Glut der Versuchung
aus.«
»Ein Glück für sie, dass sie solche Freuden nicht mehr heimlich genießen müssen. Also, begleitest du mich heute Nacht zu einem Mondscheinspaziergang?«
»Ja, sehr gern.«
»Ich werde die Minuten zählen«, murmelte Drew. » Ich denke, wir sollten heute Nacht einen Erben zeugen.«
Roslyn kräuselte unsicher die Stirn. »Nur einen Erben, Drew?«
Er verstand ihre Frage und schüttelte den Kopf. »Nicht nur einen Erben. Ich will nicht bloß einen Sohn, um das Herzogtum fortzusetzen. Ich wünsche mir Kinder, weil sie ein Teil von dir sein werden. «
Prompt kehrte ihr bezauberndes Lächeln zurück. »Das ist ein wunderbarer Gedanke. Und ich hoffe, unsere Kinder werden glücklicher aufwachsen als wir.«
Drew nahm ihre Hände. »Ich garantiere dir, dass ich mir die größte Mühe geben werde.« Als er ihr in die Augen blickte, fiel ihm wieder ein, dass sie ihn herbestellt hatte. »Warum wolltest du mich sprechen, Liebste?«
Roslyn hielt den Papierstapel hoch. »Außer um dich zu küssen? Das hier kam gerade von Fanny. Es ist ihr Manuskript.«
»Manuskript?«, wiederholte er und sah auf die Blätter, die sie ihm hinhielt.
»Ja, Fanny hat ein Buch über die Kunst der Verführung geschrieben, und sie schickt es uns, damit wir es lesen und eventuell Verbesserungsvorschläge machen. «
»Verführung, ja? « Drew schmunzelte. »Was ist das, ein Handbuch für Kurtisanen?«
»Nicht für Kurtisanen, sondern für junge Damen, die heiraten wollen. Der Titel lautet, Ratgeber für heiratswillige junge Damen. «
Sein Schmunzeln erstarb. »Das ist für berechnende Männerfängerinnen? Und Fanny bittet mich ernsthaft um meine Hilfe? Sie erwartet, dass ich dem Feind helfe?«
Roslyn lachte. »Nein, es ist für einen guten Zweck, Drew. Lily erzählte mir, dass einige von Fannys Freundinnen finanzielle Schwierigkeiten haben. Und der Bucherlös könnte ihre Probleme lösen.«
»Das überrascht mich. Ich dachte, Fanny wäre sehr erfolgreich in ihrem Gewerbe.«
»Ist sie, jedoch nicht vermögend genug, um die Schulden ihrer Freundinnen zu tilgen.«
Drew sah auf das Manuskript. »Ich gestehe, dass ich neugierig bin, was Fanny den Damen rät, um einen potenziellen Ehemann zu verführen.«
Er blätterte die Seiten durch und las hier und da einen Absatz. »Wie ich sehe, hat sie einige meiner Taktiken übernommen. Wird das Buch unter Fannys Namen veröffentlicht?«
»Nein, als Autorin wird eine anonyme Dame genannt.«
»Das dürfte klug sein, denn ich bezweifle, dass vornehme junge Damen den Rat einer berühmten Kurtisane annehmen, selbst wenn er ihnen hilft, einen Ehemann zu ködern. Ah, hier ist etwas, worüber wir nie gesprochen haben. >Nörgeln Sie nie und schelten Sie ihn nicht, vor allem nicht, sofern er es verdient. Er wird von Ihrer Nachsicht verzaubert sein, und seine Schuldgefühle arbeiten ohnedies zu Ihren Gunsten.< Du solltest dir diesen Rat merken, meine Süße.«
» Ich soll ihn mir merken?« Roslyns blaue Augen funkelten amüsiert. »Habe ich jemals an dir genörgelt oder dich gescholten, mein teurer Duke?«
»Gelegentlich ... und es war furchtbar für mich. Aber ob mit oder ohne Schelte, du verzauberst mich immer. «
Drew sah sie an. Roslyn war bezaubernd schön, doch ihre innere Schönheit war es, die sein Herz verzauberte.
Und ihr liebevoller Blick verriet ihm, dass er ihres ebenfalls verzaubert hatte. Unweigerlich hob Drew die Hand und ließ seine Finger über ihr Gesicht wandern.
Roslyn seufzte, als er beide Hände an ihre Wangen legte und sie zärtlich küsste.
Sie konnte ihr unermessliches Glück kaum fassen, konnte die Gefühle kaum beschreiben, die sie empfand, wenn Drew sie nur küsste: das leidenschaftliche Verlangen, das Erwachen aller Sinne, die aufregende Zärtlichkeit.
Sie fühlte Hoffnung und maßlose Freude. Und sie wusste, dass Drew dasselbe fühlte, als er schließlich den Kuss löste.
Ein wenig benommen blickte sie zu ihm auf. » Ich empfinde ein beinahe beängstigendes Glück, Drew, wie ich es mir nie er-träumt hätte. Denkst du, es wird anhalten?«
»Ich weiß verdammt genau, dass es anhalten wird wenn du versprichst, mich zu lieben und zu ehren wie ich dich stets lieben und ehren werde. «
»Natürlich verspreche ich das. «
»Gut.« Er grinste. »Nachdem ich mir solche Mühe gab, dich richtig auszubilden, habe ich nämlich keine Lust, mir eine neue Kandidatin als Mätresse anzulernen ... oder als meine Duchess.«
Roslyns melodisches Lachen hallte durch die Bibliothek,
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