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Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Titel: Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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ist mächtiger als das Schwert.«
    Das klang nach etwas, das ein Gadjo sagen würde. Es ergab für ihn keinen Sinn. »Die Männer, die letzte Woche meine Vitsa angegriffen haben, waren nicht mit Federn bewaffnet.«
    »Du armes Ding«, sagte sie mitleidvoll. »Es tut mir leid. Deine Wunden müssen nach all den Anstrengungen wehtun. Ich bringe dir ein Schmerzmittel.«
    Nie zuvor war Kev Mitgefühl entgegengebracht worden. Und es gefiel ihm ganz und gar nicht. Sein Stolz sträubte sich gegen ihre liebevollen Worte. »Ich werde es nicht einnehmen. Gadjo -Medizin funktioniert nicht. Wenn du sie holst, werde ich sie nur wegschütten …«
    »Also schön. Reg dich nicht so auf! Das ist sicherlich nicht gut für deine Genesung.« Sie ging zur Tür, und tiefe Verzweiflung packte Kev. Er war überzeugt, dass sie nicht zurückkäme. Und er wollte sie unbedingt in seiner Nähe wissen. Hätte er die Kraft gehabt, wäre er aus dem Bett gesprungen und hätte sie wieder gepackt. Doch dazu war er einfach nicht in der Lage.
    Aus diesem Grund starrte er sie lediglich griesgrämig an und murmelte: »Dann geh doch. Der Teufel soll dich holen!«
    Winnifred blieb mit einem verwirrten Lächeln auf den Lippen im Türrahmen stehen und warf einen
Blick über ihre Schulter. »Wie trotzig und mürrisch du bist! Ich werde mit Brot und Tee und einem Buch zurückkommen, und ich werde so lange hierbleiben, bis ich ein Lächeln aus dir herausgekitzelt habe.«
    »Ich lächle nie«, erklärte er großspurig.
    Zu seiner großen Überraschung kehrte Win tatsächlich zurück. Sie verbrachte den Großteil des Tages damit, ihm eine langweilige und langatmige Geschichte vorzulesen, die ihn vor Zufriedenheit schläfrig machte. Keine Musik, kein Rascheln der Waldbäume, kein Vogelgesang hatte ihn je so verzückt wie ihre sanfte Stimme. Bisweilen kamen andere Familienmitglieder an die Tür, aber Kev konnte sich nicht überwinden, sie anzufauchen. Das erste Mal in seinem Leben fühlte er sich aufgehoben. Er konnte niemanden hassen, wenn er der absoluten Glückseligkeit so nah war.
    Am nächsten Tag brachten ihn die Hathaways in den Salon des Landhauses, der mit verschlissenen Möbeln bestückt war. Jeder freie Zentimeter war mit Skizzen, Näharbeiten und Bücherstapeln verstellt. Man konnte sich kaum bewegen, ohne versehentlich etwas umzustoßen.
    Während Kev auf dem Sofa ruhte, spielten die jüngeren Mädchen auf dem Teppich in seiner Nähe und versuchten, Beatrix’ Eichhörnchen Kunststücke beizubringen. Leo und sein Vater spielten in der Ecke Schach. Amelia und ihre Mutter bereiteten das Essen in der Küche zu, und Win saß neben Kev und kümmerte sich um sein Haar.
    »Du hast die Mähne eines wilden Tieres«, erklärte sie und benutzte die Finger, um die Knoten vorsichtig zu lösen, bevor sie die verfilzten schwarzen
Strähnen kämmte. »Halt still! Ich gebe mir alle Mühe, damit du zivili… Oh, hör auf zusammenzuzucken! Dein Kopf kann unmöglich so empfindlich sein.«
    Kev zuckte nicht wegen der Knoten oder dem Kamm zusammen. Es lag an dem Umstand, dass er noch nie in seinem Leben von jemandem so lange berührt worden war. Er fühlte sich gedemütigt, war aufgewühlt und beunruhigt … doch als er sich wachsam im Zimmer umblickte, musste er feststellen, dass sich niemand dafür zu interessieren schien, was Win gerade tat.
    Er lehnte sich mit geschlossenen Augen zurück. Der Kamm zerrte ein wenig zu hart, und Win murmelte eine Entschuldigung nach der anderen und strich mit den Fingerspitzen über die schmerzenden Stellen. So unsagbar sanft. Die Berührung schnürte ihm die Kehle zu. Tief verunsichert schluckte Kev seine Gefühle hinunter. Mit aller Gewalt versuchte er, sich nichts anmerken zu lassen. Er konnte kaum atmen, so berauschend war der Genuss, den sie ihm bereitete.
    Als Nächstes folgten ein Tuch um seinen Hals und eine Schere.
    »Ich bin sehr gut«, lobte sich Win, schob seinen Kopf nach vorne und kämmte die Locken in seinem Nacken. »Und dein Haar schreit geradezu nach einem Haarschnitt. Immerhin gibt es genug Wolle auf deinem Kopf, um eine ganze Matratze zu stopfen.«
    »Nimm dich in Acht, mein Junge!«, rief Mr Hathaway fröhlich. »Vergiss nicht, was mit Samson geschehen ist.«
    Kev hob den Kopf. »Was denn?«

    Win drückte ihn wieder nach unten. »Samsons Haar war der Quell seiner Stärke«, sagte sie. »Nachdem Delila es ihm abgeschnitten hatte, wurde er schwach und von den Philistern gefangen genommen.«
    »Hast du etwa die Bibel

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