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Glut und Asche

Glut und Asche

Titel: Glut und Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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voraus, noch Immer In scharfem Tempo, aber nicht mehr ganz so schnell wie zuvor, und Abu Dun bestand mit einer befehlenden Geste darauf, diesmal den Abschluss zu bilden. Andrej hatte das unbehagl i che Gefühl, dass er es nicht nur tat, um Ihn nicht aus den Augen zu verli e ren, sondern eher, um möglichst schnell zugreifen zu können, sollten Ihn die Kräfte verlassen.
    Der einzige Grund, aus dem das nicht geschah, war vielleicht genau diese Erkenntnis. Abu Dun und er kannten sich nun wahrlich lange genug, um keine Geheimnisse und kaum noch Scham voreinander zu haben - aber die Genugtuung, ihn zum zweiten Mal an einem Tag zu tragen, wollte er Ihm nun doch nicht gönnen.
    Wenigstens noch nicht.
    Meruhe schlug nun eine andere Richtung ein und steuerte direkt auf das Themseufer zu. Bald begegneten Ihnen wieder Me n schen, vereinzelt zuerst, dann mehr und mehr, die ihnen aber auch jetzt wieder auswichen oder sie gar nicht zur Kenn t nis zu nehmen schienen. Eine Ausnahme gab es jedoch: Zwei hoch mit allen möglichen Habseligkeiten beladene junge Bu r schen traten vor Ihnen aus einem leer stehenden Haus und prallten entsetzt zurück, als Meruhe plötzlich auf sie zutrat und ihr Schwert zog. Sie stoben in heller Panik davon, und das Durcheinander aus Hausrat, Kleidern und allem möglichen a n deren Kram landete rings um sie herum auf dem Kopf Stei n pflaster.
    »Verdammtes Pack!«, grollte Meruhe, während sie ihr Schwert mit einer übertrieben heftigen Bewegung wieder In die Scheide zurückrammte.
    Abu Dun machte ein fragendes Gesicht. »Plünderer!«, sagte Meruhe wütend. »Ich weiß nicht, was Ich mehr hasse - Plünd e rer oder Leichenfledderer! Oder ob es überhaupt einen Unte r schied gibt!«
    »Du meinst, ungefähr so groß wie der Unterschied, ob das da ...« Abu Dun deutete auf das Durcheinander aus weggeworf e nem Diebesgut auf dem Pflaster. »... hier draußen verbrennt oder zusammen mit dem Haus?«
    »Ja, das ist ein Unterschied, Abu Dun«, sagte Meruhe gri m mig. »Und ich bin auch ziemlich sicher dass ich ihn dir nicht wirklich erklären muss.« Sie hob mit unwilliger Miene die Hand. »Weiter!«
    Kurz bevor sie den Fluss erreichten, kam es zu einem weit e ren Zwischenfall, der Andrej deutlich mehr erschreckte als die beiden jugendlichen Plünderen Ein gutes Stück vor ihnen l o derte schon wieder Feuerschein durch die Nacht, und sie hörten einen Chor von Schreien, aufgeregten Rufen und Lärm, dann fiel ein einzelner, peitschender Musketens c huss, gefolgt von gelle n den Schreien und einem weiteren Schuss.
    Abu Dun blieb stehen. »Was ist da los?«
    »Nichts, was uns etwas anginge«, antwortete Meruhe harsch. »Weiter!«
    Statt auf ihren Befehl zu hören, wandte sich Abu Dun vol l ends in die entsprechende Richtung und stampfte los. Meruhe murmelte etwas wenig Freundliches und folgte ihm mit ebenso zornigen wie energischen Schritten, sodass Andrej gar nichts a n deres übrig blieb, als dem Nubier ebenfalls nachzugehen.
    Das jenseitige Ende der Straße, in der Abu Dun verschwu n den war stand bereits in hellen Flammen, und Andrej sah zum er s ten Mal mit eigenen Augen, was das Feuer so verheerend machte: Die Straße war auf die hier typische Art bebaut, mit schmalen, zwei - bis dreigeschossigen Häusern, die nach oben hin breiter wurden, sodass sich die oberen Stockwerke nahezu berührten und manche Straßen eher wie gemauerte Tunnel wirkten, in deren Zenit ein kaum noch handbreiter Streifen des Himmels sichtbar wurde. Spätestens wenn die Flammen das Dachgeschoss erreicht hatten, gab es kaum noch eine Möglic h keit, sie am Überspringen auf die andere Straßenseite zu hi n dern. In all der Zeit, in der Menschen in dieser Stadt lebten und Häuser bauten, schien niemand an diese Möglichkeit auch nur gedacht zu haben, so unglaublich Andrej dies auch vorkommen mochte.
    Nicht weit vor ihnen wurde gekämpft. Es fielen keine Schüsse mehr, aber Andrej sah schattenhafte Gestalten mite i nander ringen und hörte das Klatschen von Schlägen und unte r drücktes Stöhnen und das dumpfe Geräusch, wenn Fäuste, El l bogen oder Füße ihr Ziel trafen oder vielleicht auch ein Messer.
    Abu Dun beendete die Rauferei auf seine ganz eigene Art, indem er die beiden ärgsten Kampfhähne kurzerhand am Kr a gen packte und am ausgestreckten Arm in die Höhe hob. Die beiden Burschen vergaßen auf der Stelle ihren Zwist und ve r suchten jeder auf seine Art, sich gegen den Nubier zur Wehr zu setzen: Der eine schlug mit den Fäusten

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