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Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Titel: Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Brust. Doch das genügte ihm nicht. Ungeduldig riss er an ihrem
Leibchen und dem locker gebundenen Korsett darunter. Win schloss die Augen, gab keinen Ton des Protests von sich. Kein Laut war zu hören, abgesehen von Wins schwerem Atem.
    Als ihr wogender Busen endlich befreit dalag, stöhnte Merripen leise auf. Dann hob er Win noch höher gegen das eisige Glas und umschloss ihre fröstelnde Brustspitze mit dem Mund.
    Win biss sich auf die Zunge, um keinesfalls laut aufzuschreien. Jede kreisende Bewegung seiner Zunge sandte Feuerpfeile bis hinab in ihre Zehen. Sie glitt mit den Händen in sein Haar, die eine behandschuht, die andere unbedeckt, während sich ihr Körper immer fester an seinen erregenden Mund drückte.
    Als ihre Brustwarzen fest und hart waren, machte sich Merripen wieder an ihrem Hals zu schaffen und wanderte mit seinen heißen Lippen über ihre zarte Haut. »Win.« Seine Stimme war heiser. »Ich will …« Aber er verstummte und küsste sie erneut, tief und fieberhaft, während er ihre pochenden Brustknospen mit den Fingern liebkoste. Er drückte und spielte sanft mit den Perlen, bis sich Win zitternd wand und vor köstlichstem Genuss zu gurren begann.
    Da endete seine Liebkosung mit plötzlicher Grausamkeit. Merripen erstarrte, riss Win vom Fenster weg und zog sie an seine breite Brust, als wolle er sie vor etwas verstecken. Ein leiser Fluch entschlüpfte ihm.
    »Was …« Win konnte kaum sprechen. Sie war so benommen, als erwache sie aus tiefstem Schlaf. Ihre Gedanken wirbelten verworren durcheinander. »Was ist los?«

    »Ich habe eine Bewegung auf der Terrasse gesehen. Jemand hat uns vielleicht beobachtet.«
    Diese erschreckende Vorstellung brachte Win jäh in die Wirklichkeit zurück. Sie wandte sich von ihm ab, rückte unbeholfen das Mieder wieder an seinen Platz. »Mein Handschuh«, flüsterte sie, als sie das Kleidungsstück wie eine verlassene Friedensflagge neben der Sitzbank liegen sah.
    Merripen eilte hinüber, um ihn aufzuheben.
    »Ich … ich gehe zum Ankleideraum der Damen«, sagte sie mit zitternder Stimme. »Ich mache mich zurecht und kehre so bald wie möglich in den Ballsaal zurück.«
    Sie war sich nicht vollkommen sicher, was gerade geschehen war und was es bedeutete. Merripen hatte zugegeben, dass er sie liebte. Er hatte es endlich ausgesprochen. Aber sie hatte sich stets ausgemalt, dass seine Liebeserklärung ein freudiges Geständnis wäre, kein wütendes und verbittertes. Alles schien so schrecklich falsch zu laufen.
    Wenn sie doch nur zurück zum Hotel gehen und allein in ihrem Zimmer sein könnte. Sie brauchte Ruhe, musste nachdenken. Was genau hatte er noch einmal gesagt? Lieber sähe ich dich in den Armen dieses kalten, seelenlosen Mistkerls, als dass du in meinen stirbst. Aber das ergab keinen Sin. Warum hatte er das gesagt?
    Sie wollte ihn darauf ansprechen, aber hier war weder der richtige Ort noch die passende Zeit. Es war eine Angelegenheit, die mit größtmöglichem Fingerspitzengefühl gehandhabt werden musste. Merripen war schrecklich kompliziert. Obwohl er den Eindruck vermittelte, weniger einfühlsam als
viele andere Männer zu sein, traf in Wirklichkeit genau das Gegenteil zu: In ihm steckten so viele tiefe Gefühle, dass nicht einmal er selbst sie bändigen konnte.
    »Wir müssen später reden, Kev«, sagte sie.
    Er nickte kurz, und seine Schultern und der Hals waren so verkrampft, als trüge er eine unmenschliche Bürde.
     
    So unauffällig wie möglich eilte Win zum Ankleideraum der Damen im oberen Stockwerk, wo unzählige Zofen damit beschäftigt waren, eingerissene Rüschen zu nähen, mit kühlenden Tüchern den Schweiß von schimmernden Gesichtern zu wischen und Frisuren mit zusätzlichen Haarnadeln zu befestigen. Frauen standen in kleinen Grüppchen beieinander, kicherten und klatschten über all die Dinge, die sie gesehen oder belauscht hatten. Win saß vor einem Spiegel und betrachtete ihr Antlitz. Ihre Wangen waren gerötet, ein deutlicher Kontrast zu ihrer sonstigen Blässe, ihre Lippen waren rot und geschwollen. Bei dem Gedanken, dass jeder sehen musste, was sie gerade getan hatte, errötete sie noch heftiger.
    Eine Zofe kam angerannt und tupfte ihr das Gesicht mit Reispuder ab. Win bedankte sich bei dem Dienstmädchen, holte dann mehrmals zitternd Atem – so tief, wie es ihr verhasstes Korsett zuließ – und versuchte unauffällig festzustellen, ob ihre Brüste sittsam bedeckt waren.
    Als sich Win ausreichend beruhigt hatte, um wieder hinunter in

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