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Glücksklee

Glücksklee

Titel: Glücksklee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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mithalten zu können. Du bist eine erwachsene Frau, Jess, warum also benimmst du dich wie ein Teenager?»
    «Ganz genau, ich bin eine erwachsene Frau – und zwar schon eine ganze Weile, und bald habe ich die besten Jahre hinter mir!»
    «Das ist ja nicht zu fassen.»
    «Was ist nicht zu fassen, Brian? Dass ich älter werde oder dass ich erwachsen bin?»
    «Red keinen Blödsinn. Bevor dieser ganze Quatsch mit Emer und Deirdre anfing, war alles wunderbar, und jetzt ist unser Leben plötzlich sinnlos und unreif. Was ist denn bloß los mit dir, Kleines?»
    «Was mit
mir
los ist? Ich bin nicht mehr dein Kleines! Und ich glaube, wir müssen mal überlegen, was mit
dir
los ist!»
    «Ich kann dir versichern, dass ich vollkommen normal bin. Ich sitze nicht schmollend vor dem Fernseher und begrüße dich mit unsinnigem Gerede, wenn du nach Hause kommst.»
    «Mit unsinnigem Gerede? Was ist denn so unsinnig daran, dass ich mir ein Kind wünsche, Brian?»
    «Überhaupt nichts, wenn du die richtigen Gründe dafür hättest. Aber es ist ganz und gar verkehrt, wenn du bloß ein Kind willst, damit du mit deinen Freundinnen mitziehen kannst, mit diesen spießigen Vororthausfrauen.»
    Jess beschloss, diese Beleidigung zu überhören. «Jetzt tu bitte nicht so, als hätte das etwas mit mir zu tun, denn in Wirklichkeit ist es
dein
Problem. Du hast Bindungsangst, Brian!»
    Er wirkte völlig verdattert. «Bindungsangst? Hast du über diesem ganzen Blödsinn etwa vergessen, dass ich mit dir verheiratet bin?»
    Doch das ließ Jess nicht gelten. «Du bist einfach nicht bereit, dich auf die Vaterschaft einzulassen, weil du ständig in der Welt rumjettest und in schicke Restaurants und auf Cocktail-Partys gehst. Du konzentrierst dich ganz und gar auf deinen Beruf.»
    «Jess, redest du jetzt eigentlich über mich oder über dich? Denn Reisen, Restaurants und Partys und die Konzentration auf den Beruf, das klingt auch verdammt nach dir! Wenn ich davon so oberflächlich geworden bin, was ist denn dann mit dir?»
    Jess kippte den Rest ihres Weins hinunter. «Ich bin eine Frau, die sich ein Kind wünscht, aber ich habe einen Mann, der zu egoistisch ist, um ihr eins zu schenken», sagte sie selbstgerecht.
    Brian starrte sie an, als wisse er nicht, was er noch sagen oder tun solle. «Weißt du, ich glaube, du bist betrunken, und ich habe dieses Thema jetzt satt.»
    «Ja, immer hast du alles satt … immer läufst du weg.»
    «Jess, jetzt spiele hier bitte nicht die rasende Xanthippe, sondern geh einfach ins Bett.»
    Damit verließ Brian das Zimmer und ließ Jess vor ihrem leeren Weinglas sitzen.
    Langsam stand sie vom Sofa auf und ging nach oben ins Schlafzimmer. Ihr drehte sich der Kopf. Na ja, in einer Hinsicht hatte Brian vielleicht recht: Sie war tatsächlich nicht mehr ganz nüchtern.
    Sollte sie in die Küche gehen und sich bei ihm entschuldigen? Nein, dachte Jess entschieden, sollte Brian doch einlenken. Sie hatte sich nichts vorzuwerfen. Schließlich war er derjenige, der ihr etwas vorenthielt, nicht umgekehrt.
    Jess ließ sich auf ihr Bett fallen und sank in einen unruhigen Schlaf voller Träume, in denen sie die hitzige Debatte mit Brian fortsetzte.
    Ihre Träume waren so intensiv und erschienen ihr so real, dass sie am nächsten Morgen völlig erschöpft erwachte. Von dem Wein hatte sie einen schlimmen Brummschädel, und sie fühlte sich angeschlagen und verkatert.
    Als sie sich langsam im Bett aufsetzte, bemerkte sie, dass Brian schon fort war. Oder hatte er gar nicht neben ihr geschlafen?
    Fetzen von ihrer Diskussion am Vorabend fielen ihr wieder ein, und sie fühlte sich scheußlich.
    Nein, sie konnte es ihm nicht verübeln, falls er gestern Abend nicht ins Bett gekommen war. Sie hatte sich wirklich wie ein zänkischer alter Hausdrache benommen, und damit konnte Brian nicht gut umgehen – welcher Mann konnte das schon? Normalerweise stritten sie sich kaum, und bisher hatten sie eine gute, glückliche Ehe geführt.
    Aber es war nicht zu leugnen, dass sich nun eine Kluft zwischen ihnen auftat. Was war, wenn sie dieses Problem nicht lösen konnten? Wenn Brian sich ihrem Kinderwunsch nicht anschließen konnte, ja wenn er nicht einmal bereit war, darüber zu sprechen? Was würde das für sie beide als Paar bedeuten?
    Es würde bedeuten, dass sie für immer Außenseiter bleiben und ihren Freunden in den verschiedenen Phasen eines glücklichen Familienlebens zuschauen würden: bei Taufen, Geburtstagsfesten und Uniabschlussfeiern. Es würde

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