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Glut unter der Haut

Glut unter der Haut

Titel: Glut unter der Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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imposanten Gestalt schaffte, nahezu unsichtbar zu bleiben, als er zwischen den T ischen der Kinder hindurchging und sie bei ihren Mätzchen und Spielchen aufnahm. Schließlich pfiff er laut, um ihre A ufmerksamkeit zu gewinnen. Seine Stimme dröhnte durch den Speisesaal. »Ich heiße Erik. Sagt mal, hat von euch jemand Lust, ins Fernsehen zu kommen?«
    Die A ntwort war ohrenbetäubend. Kathleen sah ein wenig schadenfroh, wie er von einer wilden Kinderschar umringt wurde. A ber wie alles andere auch schaffte er es mit Bravour, die Kleinen zu bändigen.
    Weitere dreißig Minuten ließ er die Kinder ihre Faxen und Kunststücke vor der Kamera aufführen, dann bedankte er sich, legte die Kamera wieder auf dem Podium ab und schlenderte zum T isch zurück, sich den Schweiß von der Stirn wischend.
    Edna lachte. »Also entweder sind Sie ein Heiliger oder ein
Masochist. W arum haben Sie sich dieser T ortur ausgesetzt?«
    »Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass es nichts gibt, was Menschen mehr verunsichert als eine Kamera. Da fangen selbst die Redegewandtesten plötzlich an zu stottern. Deshalb habe ich mir gedacht, ich lasse sie ein bisschen vor der Kamera herumalbern, damit sie die Scheu verlieren. Morgen A bend zeige ich ihnen die A ufnahmen auf dem Monitor. Dann hat sich die Aufregunghoffentlich wieder gelegt, und sie beachten mich nicht weiter. Das ist die einzige Möglichkeit, ungezwungene A ufnahmen zu kriegen.«
    »Sie haben Ihren Beruf verfehlt, mein Junge«, sagte B. J. »Sie hätten Kinderpsychologe werden sollen.«
    Die A bendglocke ertönte, und die Kinder begannen zu nörgeln und um weitere fünfzehn Minuten zu betteln. A ber sie wussten, dass es zwecklos war, und ließen sich ohne großen Protest zu ihren Hütten bringen.
    Die Betreuerinnen und Betreuer vergewisserten sich, dass alle in den Betten waren. Kathleen war auf Grund ihrer Position von dieser allabendlichen Pflicht ausgenommen. Nun saßen nur noch sie, die Harrisons und Erik am T isch.
    »Erik, morgen geht es früh aus den Federn«, warnte ihn Edna vor. »Frühstück um halb sieben.«
    »Fein. Meinen Sie, eine der Ladys aus der Küche wäre so nett, mir morgen früh eine T hermoskanne mit Kaffee zu machen? Ich würde die gern mitnehmen.«
    »Sicher«, meinte B. J. »Wie mögen Sie ihn?«
    Erik lächelte breit. »Pechschwarz und heiß wie die Hölle.«
    B. J. schlug ihm auf die Schulter und lachte. »Sie gefallen mir immer besser, mein Junge. Komm, Liebling, ich bin müde.«
    Edna erhob sich. »Kathleen, ich vertraue dir unseren Besuch an. Schließlich kennt sich niemand im Camp besser aus als du. Er wird deine Gruppe die nächsten paar T age begleiten und euch dabei filmen. Einverstanden?«
    Eine gespannte Stille breitete sich aus, in der nur das Zirpen der Grillen zu hören war. Kathleen war alles andere als begeistert; weder davon, von einer Kamera beobachtet zu werden, noch von dem Mann hinter dieser Kamera.
    »Kathleen?« Edna klang besorgt.
    »Ja sicher, einverstanden. Ich habe nur gerade gedacht … äh … was wir Interessantes unternehmen können.«
    »Da habe ich schon einige Ideen«, sagte Erik. »Ich hab’ da mal ein lockeres Skript geschrieben. Es ist im W agen. W enn Sie noch mal mitkommen, kann ich es Ihnen geben, und Sie können es sich heute A bend ansehen. Morgen früh können wir dann darüber sprechen.«
    »Hervorragend«, meinte B. J. »Und jetzt entschuldigt uns alte Herrschaften. W ir werden uns aufs Ohr legen. Edna?«
    »Bin schon da. Gute Nacht.«
    »Gute Nacht«, antworteten Kathleen und Erik einstimmig.
    Das Paar wurde von der fast undurchdringlichen Dunkelheit der Nacht verschluckt. Hier oben auf dem Berg erleuchteten keine Lichter der Stadt, sondern nur der endlose Himmel mit der funkelnden Sternenpracht die Nacht.
    Kathleen schäumte innerlich vor W ut, aber sie wollte Erik Gudjonsen nicht merken lassen, wie sehr er sie aus der Fassung brachte. Sie begleitete ihn sicheren Schrittes in der Dunkelheit zu seinem W agen und musste ein Kichern unterdrücken, als er sich den Kopf an einem herabhängenden A st stieß.
    Er trug sowohl die Kamera als auch den Koffer, aber das schien ihm nichts auszumachen. W art’s nur ab, dachte Kathleen im Stillen, warte, bis ich loslege! Dann wird sich zeigen, wer Mumm hat!
    »Lassen Sie mich die T ür aufmachen«, sagte er. »Dann haben wir Licht.« Er öffnete die Beifahrertür. »Das Skript müsste irgendwo hier hinten sein.« Er öffnete auch die Heckklappe, beugte sich vor und verstaute

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