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Go West - Reise duch die USA

Go West - Reise duch die USA

Titel: Go West - Reise duch die USA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rau Sandy und Gina
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ein Vermögen. Mary hatte wohl meinen Blick bemerkt.
    »Wir machen hier alles ehrenamtlich. Die vielen Tiere artgerecht zu halten, die Trainer und alle Angestellten zu bezahlen kostet viel Geld. Allein das Futter zu finanzieren, bringt uns oft an den Rand unserer Möglichkeiten. Deshalb können wir die Sachen auch nicht so billig anbieten. Alles fließt zurück in das Center .«
    Ich hielt Mary die Tür auf. »Aber zu viele Touristen können die Tiere doch auch nicht verkraften, oder?«
    »Nein, da hast du recht. Ich weiß, dass es für eine normale Familie sehr teuer ist, an einem der Programme teilzunehmen. Na, ihr wisst ja selbst, was ihr bezahlt habt. Wenn alle hier schwimmen gehen würden, die es gerne möchten, würden die Tiere den Stress nicht aushalten.«
    Während Mary uns langsam über das große Gelände führte, das mit großzügig angelegten Meerwasserbecken durchsetzt ist, die teilweise tatsächlich auch mit dem Meer verbunden sind, brachte sie uns die Geschichte und die Aufgabe des Centers nahe.
    »Gegründet wurde das DRC 1984 von zwei Frauen, die sich zum Ziel gesetzt hatten, verwundete oder verhaltensgestörte Delfine aufzunehmen und zu pflegen. Und zwar in ihrer natürlichen Umgebung. Wir wollen hier kein Chlorwasser und keine betonierten Becken. Chlor ist Gift für Delfine und Seelöwen, und enge Becken führen zu Verhaltensstörungen, da die Tiere ihr Sonar nicht richtig einsetzen können und die ausgesandten Wellen permanent von den Wänden zurückgeworfen werden. Das macht sie auf Dauer wahnsinnig. Ganz zu schweigen von dem engen Radius der Delfinarien, der ihren Bewegungsdrang einschränkt.«
    »Aber es gibt doch noch überall Delfinshows«, wandte ich ein.
    »Ja, aber es hat ein Umdenken eingesetzt«, erwiderte Mary. »Wenn es nach uns und auch vielen Tierschützern ginge, würden alle noch existierenden Shows sofort geschlossen. Viele der bei uns lebenden Tiere stammen aus solchen Einrichtungen. Aber es gibt auch welche, die bei der Marine gedient haben.«
    »Bei der Marine?«, fragte Sandy erstaunt. »Als Soldaten?«
    Wir blieben an einem der Becken stehen und entdeckten drei Delfine, die gerade dabei waren, durchs Wasser zu tollen.
    »Ja, das kann man so sagen. Sie wurden als Minensucher oder auch Minenleger eingesetzt. Kaum zu glauben, nicht wahr? Als das Programm aufgegeben wurde, kamen sie zu uns. Übrigens, das sind Tursi, Sandy und Cayo.«
    »Sandy?«, kam es verblüfft von meiner Schwester. »So heiße ich auch.«
    »Na, dann rein mit dir!«, rief Mary. »Nein, ihr schwimmt nachher mit Talon und Pandora. Tursi ist unser ältester Delfin. Sie wurde 1973 geboren und ist sozusagen die Uroma.«
    Mary rief nach Tursi, und sofort unterbrach sie ihr Spiel mit den anderen, kam zu uns und steckte neugierig den Kopf aus dem Wasser.
    »Das sind Liz, Sandy und …« Sie blickte mich fragend an. »Wie heißt du eigentlich?«
    »Gina.«
    »Also, Liz, Sandy und Gina. Sag Guten Tag, Tursi!«
    Zu unserer Verblüffung schnatterte Tursi los und spritzte Wasser mit dem Kopf nach uns.
    »Danke, Tursi!«, sagte Mary. »Jetzt kannst du weiterspielen. Cayo wartet schon!«
    »Cayo ist auch ein schöner Name«, meinte Liz.
    »Cayo bedeutet Insel in der Indianersprache. Daraus leitet sich übrigens auch das Wort key ab, deswegen heißen unsere Inseln Keys.«
    Mary führte uns an weiteren Becken vorbei, stellte uns beinahe alle Delfine und die Seelöwen vor, und das Verblüffendste erzählte sie uns zum Schluss, als wir vor den größten Becken standen, die direkt mit dem Meer verbunden und nur durch hölzerne Begrenzungen von ihm abgetrennt sind.
    »Fällt euch was auf?«
    Der Blick auf das Meer war wie immer wunderschön. Die Delfine mussten das Gefühl haben, in ihrem Element zu sein. Und dann ging es mir auf.
    »Sie können rüberspringen!«
    »Stimmt«, bestätigte Mary. »Wenn sie wollen, können sie Anlauf nehmen und einfach verschwinden. Aber sie tun es nicht, weil sie sich hier wohlfühlen. Manchmal kommen freilebende Delfine und besuchen sie. Dann kann es passieren, dass sie eine Weile mit ihnen spielen, aber wenn die anderen weiterziehen, kommen unsere wieder zurück.«
    »Vielleicht ist es auch, weil sie hier gefüttert werden?«, fragte Sandy.
    »Das spielt sicher eine Rolle«, gab Mary zu. »Aber dennoch haben sie die Wahl der Freiheit. Wenn ein Hurrikan aufzieht, lassen wir sie hinaus ins offene Meer, das ist sicherer. Und wenn sich der Sturm gelegt hat, kommen sie wieder.«
    »Kann man bei euch

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