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Glut der Herzen - Roman

Glut der Herzen - Roman

Titel: Glut der Herzen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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her. Eine Lungenentzündung raffte sie hinweg.«
    »Das tut mir leid.«
    »Wie gesagt, das liegt lange zurück.«
    »Möchten Sie noch Tee?«
    »Ja, bitte.«
    Sie goss zwei Tassen voll und setzte sich ihm gegenüber
an den Tisch. Delbert war zwar kriminell, strahlte aber eine gewisse solide Stärke aus, die sie ungemein anziehend fand. Außerdem hat er einen sehr männlichen Körperbau, dachte sie. In seinen kraftvollen Armen kann sich eine Frau verlieren …
    »Haben Sie noch Pläne für die Zukunft?«, fragte sie.
    »Dafür ist es zu spät.«
    »Ja, vermutlich.«
    »Trotzdem denke ich manchmal daran«, sagte Delbert. »Und Sie?«
    »Ja, hin und wieder.« Sie griff nach ihrer Tasse. »Aber wie Sie ganz richtig sagten, ist es zu spät. Träume sind etwas für junge Leute.«
    »Aber es ist nicht zu spät, für heute Abend Pläne zu machen.«
    »Wie bitte?«
    »Tja, wenn der Boss und Mrs Pyne außer Haus sind, haben wir die Abbey für uns.«
    »Abgesehen von Leggett und Jed«, rief sie ihm in Erinnerung.
    »Ja, bis auf die beiden. Aber die könnte man sicher überreden, sich zu verziehen.«
    »Was schwebt Ihnen vor, Mr Voyle?«
    »Eine Kartenpartie in der Bibliothek etwa. Dazu etwas von dem erstklassigen Brandy, den der Boss immer vorrätig hat.«
    »Hätte Mr Winters nichts dagegen, wenn Sie sich von seinen teuren Getränken bedienen?«
    »Ich habe so eine Ahnung, dass er heute anderes im Kopf hat.«

    Ihr Lächeln kam zögernd. »Wie wahr. Karten und ein Gläschen Brandy... angenehmer könnte man den Abend nicht verbringen.«
    »So aufregend wie romantische Zweisamkeit an einem geheimen Ort ist es nicht.«
    »Mir genügt es«, gab sie zur Antwort.

26. KAPITEL
    »Ich habe verstanden.« Mr Smith umklammerte die Armlehnen des Sessels. »Sie sagten, es wäre kein Problem, die Frau und die Lampe zu beschaffen. Und Sie behaupteten, die beiden Männer, die Sie anheuern wollten, wären Spezialisten für Unternehmungen dieser Art.«
    Luttrell lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und sah Smith über den breiten Schreibtisch mit den kunstvollen Einlegearbeiten hinweg an. Auch alles andere im Büro war von feinster Qualität und zeugte von enormer Kunstfertigkeit. Es verschaffte ihm große Befriedigung, sich wie ein echter Gentleman nur mit den teuersten Möbeln und Kunstgegenständen zu umgeben. Die hier zur Schau gestellten Antiquitäten waren durchweg Originale, ausgenommen die kleine Statuette einer ägyptischen Königin auf seinem Schreibtisch. Aber damit wollte er sich in Kürze befassen.
    Er hatte es weit gebracht - von der Gosse bis hierher. Dieses Wissen bereitete ihm Genugtuung.
    »Gestern gab es einen kleinen Rückschlag«, sagte er.
    »Das nennen Sie einen Rückschlag?«, tobte Smith. »Wir haben ein Abkommen, Luttrell.«
    Smith war nicht der richtige Name des Mannes, doch Luttrell hatte es bislang aus Höflichkeit bei dieser Fiktion belassen.

    Der groß gewachsene und mit eckigen Zügen ausgestattete Smith trug jene irritierende Arroganz zur Schau, die Mitgliedern der Oberklasse in die Wiege gelegt wird. Sein ehemals dunkles Haar war nun fast silbergrau und wurde schon schütter.
    Er war ein starkes Talent irgendwelcher Art, doch die Energie in der Atmosphäre um ihn herum blitzte und pulsierte wirr und gestört. Luttrell hatte die trügerischen Untiefen der Londoner Unterwelt lange genug überlebt, um die verräterischen Anzeichen mentaler Instabilität zu erkennen.
    »Unser Abkommen ist noch gültig«, sagte Luttrell kalt. »Ich kündigte ja schon an, dass ein Vorgehen gegen den Direktor des Konsortiums eine knifflige Sache ist, doch Sie haben mein Wort, dass das Projekt weiter betrieben wird.«
    »Winters wird jetzt auf der Hut sein.«
    »Das ist er sicher schon seit jenem Abend, als Ihr stümperhafter junger Handlanger die Entführung der Pyne im Theater vermasselte. Dieses Debakel ist der Grund, dass Sie mich um Hilfe baten. Sie wussten nicht, dass es Winters war, der die Frau an jenem Abend mit sich nahm. Ich war es, der dahinterkam, dass er sie in seinem Haus gefangen hält. Sie wussten ja nicht mal, dass Griffin Winters der Direktor ist.«
    »Ich kann noch immer nicht glauben, dass Winters dieser berüchtigte Verbrecherboss sein soll.«
    »Da Sie jetzt aber von seinem großen Interesse an diesem Frauenzimmer wissen, hat sich alles geändert, oder?«
    »Ja, ja.« Smith ballte die Hände zu Fäusten. »Wenn der Direktor wirklich Griffin Winters ist, wie Sie sagen...«
    »Er ist es. Wir bewegen uns in

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