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Glücksklee

Glücksklee

Titel: Glücksklee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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rückwärts. Dabei flog ihr die Sonnenbrille von der Nase, und noch während sie versuchte, die Brille aufzufangen, schoss der Kerl ein Foto. «Ruth, wie fühlt man sich denn so als Partygirl, als Hollywoods neuestes Partyluder?»
    Wieder erfasste sie eine Welle des Entsetzens und gleich darauf schämte sie sich. Hollywoods neuestes Partyluder? Hatten die Leute hier dieses Bild von ihr? In ihrem eigenen Heimatland? Vor nicht einmal vierundzwanzig Stunden hatte man sie noch als Hollywoods neuestes Golden Girl gefeiert …
    Endlich erreichte Ruth die wartende Limousine, und während der Fahrer ihr die Tür aufhielt, versuchte sie, sich einer neuerlichen Woge von Körpern zu entziehen, die ihr den Fluchtweg abzuschneiden drohte. Dabei stieß sie mit dem Ellbogen einen Mann an, der sich viel zu dicht an sie herandrängte und ihr ein großes Hochglanzfoto unter die Nase hielt. Mit weit aufgerissenen Augen griff Ruth danach und tauchte dann in den Innenraum des Mercedes.
    Der Fahrer schlug die Tür zu. Ruth stieß einen Seufzer aus und legte den Kopf auf die Rückenlehne. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, aber sie hatte Angst, ihre Gefühle zu zeigen, denn was war, wenn die getönten Scheiben nicht so funktionierten, wie sie sollten?
    Ringsherum klopften die Reporter weiter gegen die Wagenfenster und wiederholten ihre schonungslosen Fragen. Ruth merkte, dass sie gefährlich nah an einer Panikattacke war. Gleich würde sie ausrasten.
    «Können wir bitte losfahren?», sagte sie zum Fahrer.
    «Ich tue mein Bestes, um hier wegzukommen, liebe Miss Seymour, aber ich will doch niemanden überfahren.»
    Schließlich schaltete sich der Sicherheitsdienst des Flughafens ein und geleitete das umlagerte Auto vom Parkplatz. Ruth erlaubte sich eine einzelne Träne und bemühte sich, langsamer zu atmen. Dabei fiel ihr auf, dass sie etwas in der Faust hielt. Es war das große Foto, das sie an sich gerissen hatte.
    Sie atmete tief durch und ließ sich beim Betrachten Zeit. Es sah aus wie von einer Überwachungskamera aufgenommen. Obwohl es ein bisschen grobkörnig war, konnte man darauf einen Mann und eine Frau erkennen und daneben öffentliche Telefone. Der Mann drückte die Frau gegen die Wand, und sie hatte ein Bein um ihn geschlungen, wobei der Saum ihres Kleides fast bis zur Hüfte hochgerutscht war. Die beiden küssten sich leidenschaftlich, und allem Anschein nach war es ihnen völlig egal, wer ihnen dabei zuschaute.
    Das durfte nicht wahr sein …
    Das ist einer der romantischsten Augenblicke meines Lebens, hatte Ruth bei diesem Kuss gedacht, aber das spielte jetzt keine Rolle mehr. Aus diesem Blickwinkel und aus der Sicht eines Betrachters, der die Einzelheiten nicht kannte, musste die Aufnahme anstößig wirken, ja sogar unanständig, ein Eindruck, der durch die miserable Bildqualität noch verstärkt wurde.
    Doch trotz der schlechten Auflösung konnte es keinen Zweifel daran geben, dass die Frau auf dem Bild sie selbst war.
    Ruth, wie fühlt man sich denn so als Hollywoods neuestes Partyluder? Haben Sie Ihren plötzlichen Erfolg Troy zu verdanken?
    Ruth wollte nur noch sterben.

[zur Inhaltsübersicht]
    Kapitel 7
    Nina betrachtete sich in dem großen Spiegel in ihrem Zimmer. Sie fühlte sich nicht anders als vorher, und es fiel ihr schwer zu glauben, dass sie sich wirklich verändert hatte – aber da waren der positive Test und die Ultraschalluntersuchung, die sie in Galway hatte machen lassen. Beide bestätigten, dass sie tatsächlich schwanger war.
    Sie drehte sich zur Seite, um sich im Profil zu sehen. Nein, eindeutig noch kein Bauch. Da sie zierlich gebaut war, befürchtete sie, dass schon die kleinste Veränderung auffallen würde, aber es war noch nichts zu sehen. Zum Glück, dachte Nina. Was sollte sie nur sagen, wenn die Leute erst ihren Bauch bemerkten? Und wie sollte sie es bloß ihrer Mutter beibringen?
    Plötzlich, als hätte es auf das Stichwort gewartet, begann Ninas Handy zu klingeln.
    «Hi!», sagte sie voller Freude, als sie die Stimme ihrer Mutter erkannte.
    «Hallo, mein Spätzchen. Wie geht’s dir?»
    Es knackte in der Leitung, und in der Hoffnung auf besseren Empfang trat Nina ans Fenster.
    Leider schien das Problem jedoch auf Cathys Seite zu liegen. «Ich bin nämlich gerade in Vietnam und rufe aus einer ganz verrückten Telefonzelle an. Unsere Handys funktionieren hier nicht», erklärte sie. «Ich werde mein ganzes gesammeltes Kleingeld reinwerfen, aber das reicht vielleicht nicht

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