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Glühende Lust

Glühende Lust

Titel: Glühende Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Simon
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sich nur dem erschloss, der hier geboren war. So ist der Krieg. Unberechenbar.
    Er trat zu Merit, die in einem Kreis von dürren Topfpalmen auf ihrer Matte schlief. Weiter unten im Süden Ägyptens, hieß es, war das Land beidseits des Nils noch trockener, noch heißer, noch karger. Er kauerte sich an ihrer Seite nieder und berührte ihre Wange. Was immer auf ihn wartete, dieses Mädchen wog alles auf. Ihr Leib würde ihm das Land ersetzen. Ihr Liebreiz wie ein erfrischender Bach sein. Ihre Gedanken, ihre Seele – ihr Ka  – wie der kühlende Lufthauch auf seinem Gemüt. In der Dunkelheit ließ sich erahnen, dass sie ein neues Kleid trug. Keines von Nanachts viel zu großen abgelegten Lumpen, sondern eines mit breiten bestickten Trägern, die eng auf ihren Brüsten lagen. Auch um die Hüften schmiegte es sich an, und sie hatte gejammert, dieses sei nun zu eng.
    Ihm gefiel es. Über dem Ausschnitt des Kleides spitzte eine Brustwarze hervor, noch gerötet von der Schminke. Er strich darüber. Ohne zu erwachen, drehte Merit den Kopf und gab einen gurrenden Laut von sich. Er konnte nicht anders, er musste sie weiter berühren, den Stoff an ihren Schenkeln hochstreifen und nach ihrer Scham tasten. Feuchtigkeit empfing ihn. Was sie wohlträumte? Vollends entblößte er ihren Unterleib und neigte sich darüber. Seine Zunge tauchte in die Nässe, umspielte das in seinem fleischigen Nest hockende Knötchen.
    »Ah, was … Schanherib? Oh, Schanherib …«, ihre Finger fuhren in sein Haar. Er ließ nicht ab, ihre verborgene Stelle zu liebkosen. Wilde Gedanken schossen durch seinen Kopf: dass er sich auf sie warf und sie hart nahm. Aber er hielt still, gab ihr nur, ohne etwas zu fordern. Ihr Becken bewegte sich wie auf Wellen. »O ja, bitte, bitte … lass nicht nach.« Ihre Stimme überschlug sich, ihre Säfte umflossen seine Zunge wie ein Sturzbach. Dann sah er zu, wie sie im Höhepunkt die Schenkel anzog und die Zehen einrollte.
    Mit einem langanhaltenden Seufzen entspannte sie sich wieder. Er streckte sich an ihrer Seite aus und nahm sie in den Arm.
    »Ich liebe dich«, wisperte sie. »Würdest du morgen sterben, ginge ich in den Tempel der Isis und brächte ihr ein Dankopfer dar, weil sie uns einige Tage geschenkt hat.«
    Abrupt setzte er sich auf und legte die Arme auf die Knie. Merit kam hoch und berührte seine Schulter.
    »Was hast du?«
    »Morgen sterbe ich nicht, aber vielleicht den Tag danach. Merit«, er tastete, ohne sich umzuwenden, nach ihrer Wange. »Ich werde versuchen, deinen Bruder da herauszuholen.«
    »Ist das dein Ernst?«
    »Dein Vater gibt dich mir dann. Sollte es also nicht mein Ernst sein?«
    »Aber das hat er nur so dahergesagt!«
    »Und wenn schon. Er wird sich gefallen lassen müssen,dass ich ihn beim Wort nehme. Und ich sollte mich schwer in ihm täuschen, wenn er nicht zu seinem Wort stünde.«
    »Ja, du hast recht. Bei allen Göttern, Schanherib … Mir schwindelt der Kopf. Was änderte es, wäre ich deine Frau? Du wärst nach wie vor ein Flüchtiger, der weder im einen noch im andern Volk einen Platz fände. Dennoch, allein der Gedanke fühlt sich großartig an. Deine Frau . Wie wunderbar das klingt … Wer wollte anzweifeln, dass wir zusammengehören? Aber welche Gefahr du dafür auf dich nimmst! Und für Nefertem! Dabei magst du ihn gar nicht.«
    »Ach was!«, versuchte er zu scherzen. »Hab ich je so etwas gesagt?«
    »Es ist so schrecklich, Nefertem bei ihnen zu wissen. Er ist so stolz, er kann kein Sklave sein. Wie willst du es denn anstellen? Aufs Schiff des assyrischen Königs gelangen? Unter den Augen so vieler Krieger? Das ist doch unmöglich.«
    »Das war es heute auch, oder nicht?«
    »Willst du die Fischer dort anheuern, wie gestern die Huren, damit sie Dutzende Soldaten ablenken?«
    Er ruckte herum, zog sie an sich und strich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. »Gewiss nicht. Je mehr Männer dort sind, desto unauffälliger muss man sich bewegen.«
    »Ich komme mit, auch wenn mir das alles Angst macht!«, rief sie so inbrünstig, als wolle sie einen Einwand sofort abschmettern. Aber er hatte ja nicht vor, sie zurückzulassen.
    »Denk an deinen Mut, den du hattest, als du meine Männer im Haus deiner Familie aufgesucht hast. Aber du wirst bei den Pferden versteckt warten. Wenn allesvorbei ist, geht es so schnell wie möglich Richtung Süden. Du wirst dir den Hintern wundreiten.«
    »Und was wird Asarhaddon tun?«
    »Möglich, dass er seinen Aufbruch für ein paar Tage

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