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Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition)

Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition)

Titel: Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola van Daxx
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Wer bringt Katzen eigentlich bei, so zu gucken??? Das kann man doch nirgendwo lernen, höchstens auf der Schauspielschule. Und da klappt es auch nicht bei jedem…
     
    „Was müsste ich denn bezahlen, wenn ich mich tatsächlich für ihn entscheiden sollte?“
    „Ein Spende und die Impfkosten, so in etwa 150 Euro. Nach oben ist da aber immer Luft…“
    Ich schluckte.
    „Eine solche Rassekatze, wenn sie denn gepflegt und von gutem Stammbaum ist, kann locker tausende Euro kosten. Das müssen Sie berücksichtigen.“
    „Und hat die Katze denn einen Stammbaum?“, jetzt wollte ich es doch genau wissen.
    „Soweit ich weiß heißt der „Troll vom kühlen Lindenbrunnen“, eine ganz berühmte Linie muss das sein. Die schneeweißen Verwandten von ihm haben sogar mal für Fassadenfarbe Werbung gemacht, das hatte sich sein Herrchen aus der Zeitung ausgeschnitten und zum Stammbaum gelegt. Aber dieser kleine Troll wusste wohl nichts von seinen berühmten Verwandten und hat zudem noch eine Nase entwickelt…“
    „Und ist somit nicht zur Zucht geeignet“, stellte ich fest, ohne wirklich Ahnung davon zu haben.
    „Richtig. Aber heute sind die Perserzüchtungen mit extremen Plattnasen sowieso fast schon Geschichte, Gott sei Dank! Mittlerweile wollen die Leute kaum noch Katzen mit tränenden Augen und verstopften Nebenhöhlen. Verständlich, bei diesen Tierarztkosten. Außerdem ist es nicht mehr modern. Momentan sind Perser sogar ziemlich out, jetzt wollen die Leute imposante Maine-Coon-Katzen oder sogenannte Mini-Leoparden, passend zum Sofakissen im Afrika-Look. Oder British-Kurzhaar, die sind verschmust und pflegeleicht.“
    „Davon habe ich noch nie etwas gehört. Völliges Neuland würde die Kanzlerin wohl dazu sagen…“
    „Aber ihre Krallen kann die auch ganz schön ausfahren.“ Sie machte da gerade so eine Geste, und dann piepte es irgendwo in ihrer Westentasche.
    „Sorry, ich muss da ran. Also, überlegen Sie es sich, ich bin in einer halben Stunde wieder im Büro, vorne gleich am Tor.“
Und schwupps, war sie weg, die Leiterin mit dem Rassekatzen-Insiderwissen.
     
    Später am Nachmittag fuhr ich mit einer großen Portion Katzenfutter in nass, fest, mit und ohne Sauce oder furztrocken, drei Paketen Katzenstreu und dem obligatorischen Klo im Auto meiner Mutter vom Parkplatz des nächstgelegenen Heimtierfachmarktes Richtung Heimathafen.
    Dem Kater Troll hatte ich gesagt, ich würde ihn dann morgen abholen, und ich war der festen Überzeugung, er hatte mich verstanden. Zumindest hat er so geguckt.
     
    Abends war ich zufrieden eingeschlafen, was zu dieser Zeit nicht unbedingt üblich war in meinem neuen Leben. Aber ich hatte die Gewissheit, dass die Familienplanung damit erst einmal abgeschlossen sein sollte…
    Auf mein Klingelschild würde er auch kommen, dieser neue Mitbewohner. Obwohl, Troll vom kühlen Lindenbrunnen passte doch da gar nicht drauf. Wohl eher T. + T. Sellinger. Das würde sich ganz bestimmt gut machen…
    In den nächsten Tag en drehte sich natürlich alles um Troll. Der Rest der Welt blieb unbeachtet. Der FOCUS lag auf dem Katzentier in meiner Kellerwohnung. Auch wenn von ihm eigentlich nicht wirklich etwas zu sehen war. Wahrscheinlich fraß er nachts, wenn ich versuchte zu schlafen. Denn das Futter im Schälchen nahm nach einem kompletten Hungertag (der Ärmste stand wohl richtig unter Umzugsschock) dann doch schon merklich ab.
    Über Nacht…
    Doch bald schon verzweifelte ich an seinem mehr als merkwürdigen Namen. Troll rief sich schlecht, klang komisch und was das Blödeste an diesem Vornamen war: Kater Troll reagierte für keine fünf Pfennige darauf.
    Es war ihm wohl auch vollkommen neu, so angesprochen zu werden. Wahrscheinlich hatte sein Herrchen ihn sowieso gleich umbenannt… Verständlich.
    Nur wusste ich ja nicht, welchen Namen er ihm gegeben hatte. Er brauchte also dringend einen neuen. Aber wie sollte ich ihn nennen?
    Die Zeiten von Kater Mikesch, Mohrle oder gar Muschi (so heißen heute doch höchstens noch bayerische Ex-Ministerpräsidentengattinnen), Minzi und Co. waren wohl endgültig vorüber, obwohl mich Mode eigentlich nicht die Bohne interessierte – nicht mal bei Katzennamen.
    Trotzdem konnte ich mich mit Mikesch oder Ähnlichem nicht anfreunden.
     
    Also, was macht frau als Neubesitzerin eines Katers, der sich hinter dem Sofa versteckt, nicht mehr heraus kommt und auf seinen Namen nicht zu hören scheint?
    Genau: googlen!
    Ich tipp te also Katzennamen ins Internet,

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