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Glühende Leidenschaft

Glühende Leidenschaft

Titel: Glühende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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sie das nicht auch tun sollte. Keiner von uns hat Zeit, sich die Sache vernünftig zu überlegen. Es liegt alles in den Händen des Schicksals.«
    »Aber das ist doch keine Angelegenheit, die man mit dem Werfen von Münzen entscheidet! Hier geht es schließlich um das ganze Leben!«
    »Das macht das Spiel umso spannender.«
    »Und was machst du, wenn sie sich weigert?«
    Sax stemmte die Hände in die Hüften und ließ den Blick über sein Personal schweifen. »Legen wir die Spielregeln fest. Falls sich Miss Gillingham heute weigert, ziehe ich eine dieser schicken Hoffnungsvollen aus dem Hut und tue mein Bestes, sie zu überreden. Wenn sie zustimmt und dann in letzter Minute doch aussteigt, ergebe ich mich der Herzogin und füge mich in mein Schicksal. Falls Miss Gillingham die Erwartungen erfüllt, binde ich mich in heiliger Ehe an sie, gleichgültig, als was sie sich erweist.«
    Knox flatterte zum Bett und kreischte seine Warnung: »Ehe ist Gefängnis! Ehe ist Gefängnis!«
    »Das soll sie auch sein, Knox. Eine Bindung fürs Leben, in guten wie in schlechten Zeiten. Du wirst dich daran gewöhnen müssen, genau wie ich.« Er setzte den Papagei auf seine Hand, streichelte ihn und blickte mit seinem charmanten Lächeln um sich, dem Lächeln, mit dem er Herzen brechen konnte – was er auch tat.
    »Ihr alle seid Zeugen. Lassen wir das Schicksal entscheiden!«

3
    Meg ignorierte das wiederholte Klopfen an der Haustür und fuhr fort, die Sohle von Rachels Schuh mit einem Stück Leder auszubessern. Es konnte Sir Arthur sein, der einen Tag zu früh wiederkam, und wenn er es nicht war, dann wohl ein Nachbar, dem sie Geld schuldeten. Mit am schmerzlichsten an ihrer Lage war, dass die meisten ihrer Gläubiger Geschäftsinhaber aus der Umgegend waren, Leute, die sie schon ihr ganzes Leben lang kannte.
    Sie hatten natürlich ein Recht, mit ihr reden zu wollen. Und sie hatten auch das Recht, ordentlich bezahlt zu werden, aber Meg hatte bereits alles verkauft, was sie nicht unbedingt benötigten. Das Haus war möbliert gemietet, deshalb konnte sie das Bett ihrer Eltern nicht veräußern, ebenso wenig die selten benutzten Wohnzimmerstühle.
    Jetzt, während der Feiertage, schienen die meisten Gläubiger sie aus christlicher Nächstenliebe heraus in Ruhe zu lassen, aber nach Dreikönig, sie wusste es, würden sie sich alle wieder melden. Das spielte jedoch kaum eine Rolle, denn noch zuvor – morgen, um genau zu sein – würde sie ja Sir Arthur gegenübertreten müssen.
    An den ersten Tagen, nachdem sie der Statue ihren Wunsch vorgetragen hatte, war sie immer bereitwillig an die Tür gegangen in der Erwartung, auf ihre Bitte eine Antwort zu erhalten. Vielleicht würde ein entfernter Verwandter ihnen allen ein neues Zuhause anbieten. Oder ein örtlicher Wohltäter erbarmte sich und ließ ihnen eine Jahresrente zukommen, damit sie sich weiter durchbringen konnten. Stattdessen aber hatte sie sich mit dem Ärger und dem Drängen von Leuten konfrontiert gesehen, die darunter leiden mussten, dass sie die Schulden ihrer Familie nicht bezahlen konnte.
    Der Türklopfer verstummte; Meg wurde etwas ruhiger und stach die dicke Nadel durch das Leder. Sie befürchtete, der Schuh würde schrecklich unbequem werden, aber wenigstens würde er wasserdicht sein. Bar jeder Hoffnung legte sie dann die Hände in den Schoß. Was machte das schon für einen Unterschied? Sie würde sowieso bei der Kirchengemeinde um Hilfe bitten müssen, und wie immer diese auch aussehen mochte, Schuhwerk irgendeiner Art war sicher dabei.
    Sie hatte wirklich alle Hoffnung auf die Statue gesetzt, nicht zuletzt, weil der Stein eine so spürbare Wirkung auf sie ausgeübt hatte. Wie konnte das nur alles ganz und gar nichts bedeutet haben? Eine plötzliche Panik befiel sie.
    Morgen würde Sir Arthur kommen und eine Antwort haben wollen, und …
    Ein heftiges Klopfen an der Küchentür ließ Meg zusammenfahren. Sie drehte sich um und sah, dass der unverschämte Besucher an die Rückseite des Hauses gekommen war und zum Küchenfenster hereinschaute.
    Also wirklich!
    Dann drückte er die Nase an die schmutzige Scheibe, und jetzt erkannte Meg eine schwarze Augenklappe. Du lieber Himmel.
    Die Person pochte an das Glas. »Miss Gillingham?«
    Das seltsame Gesicht verstärkte noch Megs Wunsch, sich einfach abzuwenden, aber man hatte sie erkannt. Sie betete, der Besucher möge nicht irgendein Geldeintreiber sein, der sie womöglich gewaltsam bedrängte, und öffnete vorsichtig die

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