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Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise

Titel: Glut der Verheißung - Kleypas, L: Glut der Verheißung - Seduce me at sunrise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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war freundlich, aber keineswegs überschwänglich. »Ihr habt großes Glück, Miss Hathaways Herz erobert zu haben.«
    Nachdem die Hunts gegangen waren, kam Cam auf Win zu. Sie zwang sich, ihm direkt in die scharfsichtigen haselnussbraunen Augen zu sehen, auch wenn es sie große Überwindung kostete.
    »Ist das auch wirklich dein Wunsch, kleine Schwester?«, fragte er sanft.
    Sein Mitgefühl hätte sie beinahe umgestimmt. »O ja.« Sie biss die Zähne zusammen, um keinesfalls zu zittern, und rang sich ein Lächeln ab. »Ich bin die glücklichste Frau auf Erden.«
    Und als sie sich überwand, in Merripens Richtung zu blicken, war er längst verschwunden.
     
    »Welch ein grässlicher Abend«, murmelte Amelia, nachdem alle die Bibliothek verlassen hatten.
    »Ja.« Cam führte sie in die Eingangshalle.
    »Wohin gehen wir?«

    »Zurück in den Ballsaal, um den Schein aufrechtzuerhalten. Und wir versuchen, froh und zuversichtlich auszusehen.«
    »O gütiger Himmel!« Amelia riss sich von ihm los und eilte in eine große gewölbte Wandnische, wo ein klassizistisches Fenster den Blick auf die Straße unter ihr freigab. Sie presste die Stirn gegen das Glas und seufzte tief. Ein klopfendes Geräusch hallte in der Eingangshalle wider.
    Obwohl die Situation ernst war, konnte sich Cam ein rasches Grinsen nicht verkneifen. Sobald Amelia besorgt oder wütend war, kehrten ihre nervösen Angewohnheiten zurück. Und dann erinnerte sie ihn an einen Kolibri, der mit dem Fuß das Nest flachklopfte.
    Cam ging zu ihr und legte seine warmen Handflächen auf ihre kühlen Schultern. Bei seiner Berührung erzitterte sie. »Kolibri«, flüsterte er und glitt mit den Händen an ihren Nacken, um dort die kleinen, verkrampften Muskeln zu massieren. Als ihre Anspannung verschwand, hörte auch das Klopfen allmählich auf. Schließlich hatte sich Amelia wieder soweit im Griff, dass sie Cam ihre Gedanken mitteilen konnte.
    »Jeder in der Bibliothek wusste, dass Merripen derjenige war, der sie kompromittiert hat«, sagte sie schroff. »Und nicht Harrow. Ich kann es nicht glauben. Nach allem, was Win durchgemacht hat, endet es nun so? Sie wird einen Mann heiraten, den sie nicht liebt, und nach Frankreich ziehen, während Merripen keinen Finger rührt, um sie von diesem Fehler abzuhalten? Was ist nur los mit ihm?«
    »Mehr, als hier und jetzt erklärt werden könnte.
Beruhige dich, Liebling. Es wird Win nicht helfen, wenn du aufgebracht erscheinst.«
    »Ich kann nicht anders. Es ist nicht richtig. Oh, der traurige Ausdruck auf ihrem Gesicht …«
    »Wir haben noch genügend Zeit, um alles zu regeln«, murmelte Cam. »Eine Verlobung ist nicht dasselbe wie eine Heirat.«
    »Aber eine Verlobung ist bindend«, sagte Amelia ungeduldig. »Die Menschen betrachten sie als einen Vertrag, der nicht ohne weiteres gebrochen werden kann.«
    »Vielleicht halb bindend«, gestand er ein.
    »O Cam!« Sie ließ die Schultern hängen. »Du würdest niemals etwas zwischen uns kommen lassen, nicht wahr? Du würdest niemals zulassen, dass wir getrennt werden?«
    Die Frage war so lächerlich, dass Cam kaum wusste, was er antworten sollte. Er drehte Amelia zu sich um, damit sie ihm ins Gesicht blickte, und sah überrascht, dass seine praktisch veranlagte, vernünftige Frau kurz davor stand, in Tränen auszubrechen. Die Schwangerschaft ließ sie emotional werden, dachte er amüsiert. Das feuchte Glitzern in ihren Augen zerriss ihm dann jedoch schier das Herz. Beschützend legte er einen Arm um sie und benutzte seine freie Hand, um ihr über den Kopf zu streicheln, auch wenn er mit seiner zärtlichen Geste ihre Frisur ruinierte. »Du bist der Grund, weshalb ich lebe«, sagte er leise und hielt sie fest an sich gedrückt. »Du bedeutest mir alles. Nichts könnte mich je dazu bringen, dich zu verlassen. Und wenn irgendjemand versuchen sollte, uns zu trennen, würde ich ihn töten.« Er bedeckte ihren Mund mit seinem
und küsste sie mit einer solch überschwenglichen Sinnlichkeit, dass sie ganz schwach wurde und ihr die Röte ins Gesicht schoss. »Übrigens«, sagte er scherzhaft, »wo ist eigentlich dieser sagenumwobene Wintergarten?«
    Seine Worte entlockten ihr ein tränenersticktes Kichern. »Für meinen Geschmack hat es genug Tratsch für einen Abend gegeben. Werden wir mit Merripen sprechen?«
    »Natürlich. Er wird nicht zuhören, aber das hat mich bisher noch nie abgehalten.«
    »Denkst du, dass er …« Amelia verstummte, als sie Schritte und das vernehmbare Rascheln von

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