Glut unter der Haut
öffneten und durstig tranken, Steinchen aus den T urnschuhen schüttelten oder auf Entdeckungstour durch den W ald strolchten.
Kathleen lehnte sich gegen einen Baumstamm und schloss die A ugen. Doch schon im nächsten Moment riss sie sie wieder auf, als sich Erik neben sie fallen ließ.
»Hu!« Er schnaufte und wischte sich mit einem T uch über die Stirn. »Wie schaffen Sie das nur T ag für T ag?«
»Etwa schon schlapp?«, fragte sie mit einer Spur Ungläubigkeit.
»Allerdings. Sie nicht? W enn ich das die ganze Zeit machen müsste, wäre ich nach einer W oche reif für die Insel.«
Er lächelte, und Kathleen antwortete mit einem sanften Lachen. Hatte sie schon einen kleinen Sieg errungen?
Nachdem sie wieder zum Camp zurückgekehrt waren und ein rasches Mittagessen eingenommen hatten, ging es im Gänsemarsch zum Bogenschießen. Die Kinder bedrängten Erik, es auch einmal zu versuchen. Er traf noch besser als Kathleen, und die Kinder umringten ihn und beobachteten ehrfürchtig, wie er seine Pfeile auf die Zielscheibe abschoss. Dann schwang er sich wieder die Kamera auf die Schulter und filmte die Kinder, die von Kathleen unterwiesen wurden.
Am Nachmittag war ihr bitterer Groll gegenüber Erik abgeklungen, und sie begegnete ihm widerwillig mit Respekt. Er vergaß nie seinen Job. Die Kamera war wie eine V erlängerung seines A rms, und er ließ sie nie aus den A ugen. Doch sein V erhalten gegenüber den Kindern überraschte sie. Er war geduldig, beantwortete jede ihrer ständigen Fragen, scherzte, neckte, mahnte und beruhigte sie gleichermaßen gekonnt.
Als Kathleen in die T rillerpfeife blies zum Zeichen, dass es Zeit zum Schwimmen war, liefen die Kinder aufgeregt plappernd zum Fluss. A ls sie ihnen nacheilte, warf sie einen Blick über die Schulter zurück und sah, wie Erik zu den Unterkünften ging. Sie tat ihre leichte Enttäuschung mit einem A chselzucken ab und folgte den Kindern zum Fluss.
Unter ihren Shorts und T -Shirt trug sie einen Bikini. Sie zog sich bis auf diesen aus und ging ins W asser. Es dauerte nicht lange, bis die Kinder sie in ihre ausgelassenen Spiele mit einbezogen, und schon bald hatte sie ihre liebe Mühe, sich nicht ständig von ihnen untertauchen zu lassen.
Lachend und kreischend gaben sie schließlich ihrem Flehen um Gnade nach und ließen sie frei. Kathleen stieg aus dem W asser und strich sich das nasse Haar aus dem Gesicht.
In diesem Moment sah sie Erik in der Badehose am Ufer stehen, und die Kamera war genau auf sie gerichtet. Sie zögerte, dann lächelte sie unsicher, ehe sie sich umwandte und die Kinder ermahnte, es nicht zu wild zu treiben.
Sie kam ans Ufer und wrang sich das Haar aus. »Ich dachte schon, Sie hätten für heute aufgegeben«, sagte sie verlegen und wünschte, er würde sie nicht so anstarren.
Die Kamera hatte er auf einem Felsen unter einem schattigen Baum abgelegt, und Kathleen verschlug es den A tem, als sie seinen fast nackten Körper sah. A uf seiner Brust kräuselte sich blondes Haar, das sich in einer seidigen Linie bis zum Hüftsaum seiner blauen Badehose zog. Seine Beine
waren so braungebrannt wie der Rest seines Körpers auch; das blonde Haar darauf zeichnete sich in scharfem Kontrast ab.
»Ich musste noch ein neues Band einlegen und mir eine Badehose anziehen.«
»Wollen Sie wirklich schwimmen?«, fragte Kathleen.
»Ja, ich kann nicht widerstehen. Ich bin fast zerschmolzen da oben.« Er deutete auf den Hügel, den sie auf ihrem A usflug erklommen hatten.
Kathleen blieb am Ufer sitzen, während Erik ins W asser ging. Er balgte sich ausgelassen mit den Jungen, etwas sanfter mit den Mädchen, aber er behandelte sie alle gleichermaßen aufmerksam. Selbst Jaimie, der schon den ganzen T ag ehrfurchtsvoll wie ein kleines Hündchen hinter Erik hergetrottet war, wurde mit einbezogen.
Kathleen war mit den Fingern durch ihr Haar gefahren, und es war fast trocken, als Erik aus dem W asser kam.
»Wenn ich noch länger hierbleibe, dann brauche ich auf jeden Fall mehr V itamine.« Er ließ sich auf den Rücken fallen. Die Haut auf seinem Bauch spannte sich und bildete eine tiefe Kuhle zwischen seinen Rippen. Seine Brust hob und senkte sich unter seinem heftigen A tmen.
Kathleen lachte. »Sie werden es schon überleben.« Und ehe sie selber wusste, warum, fügte sie hinzu: »Ich habe heute versucht, Sie aufs Glatteis zu führen.«
Er rollte sich auf die Seite und sah sie aus seinen stahlblauen A ugen an. Kathleen wich seinem Blick aus und schaute zu
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