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Glühende Leidenschaft

Glühende Leidenschaft

Titel: Glühende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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Ihrem Ton nach schien Susie noch immer sehr unentschieden zu sein, was Meg anbelangte. Und Meg gefiel es irgendwie, als womöglich unberechenbar und gefährlich zu gelten. Das war auf jeden Fall etwas völlig Neues für sie.
    »Wenn ich mit Mr Chancellor wegen eines Lehrers gesprochen habe, muss ich unseren alten Hausherrn aufsuchen. Ich möchte, dass Monk mich begleitet. Ist das möglich?«
    »Natürlich, Mylady. Sie können doch nicht allein losmarschieren.«
    Meg versuchte, es auf eine nette Art zu sagen, brachte es jedoch nicht fertig. »Ich möchte nicht, dass der Graf mitkommt.«
    »Er ist schon heute Morgen aus dem Haus gegangen, Mylady. Und ist den ganzen Tag weg.«
    Meg wandte sich ab, um ihr Erröten zu verbergen. Er mied sie also. Zweifellos, der Schmuck war Mr Chancellors Idee gewesen.
    Sie steckte den Schlüssel ein und betete, dass sie später alles würde in Ordnung bringen können.
    »Hier ist noch ein Schlüssel, Mylady.« Susie nahm ihn von einem Seitentisch. »Der war in der Tasche Ihres blauen Kleids.«
    Der Schlüssel zur Hintertür in der Mallett Street! Und sie hatte gedacht, sie hätte ihn stecken gelassen. Meg nahm ihn an sich und legte ihn zu dem anderen. Sir Arthur wusste ja, dass sie im Haus gewesen war, also würde sie den Schlüssel zurückbringen. Trotz ihrer kleinen Vergehen wollte sie nicht das Eigentum von jemand anderem behalten.
    Doch als sie sich auf die Suche nach Mr Chancellor machte, lag der Schlüssel schwer wie ein schlechtes Gewissen in ihrer Tasche.
    Sie fand Saxonhursts Sekretär in einem Büro im Erdgeschoss – einem überraschend geschäftsmäßig wirkenden Büro. Der Raum war mit Regalen hinter Glas und Schubladen darunter ausgestattet, und Owain Chancellor war nicht allein. Ein älterer Mann und ein bäurisch wirkender Jugendlicher saßen an großen Schreibtischen und trugen etwas in Bücher ein.
    Mr Chancellor erhob sich. »Kommen Sie wegen eines Hauslehrers, Mylady?« Er bot ihr einen Stuhl an.
    »Ja. Oder einer Gouvernante«, antwortete sie und nahm Platz. »Was, meinen Sie, wäre besser?«
    »Wir könnten beides haben, dachten jedoch, den Zwillingen wäre es lieber, erst einmal zusammen unterrichtet zu werden.«
    Wir? Hatten der Graf und sein Sekretär seit der letzten Nacht Zeit und Muße gehabt, über Bildungsangelegenheiten nachzudenken? Vielleicht wurde in diesem Haus eine Nacht voller Zerstörung und melodramatischer Konfrontation einfach weggewischt, sobald der Tag anbrach.
    »Für den Anfang vielleicht eine gut gebildete Frau«, meinte Mr Chancellor.
    »Sehr gut.« Meg versuchte, sich zu konzentrieren.
    »Soll ich einige Bewerberinnen einladen, damit Sie mit ihnen sprechen können?«
    Die Vorstellung, andere junge Frauen, die ihr sicher nicht unähnlich waren, zu beurteilen, schüchterte Meg ein, doch so etwas gehörte nun einmal zu ihrer Verantwortung als Gräfin. »Gewiss. So bald wie möglich.« Sie erhob sich, zögerte jedoch.
    »Kann ich Ihnen sonst noch irgendwie behilflich sein, Lady Saxonhurst?«
    Sie war sich auf unangenehme Art der beiden Schreiber bewusst, und das nahm ihr den Mut, um Geld nachzufragen. Aber sie konnte ohnehin nicht um so viel bitten, wie Sir Arthur bestimmt für die Sheila verlangen würde. Sie hatte nur ein paar Münzen bei sich, und der Graf hatte gesagt, für kleine Ausgaben würde das Personal aufkommen.
    Eine Frage konnte sie sich jedoch nicht verkneifen. »Wie ich höre, ist der Graf heute den ganzen Tag außer Haus.«
    »Er hat seinen üblichen Termin beim Rennen in Hampstead Heath.«
    »Ich verstehe.« Meg war sicher, dass dieser Termin unter anderen Umständen geändert worden wäre. Zum Beispiel, wenn er die Nacht im Bett seiner Gattin verbracht hätte und seine begonnene herrliche Verführung zu ihrem Ziel gekommen wäre.
    Sie unterdrückte ein Seufzen und ging, bevor Mr Chancellor fragen konnte, was sie vorhatte. In der Eingangshalle wartete bereits Monk; in seiner mit Borten besetzten Livree und dem gepuderten Haar machte er einen äußerst würdevollen Eindruck. »Sie haben nach mir gerufen, Mylady?«
    Der vornehme Butler stand etwas abseits, und wenngleich er unbeteiligt wirkte, hatte Meg das Gefühl, er könne womöglich vortreten und sie davon abhalten, das Haus zu verlassen.
    »Ja, Monk«, sagte sie so beiläufig, wie sie es fertigbrachte. »Ich habe ein paar Dinge zu erledigen.«
    Der große Hund lag unweit der Tür auf dem Boden wie ein zotteliger Teppich; wahrscheinlich wartete er darauf, dass sein Herrchen

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