Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gnadenlos (Sara Cooper)

Gnadenlos (Sara Cooper)

Titel: Gnadenlos (Sara Cooper) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Richartz
Vom Netzwerk:
war nichts Auffälliges. Auch über diesen angeblichen Anwalt Robert White war nichts zu finden. Der Mann war in keiner Datenbank erfasst. Es war, als existierte er gar nicht. Bei Todd hatte Cruz heute Vormittag wieder vor verschlossener Tür gestanden, und der Junge ging nicht an sein Handy. Es war aber auch nicht ausgeschaltet. Cruz ließ es nun via GPS orten. Der Junge schien wie vom Erdboden verschluckt. Mit einem Seufzen gab der Detective schließlich seine Liegehaltung auf, schwang die Füße vom Tisch und beugte sich zu seinem Kaffee. Der große Schluck tat ihm gut, er streckte sich und krempelte seine Hemdärmel hoch. Dave sah er immer seltener, was sich langsam aber sicher auf seine Beziehung auswirkte – und zwar negativ.
    Mit der freien Hand fuhr er sich über die Augen. Nicht nur seine Beziehung bereitete ihm ein flaues Gefühl in der Magengegend, sondern insbesondere der Fall. Er hatte das Gefühl, etwas zu übersehen, kam aber einfach nicht darauf, was das sein könnte. Lilly setzte sich zu ihm. „Und, gibt es was Neues?“, fragte sie gähnend.
    Cruz stützte die Ellbogen auf dem Schreibtisch ab, fuhr sich mit gespreizten Fingern durchs Haar und vergrub sein Gesicht sekundenlang in den Handflächen. Als er die Arme schließlich auf den Schreibtisch sinken ließ, schaute Lilly in müde Augen. „Nein, nichts. Ich weiß nicht, was wir noch machen sollen. Ich war der festen Überzeugung, dass es um Claire geht, aber das scheint sich ja erledigt zu haben.“
    Lilly verschränkte die Arme vor ihrem Körper, als fröstelte sie. „Ich weiß es nicht. Zumindest bekommt Sutton sein Fett weg. Das Drogendezernat nimmt sich ihn und seine Leute gerade vor. Er hat getobt, weil Miller ihm Straffreiheit zugesichert hatte.“
    Cruz lachte auf. „Naja, von Miller kommt die Strafverfolgung ja auch nicht. Wollen wir hoffen, dass die Kollegen Beweise finden und Sutton erstmal wegsperren können.“
    Lilly nickte aufmunternd und wollte gerade zu ihrem Schreibtisch zurückgehen, als Shawn dazu kam.
    „Cruz, du hast Besuch. Todd Haim will dich sprechen.“

Kapitel 51
    Cruz sprang auf und eilte im Laufschritt Richtung Flur, wo Todd auf ihn wartete. Der Junge ging nervös auf und ab. Er schwitzte, als Cruz ihm die Hand reichte.
    „Wo hast du gesteckt, Todd?“
    „Ich muss mit Ihnen sprechen. Es geht um Claire und Mia“, erwiderte Todd lediglich.
    Cruz spürte ein Kribbeln auf seiner Kopfhaut. „Komm mit“, sagte er, „im Besprechungszimmer können wir ungestört reden.“ Cruz registrierte sofort, wie verängstigt sein Gegenüber war, und vermied es, ihn als Verdächtigen zu behandeln. Beide nahmen Platz.
    „Willst du einen Kaffee?“, fragte Cruz freundlich.
    Todd schüttelte den Kopf. Er sah abgeschlagen aus, war blass und hatte tiefe Ränder unter den Augen.
    „Nein, danke“, sagte er leise.
    Cruz legte seine Hände auf den Tisch. Er versuchte beruhigend auf den Jungen zu wirken. „Todd, wo warst du? Die Polizei sucht nach dir.“
    „Ich war in Eureka, bei einem Freund. Ich musste einfach raus aus der Stadt.“ Er drückte seine zitternde Hand auf seinen Oberschenkel, dessen Muskel unkontrollierbar zuckte.
    „In Ordnung“, Cruz nickte, „jetzt bist du ja hier. Erzähl alles von Anfang an. Was ist passiert und was weißt du über Claire und Mia?“
    Todd wagte es nicht, den Polizisten anzuschauen. Er atmete schwer. „Also, ich wusste, dass Claire Stress mit Sutton hatte und ich habe ihr von Anfang an gesagt, dass sie sich nicht mit solchen Typen anlegen soll. Mir war klar, dass das in einer Katastrophe enden würde.“
    Cruz hob die Hand. „Sekunde, warum wusstest du davon? Wie war dein Verhältnis zu Claire? Ihr ward kein Paar, oder?“
    „Nein, wir waren nur Freunde. Ich habe sie vor einem Jahr über Mia kennengelernt und zugegeben, ich fand sie nett, sie hat mir gefallen. Mia hatte auch den Verdacht, dass wir was miteinander hätten. Aber da war nichts. Ich bin gar nicht Claires Typ.“
    Cruz hörte aufmerksam zu. „Weiter. Claire hatte Stress mit Sutton, ist nach Thailand geflogen, und dann?“
    „Naja, dann hat sie mich vor zwei Tagen angerufen. Sie bat mich, diesem Sutton das Geld zu bringen. Und sie sagte irgendwas davon, dass seine Kerle hinter ihr her seien.“
    Cruz begann zu begreifen. „Du wusstest, wo das Geld war?“
    Todd nickte. „Ja, sie hat es mir gegeben, bevor sie nach Thailand geflogen ist. Naja, eigentlich hat sie mir nur ihren Gitarrenkasten gegeben. Sie wollte ihn nicht bei

Weitere Kostenlose Bücher