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Glut der Herzen - Roman

Glut der Herzen - Roman

Titel: Glut der Herzen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Kampf, was der Wahrheit sehr nahe kam, wie sie voller Unbehagen dachte.
    Es herrschten noch andere mächtige und mit einer sexuellen Komponente befrachtete Strömungen im Raum. Unglaublich, aber Adelaide hatte das sehr sonderbare Gefühl, dass die Wellenlängen des Begehrens mit der ominösen, aus der brennenden Lampe entweichenden Energie übereinstimmten, eine Wahrnehmung, die sie an der Tür innehalten ließ.
    Griffin sah sie an. »Treten Sie ein, Adelaide.«
    Mehr sagte er nicht, doch die raue Sinnlichkeit seines Tonfalls ließ eine Flamme der Erregung in ihr auflodern. Er hatte nie versucht, ein Hehl daraus zu machen, dass er sich körperlich zu ihr hingezogen fühlte. Selbst wenn er das versucht hätte, hätte sie gewusst, wie es um ihn stand. So wie er ihr Verlangen nach ihm fühlen musste. Starke, primitive Kräfte schufen spürbare Energie im gesamten Spektrum. Selbst Menschen ohne viel Talent vermochten die heißen Ströme der Leidenschaft zu erspüren. Und wenn diese Energie zwischen zwei mit starkem psychischen Empfinden ausgestatteten Individuen vibrierte, ließ sie sich nicht verheimlichen.

    Doch dies bedeutet nicht, dass man sich diesen elementaren, möglicherweise gefährlichen Gefühlen einfach so hingibt, ermahnte sie sich. Sie fasste sich, schloss die Tür und trat entschlossen in die Mitte des Raumes.
    Die schweren Vorhänge waren zugezogen. Nur eine einzige Gaslampe brannte und überließ die Bibliothek dem flackernden Schattenspiel des Kaminfeuers.
    Die Lampe stand auf einem kleinen runden Tisch in der Mitte des freien Raumes. Das golden-getönte Metall glänzte matt im Licht. Die Kristalle am Rand waren trüb.
    »Ich gab den Männern Anweisung, dass wir unter keinen Umständen gestört werden dürfen«, sagte Griffin.
    Aus irgendeinem Grund machte sie dies mehr als alles andere nervös. »Sie wissen, dass wir uns heute hier treffen?«
    »Ja.«
    »Und Sie sagten auch, was wir heute mit der Lampe vorhaben?«
    »Nein, natürlich nicht«, berichtigte Griffin. »Ich wollte sie nicht mit Gerede von psychischen Experimenten beunruhigen.«
    »Was werden sie dann denken?«
    Trotz der im Raum herrschenden Spannung war er amüsiert. »Nun, was meinen Sie, was meine Männer glauben werden?«
    Sie errötete. »Ja, natürlich. Wie … peinlich.«
    »Es ist nur natürlich, dass sie uns für ein Liebespaar halten, Adelaide.« Ungeduld färbte seinen Ton. »Sie wissen sehr gut, dass ich noch nie zuvor eine Frau in dieses Haus brachte.«

    »Warum nicht?«, fragte sie, ehe sie sich zurückhalten konnte.
    »Weil dieses Haus viel zu viele Geheimnisse birgt.«
    Sie begriff sofort und nickte. »Hier findet niemand Einlass, dem Sie nicht trauen.«
    »Eine Regel, die die Anzahl der Hausgäste drastisch begrenzt.«
    »Zweifellos.« Sie zögerte. »Aber mich haben Sie hierher gebracht. Und ich ließ Mrs Trevelyan kommen.«
    Einer seiner Mundwinkel zuckte in grimmiger Belustigung nach oben. »Als Nächstes kam eine Jones in mein Haus. Mrs Lucinda Bromley Jones, bekannte Giftmischerin und Mitgründerin der neuen psychischen Detektivagentur der Arcane Society. Sie sehen, was passiert, wenn die Regeln verletzt werden.«
    »Ich dachte, wir wären uns einig, dass Jones & Jones keine unmittelbare Bedrohung darstellt.«
    »Das heißt aber nicht, dass ich nun die Firmeninhaber regelmäßig zum Tee einladen werde.«
    »Mrs Jones trank keinen Tee.«
    Er zog die Brauen hoch. »Sie wollen doch damit nicht sagen, dass Sie die Dame zum Tee einluden?«
    »Ich hielte es für ein Gebot der Höflichkeit.«
    Er schüttelte resigniert den Kopf, enthielt sich aber weiterer Bemerkungen zu diesem Thema.
    »Zum Glück sind Mr und Mrs Jones jetzt nicht anwesend«, sagte er. »Es gibt nur Sie und mich und die Lampe. Also, bringen wir die Sache hinter uns.«
    Seine Worte weckten alte Erinnerungen in ihr. Dreizehn Jahre zuvor hatte Mr Smith dasselbe gesagt. Bringen wir
die Sache hinter uns . Heute sprach ihre Intuition, die sie vor Gefahr warnte. Allerdings wusste sie bereits, dass das, was sie und Griffin wagen wollten, sehr gefährlich war.
    Griffin ging an ihr vorüber zur geschlossenen Tür. Sie vernahm das harte metallische Geräusch, als er den Schlüssel im Schloss umdrehte. Das Geräusch, das etwas Endgültiges an sich hatte, wirkte wie ein Signal, dass es kein Zurück mehr gab, ein Gedanke, der sie schaudern ließ. Ihre Nackenhaare sträubten sich. Angst? Furcht? Böse Vorahnung? Was auch immer, es war unleugbar von Erregung

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