Glut der Herzen - Roman
um den Tisch herum und auf Adelaide zu. Erregung erfasste sie.
Als er sie in die Arme zog, konnte sie ihm ebenso wenig widerstehen, wie sie die Gezeiten hätte aufhalten können.
19. KAPITEL
Er brannte heißer als die Lampe, und seine gesamte Energie richtete sich auf Adelaide. Das Verlangen, ihr seinen Stempel aufzudrücken, sie auf elementarste Weise an sich zu binden, war in ihm seit jenem ersten Augenblick psychischen Erkennens in der Museumsgalerie gewachsen. Nun drängte es nach Erfüllung.
»Adelaide«, sagte er. »Adelaide.«
»Ja«, hauchte sie.
Er zog sie an sich und drückte sie mit seinem gesunden Arm an seine Brust, um sie zu küssen. Ihre Arme legten sich um seinen Nacken, als läge ihr ebenso verzweifelt an einer innigen Berührung.
Er spürte, wie die Glut des Kusses sie beide entflammte, Adelaides halb erstickter, leidenschaftlicher Aufschrei war wie Sirenengesang. Als sich ihr Mund unter seinem öffnete, war er verloren.
Er schaffte es, den vorderen Verschluss ihres Kleides zu öffnen und ihr das steife Oberteil von den Schultern und über die Hüften nach unten zu schieben. Ihre Röcke sanken um ihre Fesseln zu Boden. Er löste ihren Unterrock, der wie Schaumgekräusel auf dem Boden landete. Nun stand sie in einem dünnen Hemd und in flachen, schwarzen Pantoffeln aus Satin vor ihm.
»Ich kann nicht mehr warten«, stöhnte er an ihrer Kehle.
»Deine Schulter.«
»Die ist in Ordnung.«
Das heftige Verlangen ließ seine Hände zittern, als er eine der zusammengefalteten Decken vom Sofa nahm, sie entfaltete und auf den Teppich vor dem Feuer warf. Er zog seine niedrigen Stiefel aus, knöpfte seine Hose auf und öffnete sein Hemd.
»Nie habe ich etwas so dringend gebraucht«, sagte er. Er entledigte sich hastig seiner Kleidung. »Es ist, als hätte mich ein Fieber erfasst, von dem nur du mich erlösen kannst.«
Mit einem leisen Seufzer legte sie sich auf die Decke. Er ließ sich neben ihr nieder, schob ihren Hemdsaum hoch und kniete zwischen ihren Beinen nieder. Der Geruch ihrer Erregung berauschte seine bereits entflammten Sinne. Ihre Knie hoben sich und luden ihn zu sich ein. Auf seinen heilen Arm gestützt beugte er sich über sie.
Sie war so feucht, heiß und voll, dass es ihm den Atem raubte. Als er tief in sie eindrang, wölbte sie sich ihm entgegen. Er zwang sich, sich zurückzuziehen, um sogleich wieder tiefer einzudringen. Unsichtbare Flammen loderten auf und drohten ihn zu verzehren. Er blickte auf Adelaides Antlitz hinunter. Ihre Augen waren gegen die Energiewellen geschlossen, die zwischen ihnen, um sie und durch sie wogten.
»Adelaide, sieh mich an«, sagte er rau.
Sie hob die Lider nur halb. In ihren Augen loderte eine Kraft, die sich mit seiner messen konnte.
»Griffin«, flüsterte sie.
Sein Name von ihren Lippen gesprochen kostete ihn den Rest seiner Beherrschung. Wieder drang er in sie ein. Der Höhepunkt durchschoss ihn und alle seine Sinne und führte ihn über alles hinaus, was er je gekannt hatte. Adelaide verfiel unter ihm in Zuckungen.
» Griffin«, wiederholte sie, diesmal völlig außer Atem.
Zusammen flogen sie ins Zentrum des tobenden Sturmes.
20. KAPITEL
Langsam setzte sie sich auf und blickte auf Griffin hinunter. Bäuchlings daliegend, das Gesicht vom Feuer abgewendet, schlief er ganz fest und träumte, doch sie konnte keine Albtraumenergie spüren.
Vorsichtig löste sie sich aus seinen Armen. Etwas Bedeutendes hatte sich ereignet, als sie die Lampe endgültig abgestimmt hatte. Sie war davon ausgegangen, dass nach Korrektur der Abweichungen in den oszillierenden Rhythmen Griffins Traumlichtströmungen in das für ihn normale Schema übergehen würden, doch sie war fast sicher, dass dies nicht geschehen war.
Der Schlüssel muss im Schloss richtig umgedreht werden.
Guter Gott, was habe ich getan?
Sie erhob sich unsicher, raffte ihre Sachen an sich und zog sich im Licht des niederbrennenden Feuers an. Als sie das Oberteil ihres Kleides zugeknöpft hatte, atmete sie tief durch und öffnete vorsichtig ihre Sinne.
Griffins Traumspuren waren überall im Raum, doch es war die Fährte von Fußabdrücken vom Tisch mit der Lampe zu der Decke vor dem Kamin, die bewirkte, dass sie den Atem anhielt. Die leuchtende Energie in den Spuren war bedrohlicher und mächtiger als jene, die in den andern psychischen Spuren glühte.
Plötzlich wusste sie, dass sie Griffin vor dem Schicksal, das er fürchtete, nicht bewahrt hatte. Wenn er erwachte, würde er
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