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Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Titel: Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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außergewöhnlich.
Während sie zu einer atemberaubenden Frau heranwuchs, war jedoch auch jeder andere Mann in der Grafschaft von ihrer Schönheit verzaubert.
    Außenstehende neigten zu der Ansicht, Win sei eine Eisprinzessin, elegant und ruhig und von einer anderen Welt. Aber Außenstehende wussten nichts von ihrem verschlagen Witz und der Wärme, die unter ihrer makellosen Oberfläche lauerte. Außenstehende sahen nicht, wie Win ihrer Schwester Poppy die Schritte für eine Quadrille beibrachte, bis die beiden laut kichernd auf dem Boden zusammenbrachen. Oder wie sie mit Beatrix nach Fröschen jagte, ihre Schürze voller sich windender Amphibien. Oder die lustige Art, in der sie die Romane von Dickens vortrug, mit einer Vielzahl verschiedener Stimmen und Geräusche, bis die gesamte Familie in ihren Bann geschlagen war.
    Kev liebte sie. Nicht auf die Art, die Schriftsteller und Dichter beschrieben. Er liebte sie mit einer Inbrunst, die ihn schier zu ersticken drohte, wild und ungebändigt. Jeder Moment, den er nicht in ihrer Gesellschaft verbrachte, glich einer unerträglichen Folter. Jeder Moment mit ihr bedeutete himmlischen Frieden. Jede Berührung ihrer Hände hinterließ einen Abdruck, der sich bis in seine Seele fraß. Er hätte sich eher umgebracht, als seine Gefühle für sie zu offenbaren. Die Wahrheit war tief in seinem Herzen vergraben.
    Kev wusste nicht, dass Win ihn ebenfalls liebte. Und das hätte er auch nie gewollt.
     
    »Na also«, sagte Win eines Tages, nachdem sie über trockene Wiesen gewandert und sich an ihrem Lieblingsort
niedergelassen hatten. »Du hättest es fast geschafft.«
    »Was hätte ich fast geschafft?«, fragte Kev träge. Sie lagen vor einem Baumstamm neben einem kleinen Bach, der während der Sommermonate austrocknete. Das Gras war mit violetten Teufelskrallen und weißem Mädesüß besprenkelt, das seinen süßen, nach Mandeln riechenden Duft in die warme, stehende Luft verströmte.
    »Ein Lächeln.« Sie rollte sich auf die Ellbogen und berührte mit den Fingern seine Lippen.
    Kevs Atem setzte aus.
    Ein Wiesenpieper erhob sich aus einem nahe gelegenen Baum in die Höhe und stieß einen langen Pfiff aus.
    Win, die ganz auf ihre Aufgabe konzentriert war, strich Kevs Mundwinkel nach oben.
    Erregt und gleichzeitig amüsiert, lachte Kev leise und schob ihre Hand weg.
    »Du solltest öfter lachen«, sagte Win, die immer noch auf ihn herabstarrte. »Du bist sehr attraktiv, wenn du lachst.«
    Sie war strahlender als die Sonne, ihr Haar schimmerte seidenweich, ihre Lippen hatten ein weiches Rosa angenommen. Zuerst war ihr Blick nichts weiter als eine freundliche Aufmunterung, doch als ihre Augen ihn auch weiterhin gefangen hielten, erkannte er, dass sie seine Geheimnisse zu ergründen suchte.
    Er wollte sie zu sich herabziehen und ihren Körper mit seinem bedecken. Es waren nun schon vier Jahre vergangen, seit er zu den Hathaways gestoßen war. Allmählich kostete es ihn immer größere Mühe, seine Gefühle für Win im Zaum zu halten.

    »Woran denkst du, wenn du mich so ansiehst?«, fragte sie sanft.
    »Das kann ich nicht sagen.«
    »Warum nicht?«
    Kev spürte, wie ihm erneut ein Lächeln auf den Lippen lag. »Es würde dir Angst einjagen.«
    »Merripen«, sagte sie entschlossen, »nichts, was du je tun oder sagen könntest, würde mich ängstigen.« Sie runzelte die Stirn. »Wirst du mir denn jemals deinen Namen verraten?«
    »Nie.«
    »Doch, das wirst du. Ich bringe dich schon noch dazu.« Spielerisch schlug sie mit den Fäusten auf seine Brust ein.
    Kev packte ihre schmalen Handgelenke, rollte sich in einer geschmeidigen Bewegung über Win und hielt sie unter sich gefangen. Es war falsch, aber er konnte sich nicht zurückhalten. Und während er sie mit seinem Gewicht auf den Boden drückte, spürte er, wie sie sich instinktiv wand, um sich ihm anzupassen. Er war wie versteinert von dem köstlichen Wonnegefühl, das ihre Nähe ihm bereitete. Eigentlich hatte er erwartet, sie würde sich zur Wehr setzen, gegen ihn kämpfen, doch stattdessen lag sie lächelnd in seiner Umarmung.
    Vage erinnerte sich Kev an eine der mythischen Geschichten, die die Hathaways so mochten … die griechische Sage über Hades, den Gott der Unterwelt, der die Jungfrau Persephone von einer Blumenwiese entführte und sie durch einen Spalt in der Erde zog. Hinab in seine dunkle eigene Welt, wo er sie mit Leib und Seele besitzen konnte. Obwohl sich alle Hathaway-Töchter über das Schicksal
Persephones empört

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