Gluehend
habe das Gefühl, dies ist der Beginn einer langen und angenehmen …“
„Zusammenarbeit, ja, das hoffe ich auch.“
„Was wollen Sie denn damit andeuten? Was auch immer man Ihnen über mich erzählt hat, ich umgebe mich mit qualifizierten Personen, sodass mein Unternehmen floriert, Punktum!“, antwortet er mit einem Lächeln im Mundwinkel. „Und es ist natürlich umso angenehmer, wenn meine Angestellten auch … wie soll ich sagen … in jeder Hinsicht nett sind.“
Los geht's …
„Sie meinen, nett anzusehen sind?“
„Das haben jetzt Sie gesagt, nicht ich. Aber Sie haben recht, Amandine, etwas in dieser Art …“
Plötzlich geht mir meine Schlagfertigkeit abhanden, seine gleichzeitig humorvolle und arrogante Ehrlichkeit hat mich entwaffnet. Glücklicherweise läutet wieder sein Telefon, mein Chef entschuldigt sich höflich, nimmt ab und gibt mir zu verstehen, dass unser Meeting beendet ist. Ich verlasse sein Büro mit hochrotem Gesicht und lasse dieses überraschende Gespräch noch einmal ungläubig Revue passieren.
Um etwa 18 Uhr fliehe ich aus diesem Irrenhaus und sehne mich nach der Ruhe des 12. Arrondissements. Ganz automatisch nehme ich mein Handy aus der Tasche, um zu sehen, ob ich Neuigkeiten von Gabriel erhalten habe, doch nichts … Ich bin wütend und enttäuscht und möchte ihn gerade anrufen, als ich beinahe in jemanden hineinlaufe. Ich reiße mich zusammen, hebe den Blick und stehe vor Ferdinand …
Gut gemacht, Amandine, jetzt rennst du schon den Big Boss um …
„Das Schicksal hat eindeutig etwas mit uns vor …“
„Entschuldigen Sie, Monsieur de Beauregard, ich war abgelenkt.“
„Entschuldigen Sie sich nicht, es freut mich, auf Sie zu treffen. Nun ja, eigentlich sind ja Sie auf mich getroffen … Nennen Sie mich nicht mehr beim Vornamen?“, sagt er lächelnd und kommt mir dabei gefährlich nahe.
„Ich weiß nicht … Ich …“
„Amandine!“
Gabriels tiefe und donnernde Stimme lässt mich erstarren. Ich drehe mich um und bin vollkommen verwirrt. Er steht leibhaftig vor mir und ist wütend. Einen Moment lang überrasche ich mich dabei, wie ich seine rohe und wilde Schönheit bewundere, dann fällt mir ein, dass auch mein Chef hier ist.
„Einen schönen Abend noch, Monsieur de Beauregard. Bis morgen!“
Ich lasse ihm keine Zeit, mir zu antworten, aus Angst, sein charmanter Ton könnte meinen eifersüchtigen Geliebten dazu verleiten, ihn zum Duell herauszufordern. Der jedoch nimmt mich an der Hand und zieht mich wortlos zu seinem Mercedes, der einige Meter entfernt geparkt steht. Während der Fahrt spricht er kaum ein Wort mit mir. Er stellt mir einige banale Fragen zu meinem ersten Arbeitstag und zum Gesundheitszustand meiner Mutter, sonst nichts. Ich koche innerlich. Ich habe ihn seit zehn Tagen nicht gesehen, er hat es nicht für nötig befunden, mich auch nur ein einziges Mal anzurufen, und jetzt bestraft er mich mit verbissenem Schweigen?
Du kannst dich auf etwas gefasst machen, Diamonds …
Erst als wir im Appartement ankommen, löst sich seine Zunge. Für meinen Geschmack jedoch etwas zu sehr …
„Darf ich erfahren, was dieser Kasper von dir wollte?“
„Gar nichts, das ist mein Boss. Wenn er mit mir spricht, muss ich ihm auch antworten. So läuft das, wenn man nur eine einfache Angestellte ist …“
„Ich traue ihm nicht, er hat einen schlechten Ruf. Es wäre mir lieber, wenn du für mich arbeiten würdest. Ich kann dir eine gute Stelle in einem meiner Teams besorgen.“
„Das haben wir doch schon besprochen, Gabriel. Ich habe nein gesagt und werde meine Meinung auch nicht ändern. Und darf ich vielleicht wissen, warum du so lange verschwunden warst?“
„Ich war beschäftigt, Amande, aber ich habe dich nicht vergessen …“, antwortet er sanfter und kommt auf mich zu.
„Nein, du hast mich im Stich gelassen.“
„Und du hast nicht lange damit gewartet, Ersatz für mich zu finden …“
Der Ton in seiner Stimme ist schneidend, sein Blick ist eisig, seine Haltung bedrohlich. Ich gebe nicht nach, bleibe ruhig und bin doch so wütend wie nie zuvor. Jetzt macht er es sich zu leicht! Wieder einmal versucht mein erbarmungsloser Geliebter, die Situation zu seinen Gunsten umzudrehen und mich als die Schuldige dastehen zu lassen. Ich bin zutiefst davon überzeugt, mir nichts vorzuwerfen zu haben, und werde ihm sicher nicht das letzte Wort lassen. Nicht dieses Mal. Nicht, nachdem er mich so im Stich gelassen hat.
„Wenn du Angst vor Konkurrenz
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