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G'meinsam durch den Monsun in die Nacht

G'meinsam durch den Monsun in die Nacht

Titel: G'meinsam durch den Monsun in die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg Boettcher
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nette junge Menschen, die jetzt bald in mein Elternhaus einziehen.“
    Im weiteren Verlauf des
Gesprächs stellte sich auch heraus, dass sie es war, die an Marcos Geburtstag
die Polizei zu Hilfe gerufen hatte. Für Marco und mich war dies dann auch die
Gelegenheit um uns endlich persönlich Bedanken zu können. So wurden wir uns
schnell einig. Sie wollte den Mietvertrag so vorbereiten, dass wir ihn erst unterschreiben
sobald wir mit renovieren fertig wären. Sogar die Schlüssel übergab sie uns
sofort, damit wir jederzeit mit der Arbeit beginnen könnten.
    Auf diese Weise hatten wir an
diesem 09. Dezember gleich dreimal Glück gehabt.
    Fröhlich machten wir uns auf den
Weg zum alten Marktplatz. Bereits aus der Ferne drang das Geräusch, fröhlich
lärmender Kinder, zu uns herüber. Der ganze Platz erstrahlte in besonders
festlichem Glanz. Von überall her roch es nach gebrannten Mandeln, frischen
Lebkuchen und anderen Leckereien. Für jeden war etwas dabei, selbst das gute
alte Pferdekarussell stand wieder an seinem vertrauten Platz und drehte sich zu
weihnachtlichen Klängen.
    Wie sehr hatte ich dieses Karussell
als Kind geliebt. Wie oft hatte ich gebettelt, nur um mitfahren zu dürfen und
immer wieder gab Marie nach.
    Den absoluten Blickpunkt bildete
jedoch der sieben Meter hohe, festlich geschmückte, Christbaum, vor dem wie
immer der Weihnachtsmann saß und sich geduldig, die Wünsche der Kinder anhörte,
die auf seinem Schoß saßen. Überall herrschte reges Treiben. Hier traf man sich
einfach mit Nachbarn, Bekannten und Freunden.
    Für Marco und mich hatte dies alles
etwas Besonderes, schließlich war es das erste Mal, dass wir hier als Paar
herkamen. Alles erschien uns so friedlich. Nirgendwo gab es auch nur ein böses
Wort. Zu meiner besonderen Überraschung kamen sogar zwei von meinen ehemaligen
Freunden herüber, entschuldigten sich bei mir und luden uns auf ein Bier ein. Irgendwann
musste ich auf Toilette. Marco wollte solange bei unseren neuen Freunden
bleiben …
    Auf dem Rückweg wollte Marco mir
ein Stück entgegen kommen, ich konnte ihn schon sehen, als plötzlich aus
heiterem Himmel ein Schuss zu hören war. Die Menschenmenge verstummte, ein
zweiter Schuss fiel. Im nächsten Moment rannten sie auch schon schreiend
durcheinander.
    Erneut peitschte ein Schuss durch
die Luft, immer mehr Menschen rannten fluchtartig und hektisch umher. Längst
hatte ich Marco aus den Augen verloren. Überall Menschen, sie stolperten, die Ersten
gingen, verletzt zu Boden. Von Sorge beseelt rannte ich in die Richtung, in der
ich Marco zuletzt gesehen hatte.
    Ein weiterer Schuss fiel … dann spürte
ich diesen stechenden Schmerz in der rechten Schulter. Irgendetwas hatte ein
Loch in den Ärmel meiner Jacke geschlagen und sich tief hineingebohrt. Längst
nahm ich nichts mehr um mich herum wahr. Panisch rannte ich weiter, stolperte
über einen Körper und ging ebenfalls zu Boden. Dann sah ich ihn.
    Marco … er lag da und der Schnee
unter ihm verfärbte sich langsam rot.
    „Marco, was ist mit dir? Marco
bitte antworte mir …“
    Ein letzter Schuss fiel und
streifte meinen Kopf. Dann wurde es still. Wie in Zeitlupe lief ein
Blutstropfen meine Stirn entlang, am Kinn runter und tropfte auf Marcos
Gesicht. Als ich dies sah, griff ich mit der linken Hand an meine verletzte
Schulter, nahm sie wieder weg und sah sie ungläubig an.
    Sie war blutrot, das war das Letzte,
was ich sah, bevor auch ich die Besinnung verlor …

Kapitel
13: Zwischen Bangen und Hoffen
    B iep
… biep … biep … biep.
    Wo bin ich? Was sind dass für Geräusche?
Langsam öffnete ich die Augen.
    „Oh Sie sind wach Herr Mosbacher?
Dann will ich doch mal sofort Bescheid sagen.“
    Die Stimme gehörte zu einem jungen
Pfleger, der direkt neben mir stand und der gerade das Zimmer verlassen wollte.
    Obwohl ich mich immer noch matt
fühlte, versuchte ich zu sprechen.
    „Halt Moment warten sie bitte Herr
…“
    „Sascha, Sie können mich Sascha
nennen.“
    Er versuchte so ruhig wie möglich zu
bleiben und lächelte mich an.
    „Gut Sascha, wo bin ich?“
    „Sie sind im Kreisspital
Haiderbach. Sie und Herr Stampone wurden gestern Abend hier eingeliefert. Sie
beiden waren Opfer eines Amoklaufes.“
    „Was ist mit Marco, geht es ihm
gut?“
    Schlagartig wich das Lächeln aus
seinem Gesicht, er drehte sich schnell um und hastete Richtung Tür.
    „Ich hole jetzt den Chefarzt.“
    ‚Verdammt, was geht hier vor sich?‘
    Warum wurde Sascha plötzlich so
nervös

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