Glueckstankstellen
den Gehirnfunktionen abhängig.
Unser Gehirn besteht aus drei verschiedenen Teilen, die auf unsere evolutionäre Vergangenheit hinweisen. Wir sind demnach Erben dreier gänzlich verschiedener Gehirnstrukturen. Der kanadische Hirnforscher Paul MacLean hat deshalb das Modell des » Dreieinigen Gehirns« entworfen:
Reptiliengehirn (Hirnstamm)
Der älteste Teil des Gehirns repräsentiert genetisch determinierte Verhaltensweisen, die der Arterhaltung und dem Ãberleben des Individuums dienen. Es fungiert als Kontrollzentrum unbewusster, roboterähnlicher Programme.
Altsäugergehirn (limbisches System)
Es umschlieÃt den Hirnstamm wie ein Saum (Limbus) und verbindet Informationen aus der Umwelt mit Informationen aus dem Körperinnern. Durch die Integration von Innenwelt und AuÃenwelt entstehen Gefühle und Emotionen.
Dies stellt einen groÃen Schritt in der biologischen Evolution dar, da dadurch den Lebewesen eine bessere Vermittlung der Wahrnehmung über ihre inneren Zustände und auch der äuÃeren Umweltreize zuteil wurde.
Sie konnten damit stereotype Verhaltensweisen plastischer gestalten und sich somit effizienter auf neue Situationen einstellen, deren Bedeutsamkeit besser bewerten und aus ihnen lernen.
Neusäugergehirn (GroÃhirn)
Das GroÃhirn ist der jüngste Teil unseres Gehirns. MacLean nennt es das » zerebrale Gütesiegel« höherer Säugetiere. Es arbeitet weitgehend unbehindert von den Signalen aus der Innenwelt. Mit ihm haben wir die Fähigkeit, zu lernen, zu schreiben, zu differenzieren, zu abstrahieren, die Zukunft zu planen, Handlungsstrategien zu entwickeln und genetisch erworbene oder erlernte Verhaltensweisen zu modifizieren.
Unser Gehirn ist sozusagen wie ein altes Bauwerk, das im Laufe von Millionen Jahren ständig um neue Räume erweitert worden ist, ohne dass die bereits vorhandenen abgerissen wurden.
Die unterschiedlich alten Räume sind wie biologische Computer miteinander verschaltet und funktionieren je nach eigener Subjektivität und Intelligenz.
Weibliches Gehirn
Bis zur achten Schwangerschaftswoche sind alle Gehirne weiblich. Da bei Mädchen keine Hoden angelegt sind, kann das Gehirn ohne Testosteron unbehelligt reifen. Das Hormon Ãstrogen steuert das weibliche Verhalten.
Männliches Gehirn
Ab der achten Schwangerschaftswoche beginnt in den Hoden die Testosteronproduktion. Das Gehirn des männlichen Fötus wird buchstäblich überschwemmt mit Testosteron und dadurch entfeminisiert. Noch bis zum ersten Lebensjahr stellen die Hoden genauso viel Testosteron her wie bei einem Erwachsenen. In der Pubertät steigt in der Amygdala, dem Mandelkern, der Testosteronwert um das Zwanzigfache an und steuert das männliche Verhalten, das Sexualverlangen und die Penisfunktion.
Das limbische System
Hypothalamus, Hypophyse, Teile des Thalamus, Hippocampus und Amygdala bilden das limbische System. Es liegt zwischen Hirnstamm und Hirnrinde und sorgt dafür, dass das » alte System« (Hirnstamm) und das » neue System« (GroÃhirn) miteinander kommunizieren können. Diese Strukturen entstanden in der Phase der Entwicklung der Säugetiere. Die physiologische Funktion des limbischen Systems besteht darin, die Ausschüttung von Hormonen und chemischen Nervenbotenstoffen zu regeln und damit die Impulse, die bei den Lebewesen Emotionen, wie Sorge um den Nachwuchs, Angst, Furcht, Liebe, Lust usw., hervorrufen, zu regulieren. Diese Empfindungen sind typisch für Säugetiere, die ja im sozialen Verbund leben.
Das limbische System steht also in Relation zu emotionalen Schwingungen, Tönen, Gerüchen und Dingen, die mit Gefühlen, sozialen Erfahrungen und Ãberlebensreaktionen zu tun haben. So ist auch die Kreativität, die es nur beim Menschen gibt, hier angesiedelt. Darüber hinaus fungiert das limbische System als Durchlaufstation für zwei wichtige Nervenstränge.
Strang 1 : Sinnesorganeâ Thalamusâ GroÃhirn
Von den Sinnesorganen des Körpers gehen die Nervenreize über den Thalamus zu den verschiedenen Regionen des GroÃhirns und hier besonders zum Frontalhirn. Dieser Nervenstrang ist eine wichtige Schaltzentrale im Verbund der drei groÃen Teile des Gehirns: Stammhirnâ limbisches Systemâ GroÃhirn, und ihrer zentralen Kontrolle.
Strang 2 : Körperâ Hypothalamusâ limbisches System
Der andere Nervenstrang läuft vom und zum Körper
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