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Glutopfer. Thriller

Glutopfer. Thriller

Titel: Glutopfer. Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lister
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zusätzlichen Zacken.«
    »Bei manchen orthodoxen Ostkirchen haben die Kreuze zusätzliche Balken.«
    »Das ist gut«, sagt sie.
    »Das gilt allerdings auch für Papstkreuz, Patriarchenkreuz, Lothringer Kreuz, das der ersten Kreuzfahrer, Jerusalemkreuz, Koptisches Kreuz, Dobbskreuz und viele andere.«

21
    In einem Motel an der Straße im Städtchen Pottersville klingelt ein Handy, bricht die Stille, weckt zwei Liebende in einem kalten, dunklen Zimmer auf.
    Zwischen zerknitterten, nach Bleichmittel riechenden Laken liegt ihre dunkle Haut an sein weißes Fleisch geschmiegt, und beide schlafen fest.
    Er wacht zuerst auf, ohne Orientierung, ohne zu wissen, wo er ist. Doch es dämmert ihm schnell, und er streckt die Hand nach der Nachttischlampe aus. Als sie sich rührt, streifen ihre riesigen schwarzen Brüste seinen Rücken.
    Sheriff Preacher Gibson und Dr. Frances Rainy, er weiß und Mitte sechzig, sie schwarz und Mitte fünfzig, lieben einander mit einer Leidenschaft und Intensität, die sie bei früheren Partnern niemals erlebt haben – und nichts in ihrem bisherigen Leben hat sie darauf vorbereitet.
    Ihre Mutter war Hausmädchen und Köchin bei seiner Mutter. Was das politische Spektrum betrifft, könnten beide nicht weiter voneinander entfernt sein, und sie leben im tiefen Süden, wo immer noch mehr oder weniger Rassentrennung herrscht. Als Politiker und Teilzeitpriester wäre es sozialer Selbstmord für ihn, würde er seine Liebe zu dieser Frau eingestehen. Für sie als Angestelle des County und Person des öffentlichen Lebens wären die Auswirkungen kaum vorteilhafter. Also treffen sie sich in abgelegenen Motels, verstecken sich und ihre Liebe vor der Welt und genießen die Zeit, die ihnen bleibt, bis einer von ihnen die Euphorie nicht länger für sich behalten kann und plötzlich ein öffentliches Bekenntnis ablegt, etwas, wonach beide ein geradezu pubertäres Bedürfnis haben.
    »Ist das meins oder deins?«, fragt er. »Ich kann die verdammten Dinger nicht auseinanderhalten.«
    »Deins, glaube ich«, sagt sie, »aber ich sehe mal nach. Keiner von uns kann es sich leisten, an das falsche zu gehen.«
    Als sie aus dem Bett steigt, dreht er sich um, sieht zu, wie sie auf die Kommode zugeht, und genießt wie immer den Schwung ihrer breiten Hüften und das Beben ihres dicken Pos.
    »Es ist deins, Baby.«
    »Bist du sicher?«
    »Absolut.«
    »Bestimmt nichts Gutes«, sagt er kopfschüttelnd und reibt sich das rechte Auge. »Garantiert nicht. Ich hoffe bloß, es gibt nicht noch eine Leiche.«
    Sie steht vor ihm und will ihm das Handy reichen. Doch er ist abgelenkt von ihren Brüsten und nimmt es nicht an.
    Sie lächelt.
    »Niggerlover«, sagt sie.
    Er lacht.
    »Liebhaber nubischer Königinnen«, korrigiert er sie.
    »Sehr schön«, sagt sie. »Für einen rassistischen Redneck kapierst du ziemlich schnell. Raspelst du Süßholz, damit du noch mal randarfst?«
    Er lächelt als Antwort und nimmt ihr das Handy ab.
    »Tut mir leid, dass ich Sie so spät noch störe, Sheriff«, sagt Sam.
    »Kein Problem, solange Sie mir nicht sagen, dass wir eine weitere Leiche haben.«
    »Wir haben keine weitere Leiche«, sagt sie und erzählt ihm, was sie stattdessen haben.
    »Sie meinen, es war unser Täter?«
    »Wer denn sonst.«
    »Haben Sie ihn gesehen?«
    »Von hinten und aus der Ferne, als er weggeflitzt ist. Sein Tempo ist olympiaverdächtig.«
    River Scott war auf der Bayshore High der Star der Aschenbahn gewesen und hatte bei vielen Veranstaltungen Schulrekorde aufgestellt.
    »Irgendeine Ahnung, wie alt er sein könnte?«
    »Besonders alt kann er nicht sein«, sagt sie. »So wie der rennt.«
    »Ich komme raus, so schnell ich kann.«
    »Die Kriminaltechnik aus Tallahassee ist unterwegs. Straßensperren sind eingerichtet, ich habe ein paar Deputys geschickt, die den Fluss mit einem Boot überwachen, und eine Hundestaffel aus dem Gefängnis drüben in Pottersville läuft hier durch und sieht zu, ob sie seine Fährte findet, aber bei dem Tempo könnte er fast schon in Ebro sein.«
    Als er sein Handy zuklappt, macht Frances ein besorgtes Gesicht und zieht die Augenbrauen hoch.
    »Ist er es?«
    »Rennt jedenfalls wie er.«
    Sie setzt sich neben ihn auf das Bett.
    »Wir haben damals entschieden, so gut wir konnten. Wir sind ein Risiko eingegangen, um einen jungen Menschen zu retten.«
    »Tja, hat nicht funktioniert.«
    »Selbst wenn das stimmt«, sagt sie, »ich hoffe, wir würden es wieder tun.«
    Schon vor Beginn der

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