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Glut der Herzen - Roman

Glut der Herzen - Roman

Titel: Glut der Herzen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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keine Beweise finden würde, die zum Oberhaupt des Konsortiums führen. Winters ist sehr raffiniert. Scotland
Yard wird ihm nie etwas anhaben können. Ich glaube, Spellar schuldet ihm sogar die eine oder andere Gefälligkeit.«
    Lucinda überlief ein Schauer. »Mr Winters ist ein sehr gefährlicher Mann.«
    »In der Tat, und er steht möglicherweise kurz davor, noch gefährlicher zu werden.«
    »Kennst du ihn gut?«
    »Unsere Familien verbindet eine gemeinsame Geschichte, wie du weißt, doch die Clans der Winters’ und der Jones’ gehen einander schon seit Generationen hartnäckig aus dem Weg. Ich bin Griffin Winters nie begegnet. Er ist der Letzte seiner Blutlinie. Wenn er nicht heiratet und einen Sohn zeugt, wird die Legende von der brennenden Lampe mit ihm ein Ende finden.«
    »Er ist kein junger Mann mehr«, sagte Lucinda. »Mitte dreißig würde ich sagen. Mich wundert, dass er noch ledig ist. Die meisten Männer in seinem Alter sind verheiratet.«
    »Er war einmal verheiratet. Seine Frau starb im Kindbett. Es gab Gerüchte, sie hätte eine Affäre mit einem seiner engsten Vertrauten gehabt. Eine schmutzige Sache. Kurz nach dem Tod von Mutter und Kind verschwand der Liebhaber. Ganz unauffällig.«
    »Ganz im Stil von Winters?«
    »Ja. Er soll im Laufe der Jahre diskrete kleine Liebschaften mit anderen Frauen gehabt haben. Von Nachwuchs ist nichts bekannt.«
    Lucindas feine Augenbrauen schossen über die Ränder ihrer Brillengläser hoch. »Du hast ihn beobachtet?«
    »Wir hielten es für vernünftig.«

    »Wir? Du meinst deine Familie?«
    »In der Arcane Society müssen gewisse Legenden ernst genommen werden.«
    »Noch etwas Merkwürdiges fiel mir in dem Haus auf«, sagte Lucinda.
    »Ja? Was denn?«
    »Mr Winters schlief ganz tief und friedlich. Es war kein unruhiger Schlaf, wie man nach einer ernsten Verwundung erwarten würde.«
    »Könnte es sein, dass der Arzt ihm zur Linderung der Schmerzen ein Opiumpräparat oder Chloroform verabreichte?«
    »Nein. Es sieht aus, als wäre Mrs Pyne eine Frau mit einem Talent, mit einem starken Talent, glaube ich.«
    »Ach?«, fragte Caleb leise. Seine Intuition hatte sich schon geregt, als am Morgen die schriftliche Bitte um Lucindas Hilfe eingetroffen war. Die Eröffnung, dass Adelaide Pyne ein Talent war, ließ sie nun wie eine Flutwelle anschwellen.
    »Sie gestand mir, dass sie die Fähigkeit hat, Heilschlaf herbeizuführen«, sagte Lucinda. »Sie versetzte Mr Winters in Tiefschlaf.«
    Caleb sah sie an. »Sehr interessant. Als wir vor ein paar Minuten losfuhren, stand eine Frau mit Schürze in der Tür. Das war keine Haushälterin.«
    »Das war Adelaide Pyne. Dass ich mit Heilkräutern umgehen kann, erfuhr sie durch ihre Haushälterin, die mit Mrs Shute befreundet ist.«
    »Ach, so ist sie auf dich gekommen.«
    »Ja.«

    »Waren Mrs Pyne und Winters gemeinsam im Theater? Glaubst du, dass sie ein Liebespaar sind?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Lucinda. »Mrs Pyne fühlte sich irgendwie verpflichtet, ihn nach dem Anschlag zu pflegen, was darauf hindeutet, dass sie einander nahestehen. Ob sie ein Paar sind, kann ich nicht sagen.« Sie trommelte mit dem behandschuhten Finger auf ihrer Tasche. »Aber zwischen ihnen ist etwas, eine starke Bindung, denke ich.«
    In eine Ecke des Sitzes gedrückt blickte Caleb auf der Suche nach einem Schema im strömenden Regen aus dem Fenster.
    »Es gibt viele Talente, die einen schlafähnlichen Trancezustand wie den von dir beschriebenen herbeiführen können«, sagte er. »Aber unter den gegebenen Umständen fällt mir vor allem eines ein. Ich frage mich, ob Mrs Pyne Traumlicht deuten und manipulieren kann.«
    »Was bedeutet das?«
    Er atmete langsam aus. »Es würde darauf hindeuten, dass Griffin Winters entweder den Familienfluch erbte oder befürchtet, er könnte ihn geerbt haben. Es sieht aus, als hätte er eine Traumlicht-Deuterin gefunden. Mich interessiert jetzt vor allem, ob er auch die Lampe fand.«
    »Du wirst mir doch sicher nicht einreden wollen, dass du tatsächlich glaubst, Griffin Winters stünde im Begriff, sich in ein Multitalent zu verwandeln?« Lucinda war verblüfft. »Das ist doch nur ein alter Mythos der Arcane Society.«
    »Es fällt mir schwer, alle alten Legenden der Society für Humbug zu erklären, schließlich bin ich ein direkter Nachfahre einer dieser Legenden.«

    »Sylvester Jones.« Lucinda faltete die Hände im Schoß. »Stimmt. Also, was schlägst du vor?«
    »Wir werden das im Moment einzig Mögliche

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