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Gluehende Dunkelheit

Gluehende Dunkelheit

Titel: Gluehende Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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ausschalten, wie eine mechanische Puppe.«
    »Oder das Wort.«
    »Richtig.«
    »Ein Wort wie VIXI?«, schlug Alexia vor.
    »Gut möglich. Hast du es gesehen?«
    »Auf seiner Stirn geschrieben, mit einer Art schwarzem Pulver«, antwortete Miss Tarabotti.
    »Magnetisierte Eisenspäne, wage ich zu vermuten, im Bereich der inneren Antriebsmaschine des Golems angebracht, möglicherweise durch eine ätherische Verbindung. Du musst eine Möglichkeit finden, es auszulöschen.«
    »Was auszulöschen?«, fragte sie.
    »Das VIXI.«
    »Ach.« Miss Tarabotti gab sich verständlich. »So einfach also?«
    In der Dunkelheit ihrer einsamen Zelle grinste Lord Akeldama sie an. »Jetzt nimmst du mich auf den Arm, meine Süße. Es tut mir leid, dass ich nicht mehr darüber weiß. Ich hatte bisher noch nicht persönlich mit einem homunculus simulacrum zu tun. Ich hatte noch nie eine Schwäche für alchemistische Wissenschaften.«
    »Was glauben Sie, machen sie sonst noch in diesem Club? Abgesehen davon, einen Golem zu erschaffen.«
    Der Vampir zuckte mit den Schultern, soweit seine Handschellen dies erlaubten. »Was immer sie tun, muss zwangsläufig Experimente mit Vampiren beinhalten, möglicherweise eine erzwungene Metamorphose. Ich beginne zu vermuten, dass dieser Schwärmer, den du getötet hast – wann war das, vor einer Woche etwa? –, gar nicht wirklich übernatürlich war, sondern eine Art Fälschung.«
    »Sie haben auch Einzelgänger-Werwölfe entführt. Das hat Professor Lyall herausgefunden«, eröffnete ihm Alexia.
    »Wirklich? Das wusste ich nicht.« Lord Akeldama klang eher enttäuscht über seine eigene Unzulänglichkeit als überrascht über diese Neuigkeit. »Aber es leuchtet ein, wenn ich nicht irre. Warum nicht mit beiden Seiten des übernatürlichen Lebens arbeiten. Ich versichere dir, nicht einmal diese Wissenschaftler können einen Geist sezieren oder nachbilden. Die wahre Frage ist also, was werden sie am Ende mit uns allen anstellen?«
    Miss Tarabotti erschauderte, als sie an Countess Nadasdys Bemerkung dachte, dass die neuen Vampire kaum länger als ein paar Tage am Leben blieben. »Was immer es auch ist, es kann nichts Angenehmes sein.«
    »Nein«, pflichtete Lord Akeldama ihr leise bei. »Nein, das kann es nicht.«
    Er schwieg einen langen Augenblick lang, dann meinte er nüchtern: »Mein liebes Kind, darf ich dich um etwas bitten, in aller Ernsthaftigkeit?«
    Alexia zog die Augenbrauen hoch. »Ich weiß nicht. Können Sie das? Ich dachte nicht, dass Sie tatsächlich über die Fähigkeit verfügen, ernsthaft zu sein, Mylord.«
    »Ach ja, das ist eine Annahme, die ich mit großer Sorgfalt gepflegt habe.« Der Vampir räusperte sich. »Aber lass es mich dieses eine Mal nach besten Kräften versuchen. Es erscheint mir unwahrscheinlich, dass ich unser kleines Missgeschick überleben werde. Aber falls doch, möchte ich dich um einen Gefallen bitten.«
    Miss Tarabotti wusste nicht, was sie darauf sagen sollte. Sie war wie betäubt von der Vorstellung, wie trostlos ihr Leben mit einem Mal aussehen würde, wenn Lord Akeldama keine Farbe mehr hineinbrachte. Sie war außerdem verblüfft darüber, mit welcher Gleichmut er sein drohendes Dahinscheiden akzeptierte. Sie vermutete, dass der Tod nach so vielen Jahrhunderten nicht länger etwas Furchterregendes war.
    »Es ist sehr, sehr lange her, dass ich die Sonne gesehen habe«, fuhr er fort. »Glaubst du, du könntest mich vielleicht einmal früh am Abend durch deine Berührung aufwecken, damit ich zusehen kann, wie sie untergeht?«
    Miss Tarabotti war tief gerührt von dieser Bitte. Es wäre ein sehr gefährliches Unterfangen für ihn, denn er würde ihr bedingungslos vertrauen müssen, dass sie ihn nicht losließ. Wenn sie auch nur einen Augenblick lang den Körperkontakt unterbrach, würde er sofort verglühen.
    »Sind Sie sicher, dass Sie das riskieren wollen?«
    Er hauchte die Bestätigung, als wäre sie ein Segen. »Absolut sicher.«
    In diesem Augenblick flog die Zellentür auf. Einer der Handlanger kam herein und warf sich Lord Akeldama grob über die massige Schulter.
    »Versprochen?«, fragte der Vampir, mit dem Kopf nach unten hängend.
    »Ich verspreche es«, antwortete Miss Tarabotti und hoffte, dass sie die Gelegenheit haben würde, ihr Versprechen auch einzulösen.
    Mit diesen Worten wurde Lord Akeldama aus dem Raum getragen und die Tür hinter ihm geschlossen und verriegelt. Miss Tarabotti blieb mit nichts als ihren eigenen Gedanken im Dunkeln zurück.

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