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Glut der Herzen - Roman

Glut der Herzen - Roman

Titel: Glut der Herzen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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wir die Wunde säubern, Wundbalsam auftragen und einen frischen Verband anlegen.«
    »Ja, Ma’am.« Gehorsam setzte er sich. »Aber denken Sie an meine Warnung von vorhin, Mrs Pyne. Sollte ich noch
einmal aus unerwartetem Tiefschlaf erwachen, wird mein Ärger groß sein.«
    »Aber die Schmerzen...«, setzte sie unsicher an.
    »Ich werde mich zusammenreißen«, beruhigte er sie. »Also, an die Arbeit.«
    »Ich habe einen Kräutertee, der helfen könnte.«
    »Wechseln Sie den Verband, Mrs Pyne.«
    »Also gut.«
    Die Prozedur ging glatt vonstatten. Griffin biss einige Male die Zähne zusammen, doch er hatte längst nicht so viel zu leiden, wie er erwartet hatte. Flink, kompetent und ganz sanft, trug Adelaide die Salbe auf, legte einen neuen Schulterverband an und sicherte diesen mit Stoffstreifen.
    »Brauchen Sie mich noch, Ma’am?«, fragte Delbert schüchtern. »Sonst gehe ich hinunter in die Küche, wenn wir hier fertig sind. Mrs Trevelyan holte eben einen Zitronenkuchen aus dem Rohr und macht frischen Kaffee.«
    Griffin war plötzlich sehr hungrig. »Klingt verlockend.«
    Delbert blieb an der Tür stehen. »Keine Sorge, Boss. Mrs Trevelyan hat noch einen Topf Brühe für dich. Ich bringe dir ein Schüsselchen.«
    »Vergiss die verdammte Brühe«, sagte Griffin. »Mrs Trevelyan soll mir ein Tablett mit richtigem Essen in die Bibliothek bringen lassen. Ich komme in wenigen Minuten hinunter.«
    »Recht so, Boss.«
    »Sorge dafür, dass reichlich Kaffee und ein großes Stück Kuchen dabei sind«, setzte Griffin hinzu.
    Adelaide runzelte die Stirn. »Mr Winters, Sie sollten
noch eine Weile ganz leichte Speisen zu sich nehmen.« Sie sah Delbert an. »Mrs Trevelyan soll für Mr Winters Rührei und Toast machen.«
    »Ja, Ma’am.«
    »Wenn ich keinen Zitronenkuchen und Kaffee neben Rührei und Toast sehe, musst du dir eine neue Arbeit suchen, Delbert«, sagte Griffin in warnendem Ton.
    »Jawohl, Boss.«
    Delbert entfloh auf den Gang und schloss rasch die Tür.
    Adelaide bedachte Griffin mit einem missbilligenden Blick. »So können Sie mit Delbert nicht sprechen. Seine Ergebenheit Ihnen gegenüber steht außer Zweifel, und seine Besorgnis um Ihr Wohlergehen ist aufrichtig. Man sollte meinen, dass Sie in Ihrer ungewöhnlichen Position solche Eigenschaften bei einem Ihrer Männer zu schätzen wissen.«
    Griffin zog die Brauen hoch. »In meiner ungewöhnlichen Position?«
    Sie räusperte sich. »Ich meine ja nur, dass Sie in Anbetracht Ihrer ungewöhnlichen Profession von allen Angestellten in diesem Haus absolute Loyalität fordern müssen.«
    »Ach ja.« Er zog den Ärmel seines Morgenmantels über den Schulterverband und zog den Gürtel fester. »Meine ungewöhnliche Profession.«
    »Nun ja, Sie sind Unterweltboss, Sir, da müssten Sie einen Mitarbeiter wie Delbert in noch höherem Maß als andere Chefs schätzen. So wertvolle Mitarbeiter sollten in jedem Haus mit Respekt und Höflichkeit behandelt werden, und in diesem ganz besonders.«

    »Das reicht, Mrs Pyne.« Er stand auf und trat auf sie zu. »Guter Gott, ich bin noch keine Stunde vom Krankenbett aufgestanden und schon muss ich mir eine Strafpredigt anhören. Müssen Sozialreformerinnen ihren Mitmenschen immerzu Vorhaltungen machen?«
    Sie wich blinzelnd einen Schritt zurück.
    »Also wirklich, Sir.« Ihr Ton war jetzt noch strenger.
    Griffin ging unbeirrt weiter auf sie zu.
    »Ich stelle fest, dass Ihre Predigten eine beunruhigende Wirkung auf meine Sinne ausüben«, sagte er, wobei er spürte, dass seine Stimme einen unmerklich raueren Ton angenommen hatte. »Immer wenn Sie mich tadeln, schelten oder mir Anweisungen geben, überkommt mich das dringende Verlangen, Sie zu küssen, bis Sie verstummen.«
    Sie reckte ihr Kinn. »Nehmen Sie zur Kenntnis, dass dies das Empörendste ist, was ein Mann jemals zu mir sagte.«
    »Na, Sie sind offenbar noch nicht vielen Unterweltbossen begegnet.« Er blieb knapp vor ihr stehen und stützte seine rechte Hand auf die Schranktür hinter ihr. »Wir sind ein empörender Haufen.«
    »Das bezweifle ich keinen Moment«, erwiderte sie. »Wenn Sie aber glauben, Sie können mich einschüchtern, irren Sie sich.«
    »Eigentlich würde ich Sie lieber küssen.«
    Ihr Duft benebelte seine Sinne. Vielleicht machte sich auch bemerkbar, dass er schon lange nichts Herzhaftes zu sich genommen hatte. Er lehnte sich prüfend näher zu ihr.
    »Ihre Reaktion ist unter den gegebenen Umständen nur natürlich.«
    Er rückte ein wenig ab. »Was reden

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