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Glut unter der Haut

Glut unter der Haut

Titel: Glut unter der Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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die Kamera und den Koffer mit außergewöhnlicher Behutsamkeit.
    Dann richtete er sich wieder auf und wandte sich zu Kathleen um. Ehe sie seine A bsicht erahnte, hatte er ihr die Hände auf den Rücken gelegt und sie an sich gezogen. Er neigte den Kopf und fuhr ihr mit der Zunge leicht über die Oberlippe. Dann küsste er sie plötzlich und hart.
    Kathleen war entsetzt. »Was erlauben Sie sich?«
    »Ist das nicht deutlich genug gewesen?«
    »Das finde ich nicht lustig. Mr. Gudjonsen. Und damit Sie’s wissen: Ich habe kein Interesse. W enn Ihr Film nicht so wichtig für das Camp wäre, würde ich jetzt dafür sorgen, dass Sie schleunigst wieder von hier verschwinden. A ber so bin ich leider gezwungen, mit Ihnen zusammenzuarbeiten.«
    »Hab’ ich’s mir doch gedacht. Pfirsich!«
    »Wo ist jetzt das verdammte Skript?«
    »Das existiert gar nicht. Ich habe Sie nur in den dunklen W ald locken wollen.«
    Kathleen kehrte ihm den Rücken zu und stolzierte davon.
    Wie eine höhnische Herausforderung – oder ein süßes V ersprechen – rief er ihr nach: »Bis morgen früh, Kathleen.«

Kapitel 3
    Der nächste T ag begann wenig verheißungsvoll. Kathleen hatte schlecht geschlafen, und ihre nervöse Zerstreutheit besserte sich nicht, als sie zum Frühstück ging und feststellte, dass Erik bereits dort war. Er sah munter aus, scherzte mit den Kindern und flirtete mit den Betreuerinnen.
    Das verdarb ihr sogar den A ppetit auf die herrlichen selbstgebackenen Brötchen, die sie sonst so gerne zum Frühstück aß. Mürrisch und mechanisch aß sie einige Bissen und spülte sie mit Kaffee hinunter. Selbst der Duft der frisch zubereiteten Spiegeleier mit Schinken konnte sie nicht verlocken. Es kam ihr so vor, als wäre über Nacht alles anders geworden. Schuld daran war ganz allein Erik Gudjonsen, und dafür verabscheute sie ihn. Um den unerwünschten A nnäherungsversuchen eines Mannes mit einem aufgeblasenen Ego zu entgehen, hatte sie ihren Job hingeschmissen. Doch nun kam ihr David Ross, verglichen mit diesem Kerl vom Fernsehen, wie ein Stümper vor.
    Nur in ihrem tiefsten Innern gab sie zu, wie sehr sein Kuss sie erregt hatte. Es war ein schneller, fast spielerischer Kuss gewesen, aber ein sehr wirkungsvoller. A ls sie seine Zungenspitze auf ihren Lippen gespürt hatte, war ihr ein Pfeil der Lust durch die Brust bis hinab in ihren innersten Kern gedrungen, und er hatte als W unde eine tiefe Leere hinterlassen.
    Als sie Erik jetzt verstohlen beobachtete, musste sie zugeben, dass sie es ihm zu leicht gemacht hatte. Seit ihrer ersten Begegnung hatte sie nichts anderes getan, als verteidigend auf seine männliche Bestimmtheit zu reagieren.
    Doch sie war fest entschlossen, sich nicht von ihm provozieren zu lassen, sondern schmiedete Pläne für den T ag. Schließlich war sie eine selbständige, kompetente Frau, und das würde er heute A bend auch wissen. W as ihre Haltung ihm gegenüber betraf – sie würde sich kühl und höflich geben und seinen anzüglichen Scherzen mit verächtlicher T oleranz begegnen.
    Entschlossen stand sie auf, schaute auf ihre A rmbanduhr und blies dann energisch in die T rillerpfeife, die um ihren Hals baumelte. »Alle aus Gruppe V ier versammeln sich draußen vor der T ür. Dalli, dalli.« Sie war stolz auf ihr Selbstvertrauen und trug den Kopf hoch erhoben, als sie ihr T ablett zur Durchreiche der Küche zurückbrachte.
    Als sie vor die T ür trat und auf ihre Gruppe zuging, wandte sich Erik ihr zu. Er stand stramm und salutierte übertrieben, was die Kinder zum Lachen brachte.
    »Vollständig angetreten, Sergeant.«
    Kathleen schluckte ihre barsche Bemerkung hinunter und sagte stattdessen gefasst: »Haben Sie alles, was Sie brauchen?«
    »Ja, ich bin startklar«, antwortete er feierlich.
    Wenn du dich da mal nicht täuschst, dachte Kathleen im Stillen. »In Ordnung«, sagte sie laut. »Dann wollen wir uns auf den W eg machen.«
    Sie hatte sich gleich mehrere anstrengende Unternehmungen ausgedacht, in der Hoffnung, diesem Mr. Gudjonsen die Grenzen aufzuzeigen. Doch dann musste sie leider feststellen, dass er gut mithielt, sogar sehr gut. Mühelos erklomm er den steilen W eg den Berg hinauf, die ganze Zeit mit der schweren Kamera auf der Schulter, stets bereit zu filmen. W ie schafft er das nur?, fragte sie sich verärgert, als sie eine Rast einlegten. Sie ließ sich ins Gras fallen, um zu verschnaufen.
    Erik machte unterdessen A ufnahmen von den Kindern; filmte sie, wie sie ihre W asserflaschen

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