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G'meinsam durch den Monsun in die Nacht

G'meinsam durch den Monsun in die Nacht

Titel: G'meinsam durch den Monsun in die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg Boettcher
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zu beruhigen. Es war
allerdings so schlimm, das auch sie ein Beruhigungsmittel benötigte, um in
dieser Nacht Schlaf zu finden. Für Steven wurde ein zusätzliches Bett, in mein
Zimmer gestellt, der Kleine wollte einfach in meiner Nähe bleiben. Simone schlief
in dieser Nacht in einem der Aufenthaltsräume auf der Station.
    Gegen 1:30 Uhr wurde ich wach.
Alles um mich herum war still, nur das leise Atmen meines Schwagers war zu
hören. Plötzlich hatte ich das Bedürfnis Marco zu sehen, also schellte ich nach
der Nachtschwester. Diese kam dann auch und fragte, was denn los sei. Nachdem
ich es ihr erklärt hatte, half sie mir in den Rollstuhl und fuhr mit mir
gemeinsam auf die Intensivstation. Dort übernahm mich dann ihre junge Kollegin,
die mich dann leise in sein Zimmer schob.
    Es war ein gruseliger Anblick, der
sich mir bot. Da lag er nun mein geliebter Freund. An Apparate und Schläuche
angeschlossen, die seinen geschundenen Körper auf Minimalfunktion hielten.
    „Schwester?“
    „Ja, Herr Mosbacher?“
    „Darf ich seine Hand nehmen, mit
ihm reden?“
    „Machen Sie das ruhig, er wird Sie
zwar nicht verstehen, aber er wird spüren, dass Sie da sind. Sie haben eine
halbe Stunde Zeit, dann hole ich Sie wieder ab ok?“
    „Ja, danke.“
    Sie ging und ich nahm vorsichtig
Marcos Hand, zärtlich streichelte ich sein Gesicht.
    „Marco mein Schatz, alles wird
wieder gut … du musst nur ganz fest daran glauben. Auch diese Prüfung hier
werden wir beiden gemeinsam meistern.“
    Glauben, ja ich musste ganz fest
daran glauben. Zärtlich hauchte ich ihm einen Kuss auf die Lippen und schloss
meine Augen. Als ich sie wieder öffnete, standen Steven und Simi neben mir.
Auch sie gaben ihm vorsichtig einen Kuss, dann verließen wir gemeinsam die
Station und kehrten in unsere Betten zurück.
    Die nächsten Tage vergingen auch
irgendwie. Immer wieder schauten wir gemeinsam nach Marco oder machten kurze
Spaziergänge im Park.
    Dann sollte es endlich soweit sein,
Dienstag.
    Das Team um Dr. Horn war bereits in
den frühen Morgenstunden eingetroffen und bereitete den Operationssaal vor,
während uns die Chefin persönlich das genaue Vorgehen bei diesem Eingriff erklärte.
Wir begriffen schnell, dass die Frau wirklich wusste, wovon sie redete und sich
machte uns Mut mit ihren Erklärungen.
    Der gesamte Eingriff würde, wenn
keine Komplikationen auftreten, maximal 90 Minuten dauern, Narben würden, wenn
überhaupt, nur ganz winzige zurückbleiben.
    Als Marco dann in den OP geschoben worden,
und soweit alles vorbereitet war, begannen sie … die längsten 90 Minuten
unseres Lebens. Immer wieder schauten wir drei abwechselnd auf die Uhr, oder
blickten wir zur Flügeltür. Nervös stand ich immer wieder auf, lief den Gang
auf und ab, setzte mich wieder hin.
    „Verdammt warum dauert das so
lange?“
    Simi und Steve schauten mich an,
und Versuchten mich zu beruhigen.
    Dann endlich öffnete sich die Tür
wieder. Dr Horn kam heraus und wandte sich direkt uns Dreien zu.
    „Die Operation ist gelungen, der
Patient hat alles soweit ganz gut überstanden. Es handelte sich wirklich um
einen Glassplitter. War ziemlich scharf der kleine Racker, hätte gehörig
Schaden anrichten können. Herr Stampone wird jetzt in den Aufwachraum
geschoben, sie können dann zu ihm und warten. Allerdings möchte ich sie um
etwas bitten. Der Patient wird noch einige Tage Ruhe brauchen. Also keine
wilden Partys, ok?“, sprachs und entschwand.
    Steven wollte ebenfalls in Marcos
Nähe bleiben, Simone dagegen brauchte dringend Luftveränderung. Sie wollte
endlich die Gelegenheit nutzen, um ein paar alte Freunde zu besuchen und dann
in ein paar Stunden wieder zurück sein. So verabschiedeten wir uns zunächst und
begaben uns in den Raum in dem Marco sich inzwischen befand. Jetzt hieß es nur
noch abwarten. Steven kuschelte sich an mich und wir schliefen doch tatsächlich
sofort ein.
    „Hey Sören Engelchen,
wo bin ich? Wir waren doch gerade noch auf dem Weihnachtsmarkt und wieso ist
Steven hier?“

Kapitel 14: Überraschungsbesuche
    „ S ören?“
    „Hm? Was? Marco du bist
wach?“
    Ganz vorsichtig
rüttelte Sören meinen kleinen Bruder wach, der fest zu schlafen schien.
    „Ja bin ich, aber du
hast meine Fragen noch nicht beantwortet.“
    Langsam öffnete Steve
seine Augen. Er schaute mich an, beugte sich zu mir vor und umarmte mich
vorsichtig.
    „Marco, endlich bist du
wieder wach, ich hatte mir ja solche Sorgen um dich gemacht. Die Mutti ist auch
da, sie

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