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Glücksregeln für den Alltag

Glücksregeln für den Alltag

Titel: Glücksregeln für den Alltag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard C. Cutler Dalai Lama
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der Dalai Lama.
    „Nun, dann möchte ich Sie bitten, mit mir ein ganz bestimmtes Beispiel für diesen Prozess durchzugehen. Sagen wir, wir bemühen uns in unserer Arbeit um eine Beförderung, bekommen sie aber nicht. Wir regen uns sehr darüber auf, wir haben das Gefühl, dass das unfair ist, oder wir sind eifersüchtig und neidisch auf den Menschen, der die Stelle bekommen hat. Wie gehen wir mit dieser Situation um?“
    Er erwiderte nachdenklich: „Zuerst einmal sollten wir ganz bewusst analysieren, ob es uns langfristig nützt oder schadet, mit Wut oder Neid zu reagieren. Wir müssen gründlich darüber nachdenken, ob eine solche Reaktion uns in eine glücklichere oder friedlichere Geistesverfassung versetzt oder ob solche Emotionen lediglich die Wirkung haben, uns noch unglücklicher zu machen. Und wir müssen sie mit früher gemachten Erfahrungen in Verbindung bringen und uns vergegenwärtigen, welchen Einfluss diese Emotionen auf unsere körperliche Gesundheit und unsere geistige Verfassung haben. Denken Sie an einen früheren Zeitpunkt zurück, an dem Sie heftigen Neid und wilden Hass fühlten, und fragen Sie sich, ob dies Ihr Leben zufriedener machte und es Ihnen half, Ihre Ziele zu erreichen. Denken Sie darüber nach, wie andere auf Sie reagierten, wenn Sie große Wut oder Eifersucht äußerten, und analysieren Sie, ob es dazu beitrug, Ihre Beziehungen zu verbessern. Denken Sie also über diese Dinge nach, bis Sie ganz und gar überzeugt davon sind, wie sehr es Ihnen schadet, auf bestimmte Situationen ständig mit Feindseligkeit und Neid zu reagieren, und wie vorteilhaft dagegen positive Emotionen wie Toleranz oder Zufriedenheit sind.“
    „Okay. Sagen wir, ich bin davon überzeugt, dass es destruktiv ist. Was dann?“
    „Also, Sie bemühen sich um eine neue Stellung oder um eine Beförderung, und Sie haben die richtigen Qualifikationen dafür, sie steht Ihnen also im Grunde zu - und trotzdem erhalten Sie sie nicht. Zuerst denken Sie empört: ,Aber ich verdiene diesen Aufstieg’, dennoch können Sie entscheiden, wie Sie nun reagieren. Sie können ärgerlich und wütend sein, kommen dann aber vielleicht darauf, wie zerstörerisch eine solche Geistesverfassung sein kann. Allein schon diese Überzeugung wird dazu beitragen, sich vor diesen Emotionen in Acht zu nehmen und sie vielleicht sogar ein wenig zu reduzieren. Denken Sie also nicht weiter an diese Stellung, die man Ihnen nicht gegeben hat. Es wird immer bessere Jobs geben, die Sie nicht haben. Nähren Sie keine weiteren Konkurrenz-, Neid- oder Eifersuchtsgefühle. Das führt nur dazu, dass Sie noch wütender, noch unzufriedener sind.
    Aber nun geht es darum, eine Art Seelenfrieden zu erreichen. Und hier müssen Sie Ihre Fähigkeit einsetzen, kritisch zu denken und zu analysieren. Beginnen Sie damit, indem Sie sich bewusst machen, dass keine Situation hundertprozentig gut oder hundertprozentig schlecht ist. Insbesondere im Westen habe ich die Neigung beobachtet, in Schwarz-Weiß-Kategorien zu denken. Aber in Wirklichkeit ist alles im Leben relativ. Mit Hilfe dieser Einsicht können Sie daran arbeiten, zu einer umfassenderen Sicht der Situation zu gelangen, und versuchen, verschiedene Aspekte zu betrachten. Ferner können Sie sich klar machen, dass die Tatsache, eine bessere Arbeit und mehr Geld zu haben, nicht unbedingt bedeutet, dass Sie keine Probleme haben. Manche Jobs mögen zwar höher bezahlt sein, aber normalerweise haben sie auch ihren Preis - vielleicht sind das längere Arbeitszeiten oder mehr Verantwortung; vielleicht sind Sie dabei sogar dem Risiko ausgesetzt, sich zu verletzen, oder haben andere Probleme. Wenn Sie sich wirklich einmal Menschen in höheren Positionen ansehen, entdecken Sie vermutlich, dass auch mehr Anforderungen an sie gestellt werden, mehr Konkurrenz herrscht und ihnen viel Neid von anderen entgegengebracht wird. Möglicherweise erkennen Sie, dass Ihre gegenwärtige Arbeit zwar schlechter bezahlt, aber auch in mancher Hinsicht einfacher, oder - in bestimmten Fällen - weniger risikoreich oder gefährlich ist.
    Sie denken also weiterhin über die gegenwärtige Situation nach, Sie denken: ,Nun ja, ich habe eben Pech, denn eigentlich verdiene ich diese bessere Stellung. ’ Aber da Sie sie nun nicht bekommen haben, könnten Sie, statt nur auf diesen Misserfolg zu schauen, eine umfassendere Sichtweise kultivieren und das Ganze von einer anderen Warte aus betrachten. Sie können sich sagen: ,In meinem jetzigen Job werde ich

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