Gnadenlos (Sara Cooper)
Sicherheit?“, schaltete sich Ryan ein.
„Ja, Sutton hat seine 50.000 Dollar wieder und müsste jetzt Ruhe geben. Naja, abgesehen von 2.000 Dollar. Ich musste ja irgendwie die Reise finanzieren“, erwiderte Claire.
„Warum ist der Kerl so sauer auf dich?“, hakte Ryan nach.
Claire stockte, die Antwort war ihr unangenehm. „Mein Bruder hat Probleme mit Drogen, große Probleme. Er schuldete diesem Sutton einen großen Batzen Geld, das er natürlich nicht hatte. Meine Mutter wollte ihm nicht helfen, da musste ich handeln. Der Kerl drohte damit, Philip umzubringen. Da bin ich zu ihm. Ich habe gehofft, er ließe mit sich reden. Aber Fehlanzeige. Er meinte, es gäbe nur eine Möglichkeit, meinen Bruder freizukaufen“, Claire hielt inne.
„Und die wäre?“, fragte Ryan, obwohl er schon ahnte, was jetzt kommen würde.
Claire holte tief Luft. „Sutton wollte, dass ich mich mit einem seiner besten Geschäftspartner treffe und mit ihm ins Bett gehe. Außerdem sollte ich ihm eine beachtliche Menge Kokain bringen und als Kurier für ihn arbeiten.“
Ryan schnaubte, Mia saß nur wie teilnahmslos da und hörte zu.
„Das Geld habe ich allerdings nie bei Sutton abgeliefert. Ich habe das Treffen mit dem Kerl heimlich gefilmt und Sutton erpresst. Ich habe ihm gedroht, ich würde damit an die Öffentlichkeit gehen, wenn er meinem Bruder etwas antäte. Dann würde er mit seinem Partner untergehen. Das fand er gar nicht lustig. Naja, dann war klar, dass er mich aus dem Verkehr ziehen wollte. Eine andere Erklärung gibt es nicht.“
Ryan blickte sie mit weitaufgerissenen Augen an. „50.000?! Damit hast du deinen Totenschein unterzeichnet! Wie dumm kann man sein?“
„Ich wollte ein neues Leben anfangen. Für mich und Philip!“, versuchte sich Claire zu verteidigen.
Mia stand auf. „Hört auf damit!“
Ryan machte eine abfällige Handbewegung und kniff die Augen zusammen. „Das stinkt alles zum Himmel. Der Ablauf passt null. Warum sollte Sutton dich in den thailändischen Knast stecken? Die Aufnahmen hättest du ja längst weitergeben können. Und sein Geld hätte er auch nicht wiedergesehen.“ Claire überlegte. Ryans Fragen machten Sinn.
„Bei solchen Leuten geht es um die Ehre. Die lassen sich nicht von einem Mädchen aufs Ohr legen. Jetzt hat er, was er will, und damit ist Ruhe.“ Sie hielt sich ihre Schulter.
„Na, wenn du meinst“, bemerkte Ryan skeptisch und reichte ihr die Tabletten von Dr. Lee. „Hier, nimm die. Die sind von deinem Arzt und lindern die Schmerzen etwas.“
Claire lächelte. „Danke, die kann ich jetzt gut gebrauchen.“
Mia hatte sich wieder auf die Bank gesetzt. Sie konnte einfach nicht fassen, in was Claire sich da hineinmanövriert hatte. „Warum hast du mir nicht erzählt, dass du schwanger bist?“ Ihre Stimme klang traurig und enttäuscht.
Claire setzte sich zu ihrer Freundin und legte den Arm um sie. „Weil ich erstmal selber damit klarkommen musste. Du glaubst gar nicht, was das für ein Schock für mich war. Ich und schwanger.“
Mia löste sich aus der Umarmung. „Ist Todd der Vater?“, fragte sie ernst.
„Wer ist Todd?“, fragte Ryan sofort, bekam aber keine Antwort.
Claire hockte sich vor Mia und schaute ihr direkt in die Augen. Sie verzog kurz das Gesicht, als ein Stich durch ihre Schulter ging. „Nein, Todd ist nicht der Vater. Todd ist nur ein guter Freund für mich. Das musst du mir glauben.“
„Wer ist dann der Vater? Dieser Geschäftspartner, mit dem du ins Bett gehen solltest?! Ich dachte, wir sind Freundinnen. Und Freundinnen vertrauen einander. Verdammt, Claire!“, Mia war sauer.
Claires Miene wurde ernst. „Es war ein One-Night-Stand“, sagte sie leise.
„Mit wem?“
„Ich habe ihn nur einmal gesehen. Es spielt keine Rolle. Weder für mich noch für das Kind. Wir haben uns auf einer Party kennengelernt. Ich hatte zu viel getrunken und dann ist es eben passiert.“
Mia schnaubte. „Und jetzt? Willst du das Kind bekommen?“
Ryan reichte es. „Mädels, seid mir nicht böse, aber das könnt ihr besprechen, sobald ihr im Flugzeug nach Hause sitzt“, schaltete er sich ein. In diesem Moment klingelte sein Handy. Er schaute auf den Display und erkannte eine amerikanische Nummer. „Mia, deine Eltern.“ Er reichte ihr das Handy.
„Mum?“
„Nein, Schatz. Hier ist Dad. Ich habe gerade deine Nachricht abgehört. Wie geht es dir?“ Mia konnte die Erleichterung und Freude in seiner Stimme hören.
„Dad, mir geht es gut. Wir haben
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