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Glücksklee

Glücksklee

Titel: Glücksklee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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hatten, ohne ihre Schwangerschaft bemerkt zu haben. Wie gebannt verfolgte Jess die Sendung. Konnte eine Frau wirklich neun Monate lang ein Kind im Bauch tragen, ohne das zu spüren?
    Wie war das nur möglich? Jess war ein bisschen ärgerlich, dass diesen Frauen so mühelos zufiel, was sie selbst sich verzweifelt wünschte.
    Da hörte sie, wie die Haustür geöffnet wurde. Sofort wechselte sie zu einem anderen Sender.
    Brian kam herein, fröhlich und mit einem Lächeln auf den Lippen. «Hallo, Kleines», sagte er. «Was machst du denn da? Du sitzt ja fast im Dunkeln.»
    «Hallo.» Jess brachte ein Lächeln zustande. «Ich habe ferngesehen, aber es gibt nichts Gutes.»
    «Gibt es doch nie.» Brian war kein großer Fernsehfreund – weil er nie lange stillsitzen konnte, witzelte Jess immer. «Hast du schon gegessen?»
    «Ja, vorhin. Und du?»
    Brian tätschelte sich den Bauch. «Ich komme gerade von einem sehr ausgedehnten Essen in meinem Lieblingsrestaurant.» Er grinste zufrieden. «Das wird noch eine ganze Weile vorhalten.»
    «Du warst wieder mal im L’Ecrivain?» Das wunderte Jess nicht: Die Reiseagentur lud ihre Kunden immer gerne zum stilvollen Tafeln ein.
    «Ja, und bei einer schönen Flasche Sancerre haben wir es geschafft, diese Geschichte mit der Abrechnung von Murray zu klären. Also ein rundum guter Tag, würde ich sagen. Und dein Urlaubstag? War er schön?»
    «Doch, sehr schön.»
    «Hast du dir was Hübsches gekauft?»
    Jess starrte ihren Mann an. Warum vermutete er automatisch, dass sie an ihrem freien Tag shoppen ging? Vielleicht, weil sie das bisher immer gemacht hatte, sagte sie sich rasch. Wie oft hatte sie solche Tage in der Stadt verbracht, sich erst bei Brown Thomas schminken lassen und dann ein Vermögen für Schuhe und Kosmetikartikel ausgegeben. Ach, was war sie für eine dumme, eindimensionale Frau gewesen. Es tat ihr bloß leid, dass sie so lange gebraucht hatte, um das zu erkennen.
    «Ich war nicht shoppen, Brian. Ich bin heute bei Emer gewesen.»
    Ihr Mann hob eine Augenbraue. «Schon wieder?»
    «Ja, schon wieder – wieso?»
    «Mir scheint einfach, dass du neuerdings deine gesamte freie Zeit in Lakeview verbringst. Demnächst schlägst du mir dann vor, dass wir auch in die Provinz ziehen sollen.» Die Worte klangen scherzhaft, aber Jess wusste, dass sie einen ernsten Hintergrund hatten.
    «Das wäre vielleicht gar keine so schlechte Idee. Lakeview ist ein hübsches Städtchen, sehr angenehm und friedlich.»
    «Friedlich?» Brian lachte verächtlich. «Seit wann hast du’s denn gerne friedlich?»
    Jess verschränkte die Arme. «Vielleicht, seit ich beschlossen habe, dass es für dich und mich an der Zeit wäre, uns wie Erwachsene zu benehmen.»
    Brian seufzte tief. «Aha, kapiert. Lass uns nicht schon wieder davon anfangen.»
    «Doch, wir fangen schon wieder davon an! Allerdings scheint es in letzter Zeit ja kein ‹wir› mehr zu geben. Es geht immer nur um dich und darum, was du willst.»
    «Nun mach aber mach mal ’nen Punkt, Jess.» Brian lockerte seine Krawatte. «Muss das denn jetzt sein? Ich komme gerade nach einem sehr anstrengenden Tag nach Hause und –»
    «Nach einem anstrengenden Tag in einem Sternerestaurant? Du liebe Zeit, das muss ja stressig gewesen sein.» Jess schämte sich für ihre Bitterkeit, aber sie konnte nichts daran ändern. Sie war frustriert und durcheinander und spürte noch weitere Gefühle, die ihr sonst fremd waren. «Du tust mir wirklich leid.»
    «Was ist denn bloß los mit dir, Jess?», fragte Brian gekränkt. «Gut, ich war vielleicht in einem schönen Restaurant, aber es ist heutzutage kein Zuckerschlecken, Kunden zu halten! Du weißt doch, dass die Firma in letzter Zeit kämpfen musste, warum kommst du mir denn jetzt mit solchen Äußerungen?»
    «Du hast recht. Entschuldige bitte. Es ist einfach … ach, mir scheint, dass unser Leben nur aus Arbeit besteht, und zwar schon seit Jahren.»
    «Das soll wohl ein Witz sein.» Brian verdrehte die Augen. «Ich finde es einfach unglaublich, dass du schon wieder mit dieser Baby-Geschichte anfangen willst.»
    «
Wieder
anfangen? Brian, ich konnte doch noch gar nicht damit anfangen, denn du willst ja nicht darüber reden! Du bist gar nicht bereit, dich auf das Thema einzulassen.»
    Er verzog den Mund. «Ich dachte, ich hätte dir gesagt, dass wir darüber sprechen werden, aber erst, wenn du dich von dieser lächerlichen Vorstellung verabschiedet hast, dass du ein Baby brauchst, um mit deinen Freundinnen

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