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Glühende Leidenschaft

Glühende Leidenschaft

Titel: Glühende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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»heute Morgen bekommt der Graf also einen Brief von seiner Großmutter, mit dem sie ihn an sein Versprechen erinnert. Und dass er gesagt hätte, wenn er bis zu seinem Geburtstag nicht verheiratet sei, dann dürfe sie für ihn die Braut wählen.«
    »Und er hat vor, zu diesem Wort zu stehen?«
    »Oh ja! Er sagt, ein Torrance bricht nie sein Wort.«
    »Dann können wir nur hoffen, dass er mit der Wahl seiner Großmutter zufrieden sein wird. Ich verstehe wirklich nicht …«
    Susie Kegworth schüttelte energisch den Kopf. »Sie hassen einander, Miss. Weiß nicht genau, wieso und warum, aber das ist nicht zu viel gesagt. Die Herzoginwitwe wird das schlimmste Weib von ganz England für ihn aussuchen.«
    »Aber nein, sicher nicht«, erwiderte Meg, inzwischen gegen ihren eigenen Willen neugierig geworden. Für ein Spiel war diese Geschichte allemal gut.
    »Ich nehme an, sie wird eine wählen, die jung genug ist, um noch Kinder zu bekommen. Sie macht sich große Gedanken um die Erbfolge, obwohl es gar nicht ihr Titel ist, um den es geht. Sie ist die Mutter der Mutter des Grafen, wissen Sie.«
    Verwirrt versuchte Meg, sich an die Hauptsache zu halten. »Wenn der Graf ein solches Versprechen gegeben hat, dann hätte er es eben nicht vergessen dürfen. Ich weiß nicht, wie ich da helfen könnte.«
    Die junge Frau wand sich, als würde ihr Korsett sie plötzlich zwicken. Dann platzte sie damit heraus: »Er will Sie heiraten, Miss.«
    Meg war im wahrsten Sinne des Wortes sprachlos. Sie drehte die Worte im Kopf hin und her im Versuch, eine andere Bedeutung für sie zu finden.
    Doch Susie fuhr bereits fort. »So ist es nicht ganz richtig gesagt. Die Sache ist die, Miss Gillingham, er ist entschlossen, morgen jemanden zu heiraten, um den Plan seiner Großmutter zu vereiteln. Er hat eine Liste von Ladys aus der Gesellschaft, aber eigentlich mag er von all denen keine. Das ist so klar wie Kloßbrühe. Und deshalb dachte ich … Wahrscheinlich werden Sie sich jetzt ärgern«, räumte sie mit hochrotem Gesicht ein, »aber ich habe nur versucht, nett zu sein! Ich dachte, wenn er schon irgendeine heiratet, warum sollte er dann nicht eine nehmen, die es wirklich nötig hat? Und darum habe ich Sie vorgeschlagen.«
    Meg sank in ihren Stuhl zurück. Bestimmt war die junge Frau aufgeregt und verlegen, doch verrückt kam sie ihr absolut nicht vor. Ihr Arbeitgeber allerdings …
    Mit »exzentrisch« war dieser Mann wohl noch nicht annähernd beschrieben.
    »Susie, ist das so etwas wie ein Scherz?«
    »Nein, Miss! Ehrlich. Hand aufs Herz, lieber will ich tot umfallen!« Die junge Frau schlug ein Kreuz über ihrer üppigen linken Brust.
    »Sie wollen mir also ernsthaft weismachen, dass ein Graf mich heiraten will – eine unbekannte Frau ohne Geld und Namen –, und das gleich morgen. Das ist unmöglich, es ist gar nicht machbar. Zumindest müsste es ein Aufgebot geben. Und auch eine Genehmigung braucht Zeit.«
    »Eine Sondergenehmigung. Mr Chancellor kümmert sich bereits darum. Das ist der Sekretär des Grafen, sozusagen. Und auch sein Freund. Und Berater.«
    »Und er hat dazu geraten?«
    Susie schnitt eine Grimasse. »Er war nicht glücklich darüber, das ist wirklich wahr. Aber eine bessere Idee hatte er auch nicht.«
    Erregt stand Meg von ihrem Stuhl auf und begann, im Zimmer auf und ab zu gehen. »Soll das heißen, dass der Graf mich kennt?«
    Vage Fantasien von Liebe und Bewunderung aus der Ferne gingen ihr durch den Kopf, doch sie wusste die Antwort, bevor sie sie gehört hatte. Sie gehörte nicht zu der Sorte Frau, zu denen Männer in heimlicher Leidenschaft entflammten. Vor Jahren schon hatte sie erkannt, dass sie zwar durchaus kein Typ war, der Männer abstieß, aber auch nicht der, der sie verrückt machte.
    Wie erwartet schüttelte Susie den Kopf.
    »Also, warum hat er dann mich für diese außerordentliche Rolle ausgewählt?«
    »Weil ich Sie vorgeschlagen habe, Miss.«
    »Was haben Sie ihm von mir erzählt?« Der Gedanke, dass dieses Zimmermädchen womöglich ein fantasievolles Bild von ihr abgegeben hatte, um den Grafen für sie zu begeistern, erschreckte sie.
    »Nur, was ich von meiner Schwester gehört habe, Miss. Dass Sie eine nette, ordentliche Lady sind, die ihr Bestes tut, um allen widrigen Umständen zum Trotz ihre Familie zusammenzuhalten.«
    »Guter Gott. Das klingt ja, als sei ich eine leidende Heldin.«
    »Na ja, leicht haben Sie es bestimmt nicht.«
    »Nein«, räumte Meg seufzend ein. »Leicht habe ich es nicht

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