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Glühende Leidenschaft

Glühende Leidenschaft

Titel: Glühende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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ganz für zurechnungsfähig hielten.
    Er ging zu ihr. Ergriff ihre Hand. Führte sie zum Kamin. Mach es mir verständlich, Minerva. »Das hättest du ihr doch auch in der Eingangshalle sagen können.«
    Sie wandte den Blick ab, und sofort wusste er, dass sie im Begriff war, zu lügen. »Da hätten Bedienstete zuhören können.«
    »Nachdem ich ohnehin vorhabe, das Personal bezüglich Sir Arthurs zu warnen, spielt das kaum eine Rolle.« Sag mir die Wahrheit. Bitte.
    »Daran hatte ich nicht gedacht.« Sie sah ihn an, ein Bildnis der Ehrlichkeit und Besorgnis.
    Natürlich, er war verrückt. Er hatte ihre Schuld aus dem Nichts konstruiert. Hatte sie diese Panik in der Kirche nur vorgegeben? Würde Susie ihn verraten?
    ›Hereingelegt!‹, heulten die Dämonen, an ihren Ketten zerrend. Sie sagte ›Er darf es nie erfahren!‹.
    Er zog sie in seine Arme. »Vergiss Sir Arthur. Es sei denn, er hat etwas getan, wofür er verdient, bestraft zu werden. In diesem Fall werden wir ihn zusammen zur Hölle jagen, wo er hingehört.«
    »Nein. So schlimm ist es nicht.« Doch sie hielt das Gesicht an seine Brust gesenkt.
    Er drückte es sanft hoch, damit er ihr in die Augen sehen konnte. »Dann vergiss ihn. Du brauchst ihn nie mehr auch nur zu erwähnen.«
    Besorgnis überschattete ihre Miene, jedoch nicht wirkliche Schuld. »Aber die Zwillinge mögen ihn so gern.«
    »Ist das etwas, das du ermutigen möchtest?«
    »Nein. Aber was soll ich tun, wenn er uns besucht?«
    »Du wirst einfach nicht zu Hause sein.«
    »Und wenn wir ihm begegnen?«
    »Schneide ihn. Und ich werde mit ihm reden und ihm klarmachen, dass …«
    »Nein!«
    Die wilde Panik, die in ihrem Blick aufflackerte, war nicht zu übersehen. Zum Teufel noch mal, erpresste der Kerl sie wegen irgendeines Fehltritts? Wegen ihrer verlorenen Jungfräulichkeit? Das musste es sein.
    Er schob sie leicht zur Seite, ließ jedoch die Hände auf ihren Schultern liegen. »Was soll ich denn wegen Sir Arthur unternehmen?«
    In ihren Augenwinkeln blitzten winzige Tränen; er hätte sie nur zu gerne weggewischt. Sie war ehrlich. Er hätte seine Seele darauf verwettet, dass sie auf jede maßgebliche Art und Weise ehrlich war.
    Aber auch verängstigt. Weshalb?
    »Vielleicht können wir einfach weitermachen wie bisher«, meinte sie. »Wahrscheinlich wird uns Sir Arthur ohnehin nicht besuchen kommen. Und falls doch, wird er sicherlich keine Probleme bereiten.«
    Ja, dieser Mann war die Wurzel ihrer Besorgnis.
    Doch sie starrte auf etwas hinter ihm, und so drehte er sich um und sah Braks zähnefletschendes Gesicht unter dem Bett hervorlugen. Er hatte nicht einmal gemerkt, dass der Hund hier war.
    »Komm raus hier, du Idiot.«
    Brak bewegte sich ein paar Zentimeter vorwärts. Nicht mehr. Wie merkte dieses Tier nur so genau, wenn Sax von seinen Teufeln geplagt wurde?
    Er blickte wieder zu seiner Frau, die sicher nicht die Schurkin war, für die er sie fast gehalten hätte.
    Sie hob das Kinn an. »Ich dachte, wir wollten …« Doch dann, wie rührend, verlor sie ihre Kühnheit.
    »Hast du keine Angst?« Würde sie, falls sie keine Jungfrau mehr war, nicht weniger erpicht darauf sein? Oder sogar mehr? Oder machte es gar keinen Unterschied?
    Sie blinzelte verwirrt. »Sollte ich?«
    »Ich weiß nicht.«
    Sie wich ein wenig zurück. Sax vermutete, dass seine Reaktionen, falls sie unschuldig war, vielleicht eigenartig wirkten. Oder bedrohlich, falls sie schuldig war.
    Er ergriff ihre Hand, damit sie nicht weglaufen konnte. Sie mussten darüber reden. »Falls du – ohne dein Verschulden, meine Liebe –, falls du nicht unberührt bist, könntest du …«
    Sie sah ihm kurz ins Gesicht und riss sich dann los. »Nicht unberührt! Für was für eine Frau hältst du mich eigentlich?«
    »Für eine sehr verzweifelte.« Er wunderte sich selbst darüber, wie ruhig seine Stimme war.
    Er glaubte ihr.
    Sie war noch Jungfrau.
    Aber wenn sie eine Jungfrau war, dann musste er wieder von vorn anfangen und herausfinden, wie sie ihn hereingelegt hatte.
    »Eine verzweifelte?«, wiederholte sie mit erhobener Stimme. »Du glaubst, ich …«
    Er konnte nicht antworten, er kämpfte zu sehr gegen die Bestien an.
    Was würde er hassen?
    Nur eines.
    In seinem unsteten Leben gab es nur eine Konstante, ein festes Ziel. Sich dem Drachen zu widersetzen. Bis zum Tod. Diesem Weib jeglichen Einfluss auf sein Leben zu verweigern. Wenn auch nur die geringste Möglichkeit bestand, dass seine Frau ein Instrument des Drachens war, dann konnte

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