn kaum hatten die Türen sich geöffnet, da sah sie nur noch eine Wand aus blendend weißem Licht. Hunderte von Kameras blitzten gleichzeitig auf, und ein Schwarm von Menschen stürzte auf sie zu. Wow, was für eine Begrüßung!
    Ruth setzte ihr schönstes Superstar-Lächeln auf – sie verdankte es ihrem Kieferorthopäden, sechshundert Dollar pro Stunde.
    «Ruth, haben Sie wirklich die letzte Nacht mit Troy Valentine verbracht?», hörte sie eine Stimme fragen. Ihr Lächeln gefror.
    Im Nu verwandelte Ruths anfängliche Hochstimmung sich in eine ausgewachsene Panik. Hundert Menschen bombardierten sie mit Rufen und Fragen, die alle nur ein Thema zu haben schienen: «Ruth, ist es wahr, dass Sie gestern Morgen aus dem Chateau Marmont gekommen sind? Nach einer Nacht mit Ihrem Filmpartner?», «Ruth, haben Sie mit Troy geschlafen?», «Ruth, ist das hier ein Foto von Ihnen?», «Ruth, haben Sie eine heimliche Beziehung mit Troy?», «Bringt Ihre Assistentin Ihnen am Morgen danach immer frische Klamotten?», «Haben Sie Ihren plötzlichen Erfolg Troy zu verdanken?»
    Ruth war vor Schreck wie gelähmt. Schließlich nahm der Fahrer sie am Arm und steuerte sie vorsichtig durch die Journalistenmeute, die mit jeder Sekunde aufdringlicher und unruhiger wurde. Ach du grüne Neune, sie wissen Bescheid, dachte Ruth entsetzt. Sie wissen, was passiert ist. Und was war das mit dem Foto?
    Sie dankte dem Himmel, dass sie klugerweise ihre Sonnenbrille aufbehalten hatte, sodass ihre Augen verborgen blieben. In diesem Moment ähnelte sie bestimmt einem Reh, das wie gebannt in Autoscheinwerfer starrte. An Medieninteresse war sie selbstverständlich gewöhnt, aber noch nie hatten Pressevertreter solche Antworten verlangt, noch nie hatten Fotografen es darauf angelegt, sie in Verlegenheit zu bringen. Noch nie war jemand so boshaft zu ihr gewesen. So jedenfalls hatte Ruth sich ihre Heimkehr nicht vorgestellt.
    Vom Fahrer geführt, drängte Ruth sich durch die Menge. Sie musste von hier weg, in den sicheren Wagen. Sie musste mit Chloe sprechen … und mit ihrem Agenten und –
    Ein Fotograf schob sich in ihr Gesichtsfeld und blieb direkt vor ihr stehen. Unwillkürlich machte Ruth einen raschen Schritt

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