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Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Titel: Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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schweren Röcken den Korridor herabeilen hörte. Sie drängte sich mit Cam noch tiefer in die Wandnische und schmiegte sich in seine Arme. Sie spürte, wie er den Kopf lächelnd in ihrem Haar barg. Beide schwiegen und blieben so starr wie möglich stehen, während sie das Gespräch zweier Damen belauschten.
    »… Warum in Gottes Namen haben die Hunts sie überhaupt eingeladen?«, empörte sich eine von ihnen.
    Amelia glaubte, die Stimme wiederzuerkennen – sie gehörte zu einer der aufgedunsenen Anstandsdamen, die am Rand des Salons gesessen hatten. Eine unverheiratete Tante, die den erniedrigenden Status einer alten Jungfer innehatte.
    »Weil sie unermesslich reich sind?«, schlug ihre Begleiterin vor.
    »Vermutlich liegt es eher daran, dass Lord Ramsay ein Viscount ist.«
    »Du hast Recht. Und noch dazu ein unverheirateter.«

    »Aber trotzdem … Zigeuner in der Familie! Allein der Gedanke …! Man kann wohl nicht erwarten, dass sie sich anständig benehmen – sie geben stets ihren animalischen Instinkten nach. Und wir sollen mit solchen Leuten verkehren, als seien sie unseresgleichen.«
    »Die Hunts stammen selbst aus dem einfachen Bürgertum. Es ist mir gleich, ob Hunt neuerdings die Hälfte Londons gehört, er ist und bleibt der Sohn eines Fleischers.«
    »Sie und viele der Gäste hier sind nicht standesgemäß. Ich bezweifle nicht, dass uns mindestens noch ein halbes Dutzend anderer Skandale zu Ohren kommt, bevor der Abend zu Ende geht.«
    »Schrecklich, da muss ich dir zustimmen.« Eine Pause folgte, dann fügte die zweite Dame wehmütig hinzu: »Ich hoffe schwer, dass wir nächstes Jahr wieder eine Einladung erhalten …«
    Als die Stimmen verklangen, blickte Cam mit einem Stirnrunzeln zu seiner Frau hinab. Es interessierte ihn nicht im Geringsten, was die anderen Leute sagten – er war an boshafte Beleidigungen gewöhnt. Aber er hasste es, dass die spitzen Pfeile gelegentlich auf Amelia gerichtet waren.
    Zu seiner Überraschung lächelte sie ihn mit ihren mitternachtsblauen Augen an.
    Neugier war in seinem Ausdruck zu lesen. »Was ist so lustig?«
    Amelia spielte mit einem Knopf an seinem Jackett. »Ich habe bloß daran gedacht … dass die beiden alten Hennen heute Nacht allein in ihr kaltes Bett steigen werden.« Ein verschmitztes Grinsen huschte über ihr Gesicht. »Wohingegen ich mit einem verruchten,
gut aussehenden Rom zusammen sein werde, der mich die ganze Nacht warm hält.«
     
    Kev beobachtete Simon Hunt und wartete eine günstige Gelegenheit ab, um den Gastgeber anzusprechen, der sich gerade galant aus einem Gespräch mit zwei kichernden Frauen befreite. »Darf ich kurz mit Euch sprechen?«, fragte Kev rasch.
    Hunt schien keineswegs überrascht zu sein. »Lasst uns auf die hintere Terrasse gehen.«
    Sie bahnten sich einen Weg zu den hohen Flügeltüren des Salons, die geradewegs auf die Terrasse führten. Eine Gruppe Gentlemen hatte sich draußen in einer Ecke versammelt und genoss ihre Zigarren. Der starke Duft nach Tabak wurde vom kühlen Wind herübergetragen.
    Simon Hunt lächelte freundlich und schüttelte dankend den Kopf, als die Männer ihn und Kev baten, sich zu ihnen zu gesellen. »Wir haben etwas Geschäftliches zu besprechen«, erklärte er ihnen. »Vielleicht später.«
    Hunt lehnte sich leger gegen das Eisengeländer und musterte Kev mit dunklen Augen.
    Die Male, an denen sich die beiden Männer in Stony Cross Park, dem Nachbaranwesen der Ramsays, getroffen hatten, waren Kev und Hunt gut miteinander ausgekommen. Der ehrgeizige Geschäftsmann war ein offener, ehrlicher Mensch, der das Streben nach Geld und die Annehmlichkeiten genoss, die damit einhergingen. Und obwohl sich die meisten Männer in seiner Position viel zu ernst nahmen, besaß Hunt einen respektlosen und selbstironischen Humor.

    »Vermutlich wollt Ihr wissen, was ich über Harrow weiß«, sagte Hunt.
    »Ja.«
    »In Anbetracht der jüngsten Ereignisse wirkt dies, als wolle man die Tür schließen, nachdem das Haus bereits ausgeraubt wurde. Und ich sollte hinzufügen, dass ich keinerlei Beweise habe. Doch die Anschuldigungen, die die Lanhams gegen Harrow vorgebracht haben, sind so ernst, dass ihnen vielleicht nachgegangen werden sollte.«
    »Welche Anschuldigungen?«, knurrte Kev.
    »Bevor Harrow das Sanatorium in Frankreich baute, hat er die älteste Tochter der Lanhams geheiratet, Louise. Sie soll ungewöhnlich schön gewesen sein, ein wenig verzogen und eigenwillig, aber im Großen und Ganzen eine vorteilhafte

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