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Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Titel: Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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uns allein zu lassen, Dr. Harrow? Da gibt es etwas, das ich mit Merripen klären muss.«
    Julian blickte von Merripens versteinertem Gesicht in ihres. »Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist«, sagte er langsam.
    »Er belästigt mich schon den ganzen Abend«, sagte Win. »Ich bin die Einzige, die ihn aufhalten kann. Bitte gestattet mir einen kurzen Moment mit ihm.«
    »Wie Ihr wollt.« Julian erhob sich von der Bank. »Wo soll ich auf Euch warten?«
    »Im Ballsaal«, erwiderte Win und war dankbar, dass Julian nicht widersprach. Offensichtlich respektierte er sie und hatte Vertrauen in ihre Fähigkeit, die Situation zu meistern. »Vielen Dank, Dr. Harrow.«
    Sie bemerkte Julians Verschwinden kaum, derart fest waren ihre Augen auf Merripen gerichtet. Sie stand auf und ging zornentbrannt auf ihn zu. »Du treibst mich in den Wahnsinn!«, rief sie. »Ich will, dass du damit aufhörst, Kev! Hast du auch nur den geringsten Schimmer, wie lächerlich du dich machst? Wie schändlich du dich heute Abend verhältst?«
    » Ich soll mich schändlich verhalten?«, donnerte er. »Du standest kurz davor, dich zu kompromittieren.«
    »Vielleicht wollte ich mich kompromittieren lassen.«
    »Das mag sein«, entgegnete er, packte sie am Arm und wollte sie aus dem Wintergarten zerren. »Aber ich werde für deine Sicherheit sorgen.«
    »Rühr mich nicht an!« Erbost befreite sich Win aus seinem Griff. »Ich war jahrelang in Sicherheit.
Lag sicher in meinem Bett und musste zusehen, wie jeder um mich herum das Leben genießt. Ich hatte genug Sicherheit für den Rest meines Lebens, Kev. Und wenn es das ist, was du willst, dass ich auch weiterhin allein und ungeliebt bleibe, dann scher dich gefälligst zum Teufel!«
    »Du bist nie allein«, sagte er schroff. »Du warst nie ungeliebt.«
    »Ich will als Frau geliebt werden. Nicht als Kind oder Schwester oder Invalide …«
    »So liebe ich …«
    »Vielleicht bist du zu einer solchen Liebe auch einfach nicht fähig.« In ihrer brennenden Wut erlebte Win etwas, das sie nie zuvor verspürt hatte. Den Wunsch, einen anderen Menschen zu verletzen. »Es steckt einfach nicht in dir.«
    Als sich Merripen bewegte, erhellte der Mond, der durch den verglasten Wintergarten fiel, seine Züge, und Win erschrak, als sie seinen blutrünstigen Gesichtsausdruck sah. Mit nur wenigen Worten hatte sie es geschafft, ihn tief zu treffen, tief genug, um seinen sorgsam gehüteten, dunklen Zorn an die Oberfläche zu bringen. Erschrocken wich Win einen Schritt zurück, da packte er sie rücksichtslos.
    Er riss sie hoch. »Alle Feuer der Hölle könnten tausend Jahre brennen, und es würde nicht der Glut gleichkommen, die ich innerhalb nur einer Minute des Tages für dich empfinde. Ich liebe dich so sehr, dass es keine Freude mehr ist. Nur noch Qual. Denn wenn ich meine Gefühle für dich auf ein Millionstel verringern könnte, wäre es immer noch genug, um dich zu töten. Und selbst wenn es mich in den Wahnsinn treiben sollte, sähe ich dich lieber in den
Armen dieses kalten, seelenlosen Mistkerls, als dass du in meinen stirbst.«
    Bevor ihr allmählich dämmerte, was er eben gesagt hatte, bemächtigte er sich ihres Mundes mit wildem Hunger. Eine ganze Minute, vielleicht sogar zwei, konnte sie sich nicht bewegen, konnte nur hilflos dort stehen, während die Welt um sie her auseinanderbrach und sich jeder vernünftige Gedanke in Luft auflöste. Sie glaubte, in Ohnmacht zu fallen, aber nicht aufgrund einer Krankheit. Ihre Hand flatterte an seinen Hals. Die Muskeln über seinem gestärkten Kragen waren gespannt, sein samtweiches Haar schimmerte wie Seide.
    Unbewusst liebkosten ihre Finger seinen Nacken, versuchten, seine heftige Glut zu besänftigen. Sein Mund bearbeitete den ihren noch leidenschaftlicher, sog und neckte voll Inbrunst an ihren Lippen. Doch dann schien sein Rausch auf einmal wie verflogen, und er wurde sanft. Seine Hände zitterten, als er ihr Gesicht berührte und mit den Fingern über ihre Wangen strich. Der wilde Druck seines Mundes wich von ihrem, und er küsste sie zärtlich auf Lider und Nase und Stirn.
    In seiner Begierde, sie näher an sich zu pressen, drängte er sie gegen das Glas des Wintergartens. Sie keuchte leise auf, als ihre nackte Schulter gegen die kühle Scheibe rieb … aber sein Körper war so warm, und sein siedend heißer Mund wanderte hinab zu ihrer Kehle, ihrem Schlüsselbein, ihrem Dekolleté.
    Merripen glitt mit zwei Fingern in ihr Oberteil, streichelte die kühle Rundung ihrer

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