Glücksspiel des Schicksals (Baccara) (German Edition)
jetzt.“
Dankbar, ihn an ihrer Seite zu wissen, ging sie mit ihm zu den Aufzügen, mit denen sie zu seiner Suite gelangen würden. Das viele Bargeld in ihrer Tasche machte ihr etwas Sorge. Das zahlreiche Sicherheitspersonal im Hotel war eine Erleichterung für sie, aber Sebastians Größe und Ausstrahlung waren es, durch die sie sich beschützt und geborgen fühlte.
Als der Fahrstuhl aufwärts glitt, war Missy sich nicht mehr sicher, ob das flaue Gefühl in ihrem Bauch von Sebastians abweisendem Ton herrührte oder von der Vorstellung, in wenigen Minuten nackt in seinen Armen zu liegen.
„Bist du nervös?“, fragte er, als er die Schlüsselkarte für die Suite hervorholte.
„Nervös?“ Sie musste schrill lachen und lockerte den verkrampften Griff, mit dem sie ihre Handtasche hielt. Er durfte auf keinen Fall den Eindruck bekommen, dass sie nicht bereit wäre, sich ihm hinzugeben. Das würde ihm nur Anlass geben, sich vor seiner Verpflichtung zu drücken. Sie räusperte sich. „Hätte ich einen Grund dazu?“
Ein tiefer Seufzer kam von Sebastian. „Ganz offensichtlich gehörst du nicht zu den Frauen, die nur für eine Nacht zu haben sind. Am besten, ich bring dich jetzt auf dein Zimmer. Und dann beenden wir den Abend.“
„Aber hättest du gewonnen, dann hättest du deinen Gewinn auch kassiert. Und genau das will ich jetzt.“ Sie nahm ihm die Schlüsselkarte aus der Hand und schloss die Tür auf.
Sebastians Suite war dreimal so groß wie ihr Apartment zu Hause und auch weit behaglicher eingerichtet. Die cremefarbenen Wände, Teppiche und Möbel und die dunkelbraunen Vorhänge verliehen den Zimmern einen gediegenen Look. Moderne Gemälde setzten farbliche Akzente. Die glitzernde Skyline des nächtlichen Las Vegas schimmerte durch die weiten Fenster.
Während Sebastian überall in den Zimmern die Beleuchtung einschaltete, ging sie zielstrebig zu der Bar in der Ecke. „Ich habe eine Flasche Champagner kühlstellen lassen.“
„Wohl schon vorgeplant?“
Sie zuckte zusammen, weil er ohne Vorwarnung plötzlich hinter ihr stand. Der dicke Teppich hatte seine Schritte gedämpft.
„Es ist mein dreißigster Geburtstag“, erklärte sie und stellte zwei Sektkelche auf den Tresen. „Ich dachte, dass du vielleicht mit mir anstoßen möchtest. Wen sollte ich sonst fragen?“
Morgens hatte sie sich ziemlich deprimiert gefühlt. Tims Begründung, mit der er Schluss gemacht hatte, war wie ein Faustschlag gewesen. Beim Besteigen des Flugzeugs hatte sie sich alt und unattraktiv gefühlt. Und während des Fluges hatte Sebastian ihren Kummer nicht mal bemerkt. Sie war sich wie unsichtbar vorgekommen.
Als sie dann das Hotel erreicht hatten, hatte sie sich ein neues Kleid gekauft, ihre Haare stylen lassen und festgestellt, dass sie keineswegs eine graue Maus war. „Kannst du mal aufmachen?“
Er nahm ihr die Flasche aus der Hand und stellte sie zur Seite. „Wenn du dir schon Mut antrinken musst, dann sollten wir die Sache am besten vergessen.“
„Nein.“ Sie verfluchte ihren atemlosen Tonfall. „Ich habe Geburtstag. Und den will ich feiern.“
Sie langte nach der Flasche, entschlossen, sie selbst zu öffnen, als er ihr unvermittelt übers Haar strich. Ein wohliger Schauer durchrann sie. Die Hitze, die er ausstrahlte, warf sie fast um. Sie hielt sich an seinen Unterarmen fest und spürte, wie sich seine starken Muskeln anspannten.
Er senkte den Kopf und brachte seinen Mund nahe an ihre Lippen. Ihre Haut kribbelte. Erwartungsvoll hob sie den Kopf. Aber dann war der Moment vorbei. Enttäuscht seufzte sie auf.
„Du duftest süß und sündig“, flüsterte er, während er mit dem Daumen über ihre Unterlippe strich. „Wie stellst du das nur an?“
Sie war erleichtert, dass er nicht völlig gegen ihre Reize immun war.
„Ein neues Parfüm.“
„Erinnere mich daran, es dir zu Weihnachten zu schenken.“
Er hielt ihr Gesicht umfasst. Wollte er sie nun richtig küssen, oder wollte er es nicht? Trotz der gespannten Vorfreude, die ihren ganzen Körper elektrisierte, stellte sich Besorgnis bei Missy ein.
Was hielt ihn noch zurück?
Hatte sie sein Interesse falsch interpretiert? Was, wenn er sie trotz allem nicht begehrenswert genug fand?
„Sebastian“, begann sie in leicht warnendem Tonfall.
„Ja, Missy?“
Zärtlich ließ er seine Händen ihren Rücken entlanggleiten, hinab zu ihren Hüften und wieder hinauf. Ihre Muskeln lockerten sich unter seinem festen Griff. Es war so schön, dicht bei ihm zu
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