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Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)

Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition)

Titel: Gnadenlos: Auf der Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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echtes Silber.« Sie legte die Kette auf den Tisch und rückte das Medaillon behutsam zurecht.
    Die Behutsamkeit war nicht gespielt. Ihr Vater hätte seine wahre Freude daran gehabt, was sie gleich tun würde. Wehe, der heilige Christophorus nahm die Herausforderung nicht an.
    Acadia strich sie mit der Fingerspitze glatt. »Reicht das für ein oder zwei Runden?« Oder zwanzig. Je nachdem, wie schnell sie es schlucken und sie heimschicken würden.
    Die Zigarre zwischen zwei Fingern hob er die Kette mit dem Nagel seines kleinen Fingers hoch. »Das ist nichts wert, señora. Was haben Sie sonst noch?«
    Danke der Nachfrage. Sie stieß einen enttäuschten Seufzer aus. »Hier leider nichts, fürchte ich.« Dann hellte sich ihr Gesicht auf. »Aber zu Hause habe ich eine Menge Geld. Ich habe gerade in der Kansas-Lotterie gewonnen, müssen Sie wissen, gerade rechtzeitig zu meinem Geburtstag!« Ihr Lächeln wurde noch breiter. »Der ist nämlich heute. Deswegen dachte ich mir, zur Feier des Tages könnte ich vielleicht ein bisschen spielen. Aber hier habe ich natürlich keinen Zugang zu meinem Lottogewinn …« Sie verstummte und ließ den Köder auf dem Wasser liegen, wie ihr Vater es ihr beigebracht hatte.
    »Sie haben im Lotto gewonnen?« Fejos dicke Backen bebten, und seine Schweineaugen fingen an zu leuchten. »Wie viel denn?«
    Acadia warf einen nervösen Blick auf den Motorradtypen, einen unsicheren, hoffnungsvollen auf den Alten und lächelte schüchtern den Kahlköpfigen an, der vor diebischer Freude fast von seinem Stuhl abhob. »Ich habe zehntausend Dollar gewonnen«, offenbarte sie ihnen in verschwörerischem Flüsterton voller Ehrfurcht und Erregung. Für zehn würden sie sie akzeptieren. Für fünfhunderttausend würden sie sie umbringen. »Kaum zu glauben, oder? Ich wünschte, ich könnte von hier aus drankommen. Aber es ist Wochenende, und außerdem gibt es hier in der Nähe keine Banken.«
    »Sagen Sie mir die Bank und die Nummer, dann kümmere ich mich um alles«, versicherte Fejos ihr. Noch mehr Tortillastückchen regneten herunter, als er seine ohnehin schon geschwollene Brust noch mehr anschwellen ließ. »Es wäre mir eine Ehre, Ihnen zu helfen. Feliz compleaños, señora. «
    Herzlichen Glückwunsch. Er wollte sie bis aufs Hemd ausziehen.
    Sie machte große Augen angesichts seiner Klugheit. Die Falle war zugeschnappt. » Könnten Sie das tun? Also, wenn ein Mädchen dem Polizeichef nicht trauen kann, wem dann ?« Sie lächelte froh. »Nehmen Sie … was meinen Sie, wie viel Sie brauchen, damit ich ein paar Stunden spielen kann, bis mein Mann aufwacht? Fünfhundert Dollar vielleicht? Nein, machen Sie tausend draus.« Sie sorgte dafür, dass ihr Lächeln auch ihre Augen miteinschloss. »Ich glaube, heute habe ich Glück. Okay. Heben Sie tausend Dollar ab. Ach, das ist ja so aufregend! Ich schreibe Ihnen meine Kontonummer auf.
    »Haben Sie …? Danke.« Acadia nahm den Bleistift und das Stück Papier, auf dem sie die Punkte festgehalten hatten, drehte es um und schrieb die Nummer des Kontos darauf, das sie für die Pflegekosten ihres Vaters benutzt hatte. Eventuell kürzlich abgegangene Bankgebühren nicht eingerechnet, befanden sich darauf noch siebzehn Dollar und elf Cent.
    Nachdem die Männer einige vielsagende Blicke gewechselt hatten, bedeutete Fejos dem dürren Alten, einen weiteren Stuhl von einem der Nachbartische zu holen. Es war nicht schwer zu erraten, wo sie platziert werden würde. Zwischen Darwin und dem rundlichen Polizeichef, wo sie links vom Kartengeber saß. Was bedeutete, dass sie den ersten Einsatz machen musste.
    »Oh, das ist so cool.« Sie zog den Stuhl näher an den Tisch, mit leuchtenden Augen und so eifrig und mädchenhaft sie nur konnte. »Danke, Jungs.«
    Darwins dunkles, zerfurchtes Gesicht knüllte sich zu einem Grinsen zusammen. Er hatte viele Zähne. Große Zähne. » ¿Conoce usted el juego de cartas Texas Hold’em?«
    Acadia schüttelte den Kopf, und ihr Pferdeschwanz, den sie kindlich und extra weit oben gebunden hatte, wippte auf ihrer Schulter auf und ab, als sie ihn mit großen Augen ansah. »Sagen Sie mir einfach die Regeln. Ich lerne beim Spielen.« Sie drehte sich zu Fejos und warf ihm ein bescheidenes Lächeln zu, das ihn garantiert glauben ließ, dass ihr IQ gerade um weitere zehn Punkte gesunken war. »Ich will Sie nicht bremsen oder so. Aber können Sie versuchen, mir nicht zu schnell mein ganzes Geld abzunehmen? Ich würde gerne eine Weile spielen, zumindest

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