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Gnadenlos (Sara Cooper)

Gnadenlos (Sara Cooper)

Titel: Gnadenlos (Sara Cooper) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Richartz
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er sich mit seiner Hand über sein schweißnasses Gesicht und versuchte seinen Atem unter Kontrolle zu bekommen. Er hatte einen ekelhaften Geschmack im Mund und spuckte mehrmals auf den Boden. Eines war klar: Er musste schnellstens zurück nach San Diego und die Dinge in Ordnung bringen.

Kapitel 43
    Bangkok
    Ryan hatte seine Ansprache während der letzten zwei Wochen jeden Tag geübt. Die Worte, die er sich zurechtgelegt hatte, wog er nun sorgfältig ab. Seine Augen waren auf Mia gerichtet.
    „Es ist ein paar Wochen her. Ich war mit Jared auf Ko Samui. Da kamen zwei Typen auf uns zu. Einer davon war White. Wahrscheinlich heißt er noch nicht mal so.“
    Mias Augen verengten sich, während Ryan weitersprach. „Sie haben uns viel Geld geboten, dafür dass wir uns an euch dranheften. Es klang alles ganz harmlos. Sie wussten genau, wo ihr ward. Wir sollten nach Koh Panghan, euch finden, euch den Hof machen und euch nach Koh Tao bringen – und dort mit euch zu diesem Rollerverleih gehen. Das war alles. Wir wussten nicht, was sie vorhatten, das musst du mir glauben.“
    Mia war sprachlos. Übelkeit stieg in ihr auf. Ryan holte erneut Luft. „Als die Kerle Jared erschossen, wurde mir klar, dass es hier um weit mehr geht. Doch da war es schon zu spät.“
    Tränen liefen Mia die Wangen herunter. „Ich glaub das nicht“, flüsterte sie. „Du hast mir alles nur vorgespielt und uns in eine Falle gelockt?!“
    Ryan stand hastig auf und schüttelte den Kopf. „Nein, hörst du.“ Er ging auf Mia zu, rieb sich die Augen. „Okay, am Anfang ja. Aber von dem Moment an, wo du vor mir standest, war alles echt. Mia, bitte.“
    Sie drehte sich von ihm weg.
    „Mia, ich wollte dir helfen. Ich wollte sie davon abhalten, dich wegzubringen, aber ich konnte nichts mehr tun. Auf halber Strecke haben sie mich aus dem fahrenden Auto geworfen.“
    Mia verharrte.
    „Sie wollten mich loswerden – genau wie Jared. Sie haben nur nicht damit gerechnet, dass ich den Sturz überlebe“, beendete er seine Verteidigung und klopfte auf sein kaputtes Bein.
    „Woher wusstest du, wo ich war?“
    Er lachte. „Ich spreche etwas Thai und damit haben die Kerle natürlich nicht gerechnet. Ich habe gehört, wie sie dem Fahrer das Ziel genannt haben. Also haben Noris Kinder und ich uns Tag und Nacht vor dem Gebäude postiert und gewartet, dass etwas passiert. Wir haben abwechselnd Wache gehalten.“
    „Was ist mit Claire?“ Mia wollte Antworten.
    Ryan stand ihr regungslos gegenüber. Sie schaute in sein verschmutztes Gesicht, seine Augen waren gerötet. „Mia, es tut mir leid, ich weiß es nicht. Ich habe die Kerle nur sagen hören, dass sie einen Krankenwagen für Claire gerufen haben.“
    Schlagartig kam die Erinnerung zurück. Sie sah ihre Freundin wieder vor sich am Boden liegen. Blutverschmiert.
    „Ich konnte ihr nicht helfen, Mia. Sie hatte eine schwere Schussverletzung – mehr konnte ich nicht erkennen. Keine Ahnung, ob sie überhaupt noch lebt.“
    Mia brach unter einem Weinkrampf zusammen. „Glaubst du, sie ist tot?, fragte sie ihn vorsichtig, als sie sich wieder etwas gefangen hatte.
    „Ich habe sie dort liegen sehen. Und die Typen aus dem Auto waren sich auch nicht sicher.“ Ryan sprach ganz ruhig.
    Mia schüttelte den Kopf. „Du meinst also, sie könnte noch leben?“
    Der Junge hob die Schultern. „Sicher bin ich mir nicht. Das ganze Blut und so. Aber sie könnte in einem Krankenhaus liegen. Warte hier.“ Ohne Mias Antwort abzuwarten, lief er aus dem Zimmer zu Nori.
    Mia verstand nur Bruchstücke. Sie war erstaunt, wie gut Ryan Thai sprach. Er nickte und kam zurück. „Also, sie meint, wenn Claire in ein Krankenhaus gebracht wurde, dann kämen nur zwei in Frage. Eines ist in Surrathani und das andere in Chumphon. Beide sind von Koh Tao aus gut zu erreichen.“
    Mia sprang auf. „Also, dann los! Lass uns die Krankenhäuser abklappern. Eine andere Chance haben wir nicht.“
    Ryan nickte, packte ein paar Sachen zusammen und lächelte Mia an. „Wir finden sie“, sagte er zuversichtlich.

Kapitel 44
    Bangkok
    Sara stand nervös am Fenster. „Wo bleibt Tom nur?“, fragte sie sich. Ihr Blick wurde von der Scheibe reflektiert und es sah aus, als würde sie eine Fremde anstarren. Von dem lauten Verkehr unten auf der Straße bekam sie nichts mit. Vorhin hatte sie kurz mit Matt und Noah gesprochen, die beiden waren gerade im Zoo gewesen bzw. vor ihrer Mutter geflüchtet. Sara lächelte, als sie an ihren Jungen dachte. Sie vermisste

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