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Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)

Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)

Titel: Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Feuchtigkeit in ihrem Körper gehabt. Sie zog den Reißverschluss an der Eingangsklappe auf und krabbelte halb hinein.
    »Zak? Zak! Ich habe Hilfe geholt. Du wirst … oh, mein Gott.« Seine fiebrige Haut, die die ohnehin schon unerträgliche Temperatur im Zelt noch zusätzlich aufheizte, zischte vor Hitze. Er war bewusstlos und lag da wie tot.
    Die Situation rüberzubringen war nicht schwer. Ihre wilden Gesten und Gesichtsausdrücke mochten vielleicht verworren sein, aber Zaks physischer Zustand bedurfte keiner Erklärung. Sie stellte pantomimisch dar, was sie von ihnen wollte, und innerhalb von Minuten hatte sie das Zelt abgebrochen und sammelte ihre mageren Vorräte ein. Die Männer aus dem Dorf bauten rasch eine Trage aus dem Zeltstoff und den Stangen, die sie mit ihren Macheten zurechtschnitten, luden Zak vorsichtig darauf und bedienten sich einer der Reißleinen, um ihn an Ort und Stelle zu halten.
    Acadia war so erschöpft, dass sie versucht war, den Rest ihrer Notfallrationen einfach in den Urwald zu werfen, steckte jedoch alles wieder an seinen Platz. Die zusätzlichen Pfunde fühlten sich an wie Backsteine.
    Zak lag beängstigend still in der Kuhle der Trage. Acadia lief nebenher, wenn sie konnte, und fiel zurück, wenn nicht, ließ ihn aber keinen Moment aus den Augen. Seine Wangen waren stark gerötet, aber er schwitzte nicht. Fieber und Dehydrierung: genauso tödlich wie eine entzündete Wunde im Dschungel.
    Die Männer schlugen sich mit Leichtigkeit durch die Vegetation, ihre langen Macheten durchtrennten verwickelte Lianen und verknotete Pflanzen viel schneller, als sie und Zak es geschafft hatten. Aber anstatt sie zurück ins Dorf zu bringen, von dem sie annahm, dass es sich in der Nähe eines Flusses befand, gingen sie in die andere Richtung.
    »Nein. Warten Sie! Espera… « Sie rannte nach vorne zu den beiden Männern, die die Führung hatten, streckte die Hand aus, um nach einem nackten, eingeölten Arm zu greifen, überlegte es sich anders und ließ die Hand sinken. »Müssen wir nicht … ¿no debemos …?« Mist, sie brauchte einen Dolmetscher. »Bringen Sie uns in ein Krankenhaus? Hos-pi-tal? « Sie sahen sie mit leeren Blicken an und schienen das Wort nicht zu kennen, obwohl sie es laut und deutlich sagte und so langsam es ging.
    Sie fühlte sich wie eine Idiotin, als sie weitergingen, ohne ihren Schritt zu verlangsamen. Wo auch immer sie Zak hinbrachten, sie brachten ihn rasch dorthin und ohne jede Unterbrechung durch sie. Sie gab auf, kehrte an ihre Position neben ihm zurück und griff nach seiner heißen, trockenen Hand.
    Sie wusste nicht genau, wie lange sie marschierten, aber endlich traten sie aus den Bäumen heraus. Dieses neue Dorf war etwas größer als das, wo sie die Männer gefunden hatte, aber nicht viel. Und die Gebäude bestanden aus Lehmziegeln mit Wellblech anstatt Strohdächern.
    »Doktor? ¿Un médico?« , fragte sie hoffnungsvoll, als sie vom Wald auf eine unbefestigte Straße gelangten. Sie war zwar nicht asphaltiert, aber zumindest deutete sie auf Zivilisation hin.
    »Padre Araujo«, sagte einer der Männer mit fester Stimme zu ihr.
    Zak brauchte doch keinen Priester. Sie wollte nicht einmal in Betrachtziehen, dass er einen Priester brauchte. Was er brauchte, war ein Arzt. Vielleicht wusste der Priester, wo man einen Arzt fand.
    Der Urwald fand von allen Seiten Einzug in das ländliche Dorf. Wie eine lebende Wand rückte er unaufhörlich vor. Falls sie sich in der Nähe des Flusses befanden, konnte Acadia keinerlei Anzeichen dafür sehen oder hören. Und sie sah auch keine Fahrzeuge.
    Es bereitete ihr Unbehagen, nicht genau zu wissen, wo sie sich befand, und sie war so erschöpft, dass sie das Gefühl hatte, schon ihr ganzes Leben im Dschungel verschollen gewesen zu sein. In diesem Moment hätte sie wirklich alles gegeben, um sich aus dem Staub machen und zurück nach Kansas fliegen zu können. Selbst ein Blick auf das kleine Navi nützte ihr nichts. Es funktionierte jetzt sporadisch, was ihr Hoffnung gab, dass sie sich nahe der Zivilisation befanden, aber ohne eine Karte war es nichts als ein Haufen Zahlen, sie befinden sich hier. Am Arsch der Welt. Eine Riesenhilfe.
    Denn das wusste sie bereits.
    Eine Handvoll Männer sah zu, wie sie vorbeizogen. Zaks Träger nahmen sie nicht zur Kenntnis, und die Einheimischen sprachen keine Begrüßung aus. Es war irgendwie unheimlich, als befänden sie sich in einem düsteren, unsichtbaren Vakuum.
    Acadia rieb sich die Oberarme,

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