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Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Titel: Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Partie für Harrow. Sie brachte eine große Mitgift und einflussreiche Beziehungen mit in die Ehe.«
    Hunt griff in sein Jackett und holte ein schmales silbernes Zigarrenetui hervor. »Bedient Euch!«, bot er Kev an, doch dieser schüttelte dankend den Kopf. Hunt zog eine Zigarre heraus und entzündete sie, nachdem er erfahren die Spitze abgebissen hatte. Das Ende der Zigarre glühte, als Hunt einen Zug nahm.
    »Laut den Lanhams«, fuhr Hunt fort und blies einen Kringel wohlriechenden Rauchs in die Luft, »hat sich Louise nach einem Jahr Ehe verändert. Sie wurde gefügig und distanziert, schien jegliches Interesse an ihren früheren Freizeitbeschäftigungen verloren zu haben. Als die Lanhams mit Harrow über ihre Sorge sprachen, erklärte er, die Veränderungen in ihr seien lediglich der Beweis für ihre Reife und eine zufriedene Ehe.«

    »Aber sie haben das nicht geglaubt?«
    »Nein. Als sie allerdings Louise befragten, beteuerte sie, sie sei glücklich, und bat ihre Eltern, sich nicht weiter einzumischen.« Hunt führte die Zigarre wieder an die Lippen und starrte gedankenvoll zu den Lichtern Londons, die im nächtlichen Dunst schimmerten. »Irgendwann im zweiten Jahr setzte der Verfall ein.«
    Bei dem Wort »Verfall« kroch eine unbehagliche Eiseskälte in Kev hoch, da es oft benutzt wurde, um eine Krankheit zu beschreiben, die die Ärzte vor ein unlösbares Rätsel stellte. Einen unerbittlichen körperlichen Verfall, für den es keinerlei Behandlung oder Heilung gab.
    »Sie wurde schwach, lustlos und bettlägrig. Niemand konnte etwas für sie tun. Die Lanhams bestanden darauf, ihren eigenen Arzt zu konsultieren, aber er konnte keine Ursache für die Krankheit finden. Louises Zustand verschlechterte sich im Laufe eines Monats dramatisch, und schließlich verstarb sie. Die Familie machte Harrow für ihren Tod verantwortlich. Vor der Hochzeit war Louise ein gesundes, lebhaftes Mädchen gewesen, und keine zwei Jahre später hatte sie das Zeitliche gesegnet.«
    »Manchmal ist das Leben grausam«, bemerkte Kev und verspürte den Drang, des Teufels Advokaten zu spielen. »Harrow muss seine Hände nicht im Spiel gehabt haben.«
    »Nein. Aber es war Harrows Reaktion, die die Familie überzeugte, dass er auf irgendeine Weise für Louises Tod verantwortlich ist. Er war zu gefasst. Völlig leidenschaftslos. Ein paar Krokodilstränen, um den Schein zu wahren, doch das war schon alles.«

    »Und anschließend ist er mit der Mitgift nach Frankreich gegangen?«
    »Ja.« Hunts breite Schultern zuckten. »Ich hasse Gerüchte, Merripen, und tratsche nur sehr selten. Aber die Lanhams sind ehrbare Menschen, die keinen Hang zur Theatralik besitzen.« Stirnrunzelnd schnippte er die Asche seiner Zigarre über den Rand des Geländers. »Und trotz all dem Guten, das Harrow anscheinend für seine Patienten getan hat … kann ich das Gefühl nicht abschütteln, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Auch wenn ich es nicht in Worte fassen kann.«
    Kev verspürte eine unsägliche Erleichterung, dass seine eigenen dunklen Gedanken von einem Mann wie Hunt laut ausgesprochen wurden. »Ich hatte dasselbe Gefühl, was Harrow anbelangt, und das schon seit unserer ersten Begegnung«, sagte er. »Aber alle anderen scheinen ihn zu vergöttern.«
    Ein ironisches Glitzern funkelte in Hunts schwarzen Augen. »Nun … das wäre nicht das erste Mal, dass ich mit dem Gros der Gesellschaft nicht übereinstimme. Allerdings denke ich, dass sich jeder, der etwas für Miss Hathaway empfindet, ihretwillen Sorgen machen sollte.«

Fünfzehntes Kapitel
    Am nächsten Morgen war Merripen verschwunden. Er war aus dem Rutledge ausgezogen und hatte die Nachricht hinterlassen, dass er allein nach Hampshire reisen würde.
    Win war mit düsteren Erinnerungen aufgewacht, die sich an die Oberfläche ihres verwirrten Geistes kämpften. Sie war niedergeschlagen, erschöpft und schlecht gelaunt. Merripen war schon zu lange ein Teil von ihr gewesen. Sie hatte ihn in ihrem Herzen getragen, hatte jede Faser seines Daseins tief in sich aufgesogen. Ihn nun gehen zu lassen, fühlte sich an, als würde sie einen Teil von sich selbst amputieren. Und dennoch musste es geschehen. Merripen hatte ihr die Entscheidung abgenommen.
    Sie wusch und kleidete sich mit der Hilfe einer Zofe, und steckte ihr Haar zu einem geflochtenen Dutt hoch. Es würde keine bedeutungsvollen Gespräche mit irgendjemandem aus der Familie geben, entschied sie verbissen. Keine Tränen und keine Reue. Sie würde Dr.

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