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Glut der Herzen - Roman

Glut der Herzen - Roman

Titel: Glut der Herzen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Männern zu begehen, nur um sie zu rächen. Mit der Handkante wischte sie sich die Tränen aus den Augen und brachte ein zittriges Lächeln zustande. »Wie romantisch. Das hat noch niemand zu mir gesagt. Gottlob ist Gewalt nicht nötig. Ich musste in dem Bordell nie arbeiten.«
    Er sah sie unverwandt an. »Erzähl weiter.«
    »Am zweiten Tag nach meiner Ankunft erfuhr ich, dass ein Mann namens Smith mich für den Abend für sich reserviert hatte. Ich wusste, dass ich nur eine einzige Fluchtchance hatte, und versteckte mich im Schrank. Als Smith kam, hatte er eine große Tasche bei sich. Ich spürte die Energie, die aus der Tasche drang, hatte aber keine Ahnung, was sich darin befand.«
    »Er hatte die Lampe bei sich?« Griffin konnte es nicht glauben.
    »Ja.«
    »Verdammt«, stieß Griffin leise hervor. »Das heißt, dass Smith dich kaufte, weil er eine Traumlicht-Deuterin brauchte. Irgendwoher wusste er, dass du die Gabe besitzt. Er wollte die Lampe aktivieren.«
    »Ja, das glaube ich auch. Er war aber nicht absolut sicher, dass ich die Energie beherrschen könnte. Er glaubte, er müsste erst mit mir ins Bett gehen, faselte etwas von einem Test.«
    »Dieser Mistkerl. Er glaubte diesen Teil der Legende.«
    Sie warf einen Blick auf die zerknüllte Decke auf dem Boden hinter ihm und zog die Brauen hoch. »An der Theorie, dass eine sexuelle Beziehung nötig ist, scheint doch etwas Wahres zu sein. Jedenfalls ist es nicht ausgeschlossen. Leidenschaft erzeugt sehr viel psychische Energie. Vielleicht ist das der Schlüssel.«
    Er hörte ihr nicht mehr zu, sondern hielt ihr mit einer Hand den Mund zu.
    »Leise«, flüsterte er.
    Es war ein Befehl, und sein Ton klang kalt wie ein Grab. Sie nickte einmal zum Zeichen, dass sie verstanden hatte.
    Er nahm die Hand von ihrem Mund, ohne sie anzusehen, da seine Aufmerksamkeit der Tür galt. Die von Kampfbereitschaft kündende Spannung in ihm ließ die Atmosphäre erbeben.
    Sie wollte schon fragen, was ihn beunruhigte. Die Hunde hatten nicht angeschlagen, keines der vielen an Fenstern und Türen angebrachten Glöckchen hatte geklingelt, doch dann sträubten sich ihre Nackenhaare, und ihre Sinne waren so angespannt, dass sie ein Surren zu hören glaubte.
    Mit bloßen Füßen lautlos über den Teppich gleitend bewegte Griffin sich in der Dunkelheit auf das Fenster zu.
    Sekunden später hörte sie ein leises Quietschen, das ihr verriet, dass er ein Schubfach aufgezogen hatte. Sie sah den Revolver erst, als er wieder neben ihr vor dem Kamin stand. Er führte seinen Mund nahe an ihr Ohr.
    »Verschließ die Tür hinter mir und verlass den Raum nicht, bis ich wieder da bin«, flüsterte er.
    Ohne ihre Antwort abzuwarten, schlich er zur Tür. Sie spürte das Knistern von Energie in der Atmosphäre und
konnte Griffin plötzlich nicht mehr deutlich sehen. Er hatte seine Schattenhülle um sich gezogen und war nun fast unsichtbar.
    Als er den Schlüssel im Schloss herumdrehte, hörte sie es mehr, als dass sie es gesehen hätte. Das leise metallische Schürfen hallte in ihren Ohren laut wie ein Schuss.
    Griffins Schattengestalt drückte sich an die Wand und öffnete langsam die Tür.
    »Jed?« Griffin klang erleichtert und ein wenig irritiert. »Verdammt, du hast mir einen Schrecken eingejagt. Was soll das? Ich sagte, dass ich nicht gestört werden möchte. Ist etwas?«
    Adelaide spähte hinaus und sah Jed. Die einzige Wandleuchte spendete gerade so viel Licht, dass man seine zierliche, drahtige Gestalt und das Narbengesicht ausmachen konnte. Heiße Spuren versengten den Boden zu seinen Füßen.
    Jed griff langsam in seine Jacke.
    »Achtung, das ist nicht Jed!«, rief sie aus.

21. KAPITEL
    »Runter!«, rief Griffin Adelaide zu.
    In Erwartung, dass geschossen wurde, feuerte er selbst zweimal durch die Türöffnung, um sich Deckung zu verschaffen und dann die Tür zuzuwerfen.
    Das Gegenfeuer von Jeds Doppelgänger blieb aus. Er sank mit einem Aufschrei zu Boden. Der Gegenstand, den er aus seiner Jackentasche gezogen hatte, erglühte blutrot in seiner Faust.
    »Er ist bewaffnet«, rief der falsche Jed einem unsichtbaren Komplizen zu.
    Ein zweiter Mann, der sich mit der Anmut eines Jagd-Talents bewegte, erschien im Korridor. Auch er hatte einen faustgroßen Gegenstand in der Hand, der höllisch rot glühte. In der anderen Hand hielt er etwas, das aussah wie eine Kanonenkugel.
    Er rollte die Kugel über den Boden durch die sich rasch schließende Tür, ehe diese ins Schloss fiel und Griffin den

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