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Glueckstreffer - Roman

Glueckstreffer - Roman

Titel: Glueckstreffer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K A Milne
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bist eine verdammt harte Nuss, Sophie Jones.«
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust und warf ihm einen vernichtenden Blick zu. Er hatte kein Recht, so vertraut mit ihr zu reden und so zu tun, als sei zwischen ihnen alles in Ordnung. »Vielleicht hart zu knacken. Aber von uns beiden bin ganz sicher nicht ich die Nuss.«
    Garrett lächelte verkrampft. Das hatte gesessen. Sein Blick schweifte über die Stapel von Briefen. »Und was jetzt?«
    Sophie folgte seinem Blick auf die Berge von Post, die auf dem Küchenboden lagen. Der größte Stapel war eindeutig der mit den abgelehnten Zuschriften, gefolgt von einem mittleren Stapel mit den eingeschränkt akzeptablen Vorschlägen. Die vielversprechenden Zuschriften dagegen waren bei Weitem in der Unterzahl. Dennoch schätzte Sophie, dass auch dieser Stapel über zweihundert Zuschriften enthielt. Und eine komplette Postkiste war bislang noch nicht einmal sortiert.
    Etwas abseits allerdings hatte sich ein Stapel Sendungen angesammelt, von denen sich keine den drei maßgeblichen Kriterien zuordnen ließ. Für Sophie waren sie völlig vernachlässigbar, während die anderen dafür plädierten, diese Zuschriften schon aufgrund ihres kuriosen Inhalts aufzubewahren.
    Zuoberst auf dem Stapel lag eine abgetragene Birkenstocksandale, die am Vorabend lange Diskussionen ausgelöst hatte. Garrett war dafür gewesen, sie dem Stapel mit vielversprechenden Vorschlägen zuzuordnen, weil er als Fußspezialist behauptete: »Die Straße zum Glück beschreitet man am besten mit glücklichen Füßen.« Unter anderem fanden sich in diesem Stapel auch ein Holzlöffel, abgerissene Eintrittskarten für den Zirkus, eine Neil-Diamond-CD, ein Katalog für besondere Kaffeesorten, ein Bild von Bill und Hillary Clinton und einige ungeöffnete Päckchen scharfer Chilisoße.
    »Die Zuschriften hier nehme ich mit nach Hause und prüfe, welche meinen Kriterien entsprechen«, meinte Sophie. Sie straffte die Schultern und wickelte einen Haushaltsgummi um den kleinsten Briefstapel. »Die endgültig aussortierten Zuschriften können wir wegwerfen. Die eingeschränkt akzeptablen Vorschläge bleiben in meinem Büro, bis ich Zeit habe, sie durchzusehen. Und davon nehme ich auch noch einige mit.« Mit einem Seufzer griff Sophie in die Kiste mit ungeöffneten Briefen und zog eine Handvoll heraus.
    Garrett nickte. »Das ist fair.« Er sah auf die Uhr. »Den letzten Schnellbus nach Gig Harbor hast du verpasst«, bemerkte er. »Kann ich dich mitnehmen? Ist vielleicht angenehmer, als mit dieser Menge Post im Bummelbus eine Stunde lang durch die Stadt zu gondeln.«
    Sophie zögerte. Mit Garrett allein in einem Wagen zu sitzen, war für sie eine Horrorvorstellung. Das letzte Mal, nachts in der Auffahrt ihres Hauses, hatte er ihre Hochzeit abgesagt und sich aus dem Staub gemacht.
    Trotzdem musste sie ihm recht geben. Eine einstündige Busfahrt mit einer Tasche voller Post war kein Vergnügen. Und je schneller sie nach Hause kam, umso eher konnte sie sich nach Evalynns Befinden erkundigen. »Also gut«, sagte sie ohne große Begeisterung. »Aber nur, weil’s bequemer ist.«
    Garrett lächelte. »Vernünftige Entscheidung.«
    Sophie wandte sich ab und begann, ihre Sachen zu packen. »Ach, hör bloß auf, deinen Charme zu versprühen«, murmelte sie in sich hinein.
    Auf der Fahrt nach Hause wählte Sophie Evis Nummer auf dem Handy. Seit ihre Ziehschwester aus dem Laden gestürmt war, hatte sie nicht mehr mit ihr gesprochen. Sie hätte Evi am liebsten schon viel früher angerufen, wollte ihr jedoch genug Zeit geben zu verarbeiten, was ihr die Frau aus dem Gefängnis geschrieben hatte.
    »Hallo, Sophie«, meldete sie sich am anderen Ende. »Hab mich schon gefragt, wann du dich meldest.«
    »Du klingst … Alles in Ordnung?«
    Am anderen Ende war es kurz still. »Eigentlich … ja. Mehr als in Ordnung.«
    »Was ist mit dem Brief? Was stand drin?«
    »Warum kommst du nicht rüber? Dann kannst du ihn selbst lesen. Hast du Zeit?«
    Sophie wandte sich an Garrett und sagte leise: »Kannst du mich bei Evi absetzen?« Er nickte. »Ich komme«, sagte sie zu Evalynn. »Bin in ein paar Minuten bei dir.«
    Eine Viertelstunde später saß Sophie auf der Couch im Wohnzimmer der Macks und las den Brief, den die beste Freundin von Evalynns leiblicher Mutter geschrieben hatte. Als sie geendet hatte, wischte sie sich eine Träne von Wange und Kinn. »Mist«, murmelte sie. »Ich glaube, den muss ich zu Garretts hundert Zuschriften

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