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Glühende Leidenschaft

Glühende Leidenschaft

Titel: Glühende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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gerade.«
    »Also, tun Sie es?«
    »Nein, natürlich nicht! Das kommt überhaupt nicht infrage.«
    »Warum nicht?«
    »Warum nicht?« Meg zuckte hilflos die Achseln. »Selbst wenn das ein reelles Angebot wäre …«
    »Das ist eines!«
    »Selbst dann könnte ich niemals einen Mann heiraten, den ich noch nie getroffen habe.«
    Die junge Frau fixierte sie mit einem durchdringenden Blick. »Entschuldigen Sie, Miss, aber ein Bettler kann es sich nun mal nicht aussuchen.«
    Die exakte Wiederholung der Worte des Gemeindedieners und die dadurch ausgelöste Erinnerung an die Alternativen erschreckten Meg.
    »Heiraten Sie den Grafen«, fuhr das Mädchen fort, »und Sie werden alle Ihrem Stand gemäß versorgt sein, Sie und Ihre Geschwister.«
    Wie benommen nahm Meg wieder Platz. Das Mädchen hatte genau ihre eigenen Worte bei der Formulierung ihres Wunsches benutzt. Aber die Statue konnte doch bestimmt nicht die Aristokratie beeinflussen oder Versprechen bewirken, die vor Jahren gegeben worden waren!? Das war doch einfach nicht möglich!
    Andererseits konnte sie, soweit Meg wusste, alles. Ihre Mutter hatte gesagt, Zeit spiele für die Zauberkraft des Steins keine Rolle. Das machte zwar keinen Sinn, aber was diese Statue betraf, ergab nichts einen Sinn.
    »Warum sind Sie darauf so erpicht?«, fragte sie.
    Die junge Frau errötete. »Ich sage es Ihnen, wie es ist, Miss. Er hat mir auch eine Art Belohnung dafür versprochen. Wenn Sie ihn morgen heiraten, dann verhilft er mir und Monkey dazu, dass wir auch heiraten können. Wir hätten dann außerdem die Gelegenheit, das Gasthaus in High Hillford zu kaufen, wissen Sie …«
    »Wen wollen Sie heiraten – einen Affen?« Meg war fast erleichtert, feststellen zu müssen, dass das Mädchen doch verrückt war.
    »Aber nein!« Susie lachte und bekam ein rotes Gesicht. »Das ist nur sein Spitzname. Mein Äffchen. Der Graf nennt ihn Monk; das ist nett von ihm, denn ›Monkey‹ mag er eigentlich nicht so gern, aber so eine Gewohnheit ist eben schwer wieder loszuwerden. In Wirklichkeit heißt er Edgar. Meinen Sie, ich sollte versuchen, ihn Edgar zu nennen?«
    »Ja, ich denke, das sollten Sie.« Damit sah sich Meg allerdings gezwungen, all dies wieder als »normale« Realität anzuerkennen. Und deshalb darüber nachdenken zu müssen. »Also, irgendetwas kann doch mit dem Grafen nicht stimmen, wenn er Sie bestechen muss, um eine Braut für ihn zu finden. Ist er verrückt? Verunstaltet? Lasterhaft?«
    Susie sprangen fast die Augen aus den Höhlen. »Um Himmels willen, nein! Mein Wort darauf, Miss Gillingham. Wenn er sich morgen in den Hyde Park stellen und sich als Ehemann anbieten würde, kämen bei dem Andrang bestimmt ein paar der Ladys um.«
    »Aber warum dann?«
    Die junge Frau seufzte tief. »Erstens«, erklärte sie dann, »hat er Frauen seines Standes kennengelernt, aber er hat sich in keine von ihnen verliebt. Zweitens wäre es wohl schwierig, denen und ihren Familien erklären zu wollen, warum er so plötzlich und überstürzt heiraten muss. Sie würden zwar mitmachen, aber so will er eine Ehe eben nicht anfangen.«
    »Aber mit mir so anzufangen würde ihm nichts ausmachen?«
    »Sie stehen eben auch unter einem gewissen Zwang, genau wie er, da wäre das dann gegenseitig, wissen Sie.«
    »Ah«, meinte Meg. »Stolz.«
    Damit konnte sie etwas anfangen. Sie besaß selbst eine gehörige Portion Stolz, eben deshalb versuchte sie ja mit allen Mitteln, die Familie gegen sämtliche Widrigkeiten zusammenzuhalten.
    Susie nickte. »Er hat seinen Stolz, das ist gewiss. Hochnäsig wie der Teufel, sagen manche. Aber ich sehe ihn nicht so«, erklärte sie gleich dazu.
    »Wenn er diese Dinge mit seinem Personal bespricht und von ihm Vorschläge annimmt, dann sehen Sie ihn vermutlich anders, ja.« Meg versuchte, über all das vernünftig nachzudenken, aber sie konnte es nicht. »Wissen Sie, das alles ergibt wirklich keinen Sinn.«
    »Wenn Sie ihn kennen, dann schon. Wissen Sie« – Susie beugte sich wieder nach vorn –, »er liebt das Risiko, unser Sax.« Als sie Megs Überraschung über diesen Namen bemerkte, fuhr sie fort: »Alle nennen ihn Sax, nur dass wir Dienstleute ihn natürlich nicht so ansprechen.«
    »Ich sehe nicht, was an diesem außergewöhnlichen Sachverhalt natürlich sein sollte.«
    »Sie werden schon sehen.« Aber noch ehe Meg gegen diesen Satz protestieren konnte, fügte Susie hinzu: »Für ihn ist das Leben ein Spiel ohne Ende. Nicht, dass er seine Verantwortung

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