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Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Titel: Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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gedacht, wenn du bei ihnen warst?«, fragte sie zögerlich.
    »Bei wem?«
    »Den Frauen, mit denen du geschlafen hast.«
    An der Art, wie Merripen erstarrte, war abzulesen, dass ihm die Frage überhaupt nicht gefiel. Seine Antwort war leise und von Schuld gefärbt. »Nein. Ich habe an nichts gedacht, wenn ich bei ihnen war.«
    Win ließ ihre Hand über seine glatte Brust wandern, fand die kleinen braunen Brustwarzen und neckte sie, bis sie sich zu harten Punkten versteiften. Dann stützte sie sich auf den Ellbogen und sagte offenherzig: »Der Gedanke, dass du das hier mit anderen getan hast, ist schier unerträglich.«
    Seine Hand legte sich auf ihre und drückte sie fest gegen seinen heftigen Herzschlag. »Sie haben mir nichts bedeutet. Es war ein Geschäft. Etwas, das so schnell wie möglich hinter sich gebracht wurde.«
    »Das macht es fast noch schlimmer. Eine Frau so zu benutzen, ohne Gefühle für sie …«
    »Sie wurden großzügig entlohnt«, sagte er reumütig. »Und sie waren stets gewillt.«
    »Du hättest jemanden finden sollen, für den du etwas empfindest, jemanden, der dich wirklich mag. Das wäre viel besser gewesen als ein solch liebloses Geschäft.«
    »Das war unmöglich.«
    »Warum?«

    »Ich hätte nie etwas für eine andere empfinden können. Du hast zu viel Platz in meinem Herzen eingenommen.«
    Win fragte sich, wie schrecklich egoistisch sie sein musste, dass eine solche Antwort sie rührte und ihr schmeichelte.
    »Nachdem du abgereist warst«, sagte Merripen, »hatte ich das Gefühl, verrückt zu werden. Es gab keinen Ort, an den ich flüchten konnte, damit es mir besserging. Keinen Menschen, den ich sehen wollte. Ich betete, dass du gesund würdest – ich hätte mein Leben für dich gegeben. Aber gleichzeitig habe ich dich für dein Verschwinden gehasst. Ich habe alles gehasst. Mein eigenes Herz, weil es immer noch schlug. Der einzige Grund, warum ich weiterleben wollte, war, um dich wiederzusehen.«
    Win war von der feierlichen Einfachheit seiner Erklärung überwältigt. Merripen war eine Naturgewalt, dachte sie. Er ließe sich ebenso wenig zähmen, wie man einen Gewittersturm aufhalten konnte. Er würde sie für immer lieben, unbeherrscht und zügellos.
    »Haben die Frauen geholfen?«, fragte sie sanft. »Hat es dich beruhigt, bei ihnen zu sein?«
    Er schüttelte den Kopf. »Es hat die Sache schlimmer gemacht«, lautete seine leise Antwort. »Weil sie nicht du waren.«
    Win beugte sich zu ihm hinab, und ihr Haar fiel in glitzernden Kaskaden über seine Brust, seinen Hals und seine Arme. Eindringlich starrte sie in seine kohlschwarzen Augen. »Ich will, dass wir einander treu sind«, sagte sie mit ernster Stimme. »Und zwar von diesem Tag an.«

    Es folgte eine kurze Stille, ein Zögern, das jedoch nicht von Zweifeln, sondern Erkenntnis herrührte. Als würden ihre Schwüre von einem unsichtbaren Wesen gehört und bezeugt.
    Merripens Brust hob und senkte sich mit jedem langen, tiefen Atemzug. »Ich werde dir treu sein«, sagte er. »Immer.«
    »Ich dir ebenfalls.«
    »Versprich mir, dass du mich nie wieder verlassen wirst.«
    Win hob die Hand von der Mitte seiner Brust und küsste ihn stattdessen an dieser Stelle. »Das verspreche ich.«
    Sie war gewillt und fest entschlossen, ihren Eid auf der Stelle zu besiegeln, aber er ließ es nicht zu. Merripen wollte, dass sie sich ausruhte, ihrem Körper eine Pause gönnte, und als sie protestierte, besänftigte er sie mit zärtlichen Küssen. »Schlaf«, flüsterte er, und sie gehorchte und sank in das süßeste und dunkelste Vergessen, das sie je erlebt hatte.
     
    Das Tageslicht drang ungeduldig durch die Vorhänge an den Fenstern und verwandelte sie in leuchtende, zitronengelbe Rechtecke. Kev hatte Win seit Stunden im Arm gehalten, ohne selbst ein Auge zuzutun. Die berauschende Freude, sie anzusehen, hatte jegliches Schlafbedürfnis weggewischt. Es hatte schon viele Male in seinem Leben gegeben, als er sie wie heute beobachtet hatte, insbesondere während ihrer Krankheit. Aber es war anders, nun da sie zu ihm gehörte.
    Er war stets von einer unglücklichen Sehnsucht
erfüllt gewesen und dem Wissen, Win zu lieben und nie mit ihr zusammen sein zu dürfen. Doch jetzt, während er sie in seinen Armen hielt, war eine ungewohnte, euphorische Hitze in ihm aufgekommen. Er konnte nicht widerstehen, Win zu küssen und dem schimmernden Bogen ihrer Augenbrauen mit den Lippen zu folgen. Dann war der rosige Schwung ihrer Wangen an der Reihe. Ihre

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