Glueckstankstellen
über den Hypothalamus und bindet das limbische System in das Geflecht der neuronal fundierten Entscheidungsprozesse ein. Das limbische System reagiert auf sinnliche Wahrnehmungen der Umwelt ebenso wie auf Bedürfnisse des Organismus, die von innen kommen.
Der Hypothalamus nimmt Einfluss darauf, welche der vielen immer gleichzeitig registrierten Sinneseindrücke unterdrückt und welche beachtet und weiterverarbeitet werden.
Der Hippocampus
Er ist unser Gedächtnisspeicher und ergänzt die Leistungen des Thalamus und Hypothalamus. Der Hippocampus steuert das Erinnerungsvermögen, indem er unsere Gedächtnisinhalte koordiniert und dafür sorgt, dass wir uns daran erinnern können, bestimmte Erfahrungen schon einmal gemacht zu haben.
Die Amygdalaâ der Mandelkern
Diese Region ist für unser emotionales Erleben zuständig. Die paarig angelegten Kerne gehören zum limbischen System und bestehen aus 13 Einzelkernen. Neuester Gehirnforschung zufolge handelt es sich hier um die entscheidenden Strukturen, die für Emotionen wie Furcht und Angst zuständig sind. Der Mandelkern spielt eine wichtige Rolle bei der emotionalen Bewertung und Wiedererkennung von Situationen sowie der Analyse möglicher Gefahren. Er verarbeitet externe Impulse und leitet die vegetativen Reaktionen ein.
Eine Zerstörung beider Kerne führt zum Verlust von Furcht- und Aggressionsempfinden und so zum Zusammenbruch der mitunter lebenswichtigen Warn- und Abwehrreaktionen.
Die Amygdala ist der entscheidende Wächter bei der Kontrolle der Emotionen und hat groÃen Einfluss auf das emotionale Gedächtnis. Ãbrigens ist der Geruchssinn der einzige Sinn, der seine Reize über den Nerv Bulbus olfaktorius direkt ohne thalamische Umschaltung zur medialen Amygdala abgibt. Als ältester Sinn können Geruchsreize also direkt auf unsere Gefühle einwirken.
Gefühle und Gedanken werden von unterschiedlichen Hirnsystemen erzeugt.
Bei allen Säugern und besonders beim Menschen sind die Bahnen vom Mandelkern zum GroÃhirn viel stärker ausgeprägt als die Bahnen vom GroÃhirn zum Mandelkern . Der Mandelkern hat also einen weit gröÃeren Einfluss auf das GroÃhirn als das GroÃhirn auf ihn.Das bedeutet, dass emotionale Erregungen den Mandelkern so stark aktivieren können, dass dieser sogar mit seinen Strukturen zum Frontalhirn unser Denken beeinflusst, ja dominiert und kontrolliert.
Deshalb lassen sich Empfindungen wie Angst und Panik willentlichnicht so leicht verändern. Der Mandelkern regt auÃerdem über seine vielen efferenten Bahnen (Strukturen vom Mandelkern zu den Nebennieren) die Aktivierung des sympathischen Systems an. Eine verstärkte Ausschüttung von Stresshormonen beeinflusst dann unseren Körper und bereitet ihn für Flucht oder Kampf vor. Während dies früher ein wichtiger Schutz vor Gefahren und Feinden war, führen Stresshormone heute zu Krankheiten, wenn sie nicht durch Sport und Bewegung wieder abgebaut werden.
Primäre Gefühle
Sie werden durch unspezifische äuÃere Reize direkt von der Amygdala ausgelöst und führen je nach Disposition zu Emotionen wie Wut, Furcht, Angst, Zorn, Lust, Trauer usw. mit dem dazugehörigen Körperzustand.
Sekundäre Gefühle
Sie werden durch Denkprozesse ausgelöst, wobei Vorstellungsbilder entstehen. Diese Vorstellungsbilder sind mit früher erworbenen emotionalen Erfahrungen verknüpft, die im Hippocampus gespeichert sind. Dadurch werden über die Amygdala Emotionen und unbewusste Körperreaktionen erzeugt. Durch Rückmeldungen des autonomen Nervensystems über den veränderten Körperzustand werden diese Gefühle bewusst gemacht. Aufgrund der Verschaltung des Mandelkerns mit dem GroÃhirn haben wir Menschen gelernt, unsere Gefühle teilweise zu kontrollieren. Daraus zu schlieÃen, wir hätten unsere Emotionen und Instinkte im Griff, wäre jedoch falsch.
Vielleicht fragen Sie sich an dieser Stelle, wozu so viel Detailwissen über Gehirnforschung überhaupt nötig ist. Mein Anliegen ist es, herauszustellen, welch enormen Einfluss der Mandelkern auf unsere Empfindungen und damit auch auf unseren Körper, auf unsere Wahrnehmung und unser Denken hat. Manche Gehirnforscher sind der Ansicht, dass es erst dann, wenn die Strukturen des Frontalhirns zum Mandelkern gleich stark ausgeprägt wären wie die vom Mandelkern zum GroÃhirn, Hoffnung gäbe
Weitere Kostenlose Bücher