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G'meinsam durch den Monsun in die Nacht

G'meinsam durch den Monsun in die Nacht

Titel: G'meinsam durch den Monsun in die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg Boettcher
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angefordert.
Wirst sehen spätestens an Weihnachten sitzen wir alle wieder zusammen und
feiern schön.“
    Er schaute zu mir auf und drückte
mir einen Kuss auf die Wange.
    „Danke.“
    „Danke wofür kleiner Schwager?“
    „Dafür, dass es dich gibt und du für
mich da bist.“
    „Hey, dass gehört doch dazu.
Schließlich muss eine Familie zusammenhalten“.
    Wie bestellt öffnete sich die Tür
und Simi trat ein. Auch sie sah so aus, als ob sie die letzte Nacht nicht
geschlafen hätte. Sie kam aber nicht alleine, denn gemeinsam mit ihr betrat
Sascha den Raum.
    „Hallo Sören. Steven kommst du mal
bitte kurz mit vor die Tür?“
    „Aber Mutti.“
    „Nun komm schon Schatz, damit der
Sascha unseren Sören von den lästigen Apparaten befreien kann.“
    Widerwillig stand Steve auf und
folgte Simone vor die Tür. Dass ich verkabelt war, hatte ich überhaupt nicht
registriert. Viel zu sehr waren meine Gedanken die ganze Zeit bei Marco und den
Ereignissen des vorigen Abends gewesen.
    Es dauerte nicht lange und Sascha
hatte mich von den Kabeln befreit.
    „Äh Sascha?“
    „Ja Herr Mosbacher?“
    „Erstens heiße ich Sören und
zweitens hätte ich da mal ein kleines Problemchen.“
    „Ok Sören, aber äh … ich … ich bin
nicht schwul.“
    „Sascha mal ernsthaft. Warum müsst
ihr Heten bei jedem kleinen Problemchen immer gleich an Sex denken?“
    Irgendwie konnte ich dieser
Situation sogar etwas lustiges Abgewinnen, denn Sascha bekam plötzlich ganz
rote Ohren.
    „Äh ja. Hm, Entschuldigung. Was ist
denn?“
    „Naja ich würde gerne mal die
Toilette ausprobieren.“
    „Äh klar, Moment. Ich hol schnell
den Rollstuhl aus der Ecke.“
    Etwa zwanzig Minuten später saßen
Steven und Simi bei mir. Es tat gut, dieses schreckliche Erlebnis mit den
beiden aufzuarbeiten, sie bei mir zu haben. Dass Marco nicht hier bei uns war,
sondern mehr tot, als lebendig auf der Intensivstation lag, machte uns allen zu
schaffen. Es klopfte an die Tür Branco und Sandro kamen herein.
    „Oh, Sören du hast Besuch?“
    „Grüß Gott Branco und Sandro. Ist
schon ok, darf ich euch meine Schwiegermutter Simone und meinen kleinen
Schwager Steven vorstellen?“
    So kamen die beiden zu uns rüber,
stellten sich ihrerseits kurz vor und setzen sich am Fußende auf die Kante
meines Bettes.
    „Dann will ich doch jetzt mal den Roomservice
rufen.“
    Mit diesen Worten schnappte sich
Sandro kalt lächelnd den Alarmknopf und löste ihn aus.
    Keine Minute später wurde die Tür
aufgerissen und Sascha steckte total verschwitzt seinen Kopf herein.
    „Wahahas ist pahassiert?“
    Sandro hatte es einmal mehr
geschafft. Es war einfach unglaublich, denn bei diesem Anblick, fingen wir doch
tatsächlich an zu lachen.
    „Nichts, aber könntest du uns bitte
noch zwei Stühle ranschaffen? Und ne Runde Kaffee für alle wäre auch nicht
schlecht.“
    Total perplex schaute der junge
Pfleger in die Runde. Dann hellte sich sein Gesichtsausdruck doch ein wenig
auf.
    „Das ist hier zwar kein fünf Sterne
Hotel, aber ich will mal schauen, was sich machen lässt.“
    Es dauerte etwa fünf Minuten, dann
kamen Sascha und eine Kollegin ins Zimmer, brachten uns tatsächlich zwei Stühle
und frisch gebrühten Kaffee und für jeden ein Stückerl Kuchen. Sie luden alles
ab und entschwanden wieder. Nachdem wir uns gestärkt hatten, brachte uns Branco
auf den neuesten Stand der Dinge.
    „Bei dem Amoklauf gestern wurden
außer dir und Marco, noch drei weitere Marktbesucher leicht verletzt. Der Täter
ist bereits gefasst, die Polizei konnte zugreifen, bevor er sich selbst richten
konnte. Er leistete keinerlei Widerstand. Sören, was ich euch jetzt erzähle,
ist bisher noch streng vertraulich, denn ich kenne den Namen des Täters. Du und
Simone ihr kennt ihn auch. Es war …“
    Branco legte eine kurze Pause ein,
atmete ein letztes Mal tief durch.
    „Nein nä? Jetzt sag bitte nicht,
das es ...“
    „Doch Sören leider, es war Giovanni
Stampone. Er sitzt in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft hat die
Ermittlungen bereits aufgenommen.“
    Simone saß wie versteinert da, ihr
Gesicht verlor jegliche Farbe. Im nächsten Moment sprang sie auf und ihre Augen
verengten sich zu Schlitzen. Was sie dann beinahe hysterisch schrie, brachte
unsere Gefühle auf den Punkt.
    „ICH HASSE IHN. DIESES DRECKIGE
SCHWEIN, DAFÜR SOLL ER BÜSSEN!“
    Heulend sank sie auf ihren Stuhl
zurück.
    Erst zwanzig Minuten später hatten
wir es mit vereinten Kräften geschafft, Simi einigermaßen

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